Wieso Blechdach mit Dämmung?
Die Dämmung eines Blechdaches dient dem Schall-, Wärme- und Kälteschutz. Blechdächer erfordern einen höheren Dämmaufwand als Ziegeldächer, da Blech keine eigenen Dämmeigenschaften besitzt. Die Schalldämmung ist notwendig, um den Geräuschpegel bei Regen auf einem akzeptablen Niveau zu halten. Sie ist untrennbar mit dem Wärmeschutz verbunden.
Blech verlangt sogar verstärkte Dämmung
Ein Blechdach besitzt keine nennenswerten Dämmeigenschaften und das Material muss mehr als wasserundurchlässige Dachhaut verstanden werden. Dazu kommt, dass die spezifischen physikalischen Eigenschaften von Metall zu einer extremen Aufheizung und einer enormen Abkühlung führen.
Bei der Wahl eines Blechdachs statt Ziegeldachs ist der Dämmaufwand größer, da das Blech dämmende Eigenschaften nur indirekt beispielsweise durch umgebende Luftpolster beisteuert. Allerdings lässt Blech im Vergleich zu Ziegel durch die Differenz in der Materialstärke so viel mehr Platz, das bei gleicher Dachdeckungsstärke sehr ähnliche Gesamtdämmwerte entstehen.
Kälte, Wärme und Schall isolieren
Ein Blechdach braucht eine Schalldämmung, um den Geräuschpegel bei Regen und Wind im akzeptablen Rahmen zu halten. Die Dämmung gegen Schall kann nicht von der Dämmung gegen Wärmeverlust und Kälteeintritt getrennt werden.
Einige Dämmungsvorkehrungen gegen Schall haben direkten Einfluss auf die Wärmedämmung. Die baulich notwendige Hinterlüftung gegen Kondenswasser und die darin entstehenden Luftpolster dämmen. Gleichzeitig entsteht hier Raum, den Schall nutzen kann, sich auszubreiten.
Direkter Kontakt zwischen Blech und Dämmmaterial erzeugt Probleme
Die Unterkonstruktion eines Blechdachs sollte immer hinterlüftet mit Abstand zwischen Blech und Dämmmaterial aufgebaut werden. Sogenannte Sandwichplatten und Thermodachelmente, bei denen das Blech direkt auf die Dämmschicht aufgezogen ist, bereiten fast in jeder Konstruktionsform früher der später Probleme.
Dieser Umstand sollte auch beim nachträglichen Dämmen eines Blechdachs berücksichtigt werden. Anders als beispielsweise bei einer Zwischensparrendämmung unter Ziegel führt ein anstoßendes und vollständiges Verfüllen unter dem Dachblech zum Schwitzen. Es kann passieren, dass im Winter die Wärmedämmung einwandfrei funktioniert und im Sommer Kaskaden an Kondenswasser die Dämmschicht einnässen oder den Dachboden wässern.
Befestigungs- und Berührungspunkte entkoppeln
Beim Decken eines Dachs mit Blech bilden alle Verbindungen von Bauteilen die entscheidenden Herausforderungen für die Dämmung insgesamt. Großflächig ausgelegte und fachgerecht platzierte passende Dämmschichten können durch Kälte-, Schall- und Wärmebrücken in ihrer Wirkung massiv „aushebelt“ werden. Folgende praktische Grundlagen und physikalische Phänomene müssen beachtet werden:
- Kälte, Schall und Wärme pflanzen sich durch „leitende“ Verbindungen durch. Befestigungsbauteile, Nieten und Schrauben müssen entkoppelt werden
- Entkoppelt wird durch das Unterbrechen eines durchgängigen Materials. Mit Gummi ummantelte Anker und Befestigungsstifte fallen genauso darunter wie Manschetten aus Gummi oder Kunststoff
- Kälte und Wärme lassen sich durch Luftstrom abhalten, dämpfen und isolieren. Dem Schall gibt es die Gelegenheit, sich nicht nur „körperlich“, sondern auch durch die Luft fortzupflanzen. Hier helfen schallabsorbierende Einlagen und Matten beispielsweise unter dem Blech über dem Hinterlüftungskanal.