Bitumenplatten und ihre Eigenschaften
Im Handel sind unterschiedliche Bitumenplatten erhältlich – je nach Hersteller kann es hier auch bei der Verlegung teilweise kleinere Unterschiede geben, die grundlegenden Verlegeschritte und -anweisungen sind aber für alle Bitumenplatten gleich.
Sie sind eine sehr kostengünstige Art der Eindeckung, und die Verlegung ist in der Regel relativ problemlos möglich – etwas handwerkliches Geschick reicht hier in jedem Fall aus.
Voraussetzung für die Verlegung ist allerdings eine entsprechende Unterkonstruktion aus Trag- und Konterlattung und eine Dachneigung von mindestens 10°. Dort, wo das nicht gegeben ist, müssen andere Deckungsformen zum Einsatz kommen.
Sind Traufbleche notwendig?
In der Regel sind Traufbleche notwendige und sinnvolle Maßnahmen zur Entwässerung der Unterspannbahn. Obligatorisch sind sie jedenfalls aber nicht.
Dort, wo Traufbleche fehlen, lassen sich zumindest auch die Dachrinnen leichter tauschen – bei vorhandenen Traufblechen müssten diese ebenso mit getauscht werden, was einen deutlich höheren Aufwand ausmacht.
Auch bei bestimmten baulichen Gegebenheiten können Traufbleche unterbleiben – etwa dann, wenn die Dachziegel bei einer höheren Dachneigung bis zur Mitte der Dachrinne reichen, die Rinne also unterhalb der Ziegel montiert ist. Dann macht ein Traufblech natürlich auch keinen Sinn.
Voraussetzungen für die Unterkonstruktion
- Traglatten mindestens 45 / 45 – behandelt
- Konterlattung mindestens 60 /60 – behandelt
- dampfdurchlässige Unterspannbahn, am First dicht, nicht in die Regenrinne entwässernd
- Lattenabstände sind abhängig von der Dachneigung und dem Gebäudestandort (Höhe ü.d.M.) und müssen deshalb individuell ermittelt werden
Schritt für Schritt: Traufblech montieren
- Bitumenwellplatten
- passende Nägel (je nach Hersteller der Bitumenplatten werden unterschiedliche Nägel benötigt)
- Hammer
- Säge
- Richtschnur
1. Unterkonstruktion aufbauen
Die Unterkonstruktion muss unbedingt den oben genannten Vorgaben entsprechen. Verwenden Sie dafür auch nur für den Dachbau geeignete Hölzer.
2. Verlegung der Bitumenplatten
Begonnen wird am Ortgang an der Traufe. Nach der ersten Platte wird eine zweite, halbierte Platte mit 20 cm Längsüberdeckung und einer Welle Seitenüberdeckung die nächsten Platten angebracht.
In den Randbereichen sollte jede Welle senkrecht genagelt werden, im Mittelbereich genügt das Nageln jeder dritten Welle.
Die Dachkonstruktion ist nach den Vorgaben der DIN belüftet auszuführen, das Anbringen entsprechender Lüfteröffnungen muss also ebenfalls erfolgen. Die DIN sieht bei kleineren Dächern mit Schenkellängen bis zu 10 Metern 200 cm²/lfm Lüftungseintritt und 100 cm²/lfm Lüftungsaustritt vor.
3. Firsthauben, Giebelwinkel und Ortgangsverkleidung anbringen
Wenn das gesamte Dach gedeckt ist, werden elastische Firsthauben und Giebelwinkel angebracht. Für den Ortgang bietet üblicherweise jeder Plattenhersteller seine eigenen Verkleidungen, passend zu den jeweiligen Platten, an.