Ursachen und Grenzen
Insbesondere bei oberflächennahen Brunnen ist der Grad der Versandung sehr hoch und kann schnell zum Verstopfen führen. Das in das Rohr eindringende Wasser schwemmt bei jeder Förderung Sand und Schlamm mit ein. Bei Schlag- oder Rammbrunnen wird dieser Effekt durch die Wassermenge zusätzlich verstärkt.
In den meisten Fällen ist eine Entsandung ein- bis zweimal pro Quartal ausreichend. Sollte eine Versandung die Förderleistung in kürzeren Zeitabständen zu stark beeinflussen oder zum Versiegen des Brunnens führen, kann ein gründliches Entschlammen Abhilfe schaffen. Bleibt die Versandung zu stark oder führt das geförderte Wasser dauerhaft Sandpartikel mit sich, muss über ein Nachbohren, Nachschlagen oder Plunschen nachgedacht werden.
Kolben- und Schmutzwasserpumpen
Die einfachste Art, ein Brunnenrohr zu reinigen, ist der Einsatz einer Kolbenpumpe. Sie wird in das Rohr eingeführt und erzeugt sowohl im Handbetrieb als auch elektrisch angetrieben ein Vakuum, das den Sand aus dem unteren Rohrbereich saugt. Dieses Verfahren eignet sich für kleinere Versackungen und für häufigere Einsätze. In vielen Fällen beseitigt es jedoch lediglich die Symptome und nicht die Ursache.
Nach einem ähnlichen Prinzip arbeiten Schmutzwasserpumpen, die im Vergleich eine höhere Saugkraft entwickeln. Sie sind in der Lage, größere Sand- und Schlammmengen zu fördern. Bei Schlag- und Rammbrunnen kann jedoch ein kontraproduktiver Effekt auftreten. Das Ansaugen des versandeten Wassers ähnelt dem Durchströmen des Wassers bei der Förderung. Wird Sand und Schlamm aus dem Filterkies ausgespült, entfällt der Reinigungseffekt der Filterwege.
Filterkies spülen und Schachtsohle entsanden
Liegt die Entsandungsquelle in der grundwasserführenden Schicht, werden neben dem Brunnenrohr Hilfsbohrungen gesetzt. In diese Bohrungen werden die Spülköpfe eines Hochdruckreinigers eingeführt und der Kies durchgespült. Bei Schachtbrunnen muss der Schlamm von der Brunnensohle abgepumpt oder ausgehoben werden.