Professionell zu behebende Probleme
Es gibt einzelne Situationen, in denen man eine Schimmelentfernung möglichst nicht mehr selbst mit einfachen Mitteln durchführen lassen sollte, sondern lieber ein Fachunternehmen die Schimmelpilzbeseitigung vornehmen lassen sollte:
- wenn eine insgesamt größere Fläche (ab etwa einem halben Quadratmeter) vom Schimmel befallen ist
- wenn sich Schimmel hinter Verkleidungen oder Vertäfelungen eingenistet hat
- wenn sich Schimmel auch schon hinter Tapeten findet
- wenn Sie den Eindruck haben, dass sich Schimmel auf Wänden nicht nur oberflächlich, sondern bereits tiefer im Mauerwerk eingenistet hat
- wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich um Schimmel oder Stockflecken handelt
- wenn Fugen im Bad bereits einen Schimmelbefall aufweisen, der sich in die Fuge hineingefressen hat (in der Regel muss hier die Fuge erneuert werden)
Schutz beim Schimmelentfernen
Beim Bekämpfen von Schimmel sollten Sie sich auf jeden Fall ausreichend selbst schützen. Die Schimmelpilzentfernung sollten Sie möglichst nicht selbst durchführen, wenn Sie bereits auf den Schimmelbefall mit Atembeschwerden oder anderen Symptomen reagiert haben. Überlassen Sie in so einem Fall die Schimmelentfernung lieber anderen Personen, die weniger empfindlich reagieren.
Schutzausrüstung
Unbedingt notwendig sind beim Einsatz von Schimmelentfernern, aber auch von Hausmitteln, wie hochprozentigem Alkohol, stabile und möglichst dicke Gummihandschuhe. Daneben sollten Sie beim Entfernen von Schimmel immer eine Makse tragen, damit Sie keine Schimmelsporen einatmen. Auch langärmelige Kleidung ist empfehlenswert, damit Sie so wenig wie möglich mit Schimmel und Sporen in Berührung kommen können.
Wichtig beim Entfernen
Achten Sie bei allen Schimmelentfernungsarbeiten immer darauf, dass kein schimmelbesetzter Staub entsteht, oder gar herumfliegt. Achten Sie auch darauf, welche Schimmelreiniger möglicherweise gesundheitsschädliche Rückstände in der Raumluft hinterlassen können – das ist bei manchen Produkten der Fall. Unbedingt sollten Sie danach die gesäuberten Stellen auf jeden Fall gut mit Wasser abwaschen, Reinigerreste an der Wand sorgfältig wegwischen und sehr gründlich und auf Durchzug lüften.
Ursachen immer mit beheben
Die primäre Ursache für Schimmel ist immer zu hohe Feuchtigkeit oder Durchfeuchtung des Untergrunds, auf dem später der Schimmel wächst. Achten Sie neben der Schimmelentfernung aber immer auch darauf, die Ursache für das Zustandekommen der Feuchtigkeit mit zu behandeln. Nur so können Sie einen Wiederbefall verhindern und Schimmel endgültig wegbekommen.
Schimmel Desinfektion
Schimmelpilze kann man durch Desinfektion oft relativ gut abtöten. Dafür kommen verschiedene Mittel zur Anwendung:
- Alkohol oder Medizinalalkohol (kann für bessere Wirksamkeit mit Salicylsäure verstärkt sein)
- Wasserstoffperoxid
- eventuell auch Essig(säure) oder sogenannter Putzessig
- chemische Schimmelreiniger (etwa auf Chlorbasis, oder auf Laugen-Basis)
Die Wirkung und vor allem der nachhaltige Desinfektionserfolg sind bei den einzelnen Mitteln unterschiedlich. Sie unterscheiden sich auch hinsichtlich
- Gesundheitsgefahr,
- Brand- und Explosionsgefahr
- Geruchsbelastung
- reizende Wirkung
- korrosiver Wirkung auf Bausubstanz
- Gewässergefährdung
Fachliche Kritik an der Desinfektion
Viele Fachleute halten die Desinfektion für unnötig und plädieren dagegen für eine professionelle Schimmelsanierung in allen Anwendungsfällen. Hauptpunkt der Kritik ist, dass man durch den Einsatz von desinfizierenden Mitteln (Schimmel Vernichter) Schimmelpilze nicht dauerhaft loswerden oder vernichten kann. Auch beim Umweltbundesamt rät man eher vom Einsatz von Schimmelentfernern und desinfizierenden Mitteln ab, um empfiehlt stattdessen eher eine grundlegende und nachhaltige Sanierung der befallenen Stellen. Nur so geht der Schimmel völlig weg.
Selbst entfernen in der Mietwohnung
Schimmel in der Mietwohnung selbst und eigenmächtig zu beseitigen, kann ein Risiko sein. Wenn die Entfernung fehlschlägt, oder die Behandlung dafür sorgt, dass die befallenen Stellen danach nicht mehr sanierbar sind, können Sie möglicherweise Ihrem Vermieter sogar eine Entschädigung bezahlen müssen. Besser: schriftlich dem Vermieter den Befall in der Wohnung anzeigen und mit ihm gemeinsam eine Lösung für die Sanierung suchen.