Die Mehrzahl der Ursachen lassen sich akustisch beeinflussen
Die Legende, dass es unter Blechdächern bei Regenfall fast immer unerträglich laut wird, wird vor allem aus unvollkommen oder frei schwingend aufgehängten Blechen gespeist, die tatsächlich subjektiv unglaublich laut empfundene Geräusche produzieren.
Durch bautechnisch akustisch wirksame Methoden und ständigen Fortschritten in der Werkstoffentwicklung lassen sich moderne Blechdächer fast auf das Geräuschniveau anderer „ruhigerer“ Werkstoffe senken.
Folgende, auf die Akustik wirkende, Faktoren sind für die Geräuschentwicklung verantwortlich:
- Befestigungsart
- Befestigungsort und Entkoppelung vom Träger (Schallbrücken)
- Aufenthaltsentfernung zum Dach
- Form des Blechs (eben, glatt, trapezförmig, wellig)
- Größe der Regentropfen
- Halleffekt im Raum (leer und textilfrei)
- Körperschall (Membran und Resonanz)
- Luftschall (Schwingungen)
- Menge des fallenden Regens
Bis auf Größe und Menge der Regentropfen lassen sich alle anderen Faktoren baulich beeinflussen.
- Antidröhnbeschichtung, wie sie auch unter Motorhauben von Fahrzeugen zu finden ist (Gummi- oder Schaummatten)
- Entkoppeln durch elastische Muffen an Befestigungspunkten zur Unterkonstruktion
- Flächig verklebte Schalldämmungzur Verhinderung des Membran- und Schwingungseffekts
- Nachträgliches Dämmen durch starre Streben
Die bautechnisch relevante Norm ist die DIN EN ISO 10140 zur Akustikmessung von Bauteilen im Prüfstand, Änderung zwei zu Regenschall. Ein Problem stellt das subjektive Empfinden der Menschen über die Belästigungs- und Lärmgrenze dar. Baulich fachgerecht ausgeführt kann Regengeräusch auf jedem Blechdach unter diese Schwelle gesenkt werden.
Folgendes Video gibt das Geräusch von prasselnden Regen auf ein Dach über knapp zwei Minuten wieder. Es erlaubt den Test, ob dieser Sound eher als beruhigend oder störend empfunden wird: