Welche Bindemittel werden für Dispersionsfarben verwendet?
Als Bindemittel greifen die Farbproduzenten zu Kunstharzen, aus Mineralöl gewonnen. In den meisten Fällen handelt es sich um Acrylharze und ähnlich geartete Kunststoffe. Polyvinylacetat gehört mit dazu. Wir haben es also mit einer wasserlöslichen Kunstharzfarbe zu tun.
Wasserlöslich ist das Bindemittel allerdings nur vor dem Trocknen, danach bleibt es bei Wasserkontakt bombenfest. Es lässt sich nur noch mit einem speziellen Abbeizmittel auflösen – oder mit dem Heißluftföhn, der die Beschichtung aufweicht.
Woraus besteht eine Dispersionsfarbe?
Eine Dispersionsfarbe besteht aus feinst verteilten Teilchen („dispergiert) im Lösemittel Wasser. Die Farbe ist homogenisiert in Form einer Emulsion. Die feinen Teilchen bestehen aus Bindemitteln, Pigmenten, Füllstoffen und Zusatzstoffen, sie lassen sich nach langer Standzeit problemlos aufrühren.
Welche Stoffe genau enthalten sind, ist von Farbe zu Farbe verschieden. Als beliebtes weißes Pigment dient zum Beispiel Titandioxid, als Füllstoff verwenden die Hersteller oftmals Calciumcarbonat und Silikate, in seltenen Fällen auch Quarz. Hinzu kommen verschiedene Bindemittel.
Welche Kunstharzfarben gibt es noch?
Dispersionsfarben sind nicht die einzigen Kunstharzfarben. Die ebenfalls wasserverdünnbare modernen Latexfarbe basiert auf sehr ähnlichen Bindemitteln, und nicht mehr auf Naturkautschuk, wie in alten Zeiten. Latex Bindemittel zu überstreichen ist allerdings im Gegensatz zum Überstreichen von Dispersionsfarbe schwer, weil sie eine sehr glatte Oberfläche bilden.
Hinzu kommen verschiedene lösemittelhaltige Farben, hier eine Liste:
- Alkydharzlack
- Acrylfarbe
- Nitrozelluloselack
Mineralfarben enthalten hingegen kein Kunstharz, sondern hydraulische Bindemittel, die durch Reaktion mit Wasser erhärten und so wasserbeständig werden. Dazu gehören zum Beispiel Gips, Zement und Kalk.