Der dekorative Steinbrunnen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Diese Variante imitiert das Aussehen eines Ziehbrunnens, dient aber primär der Dekoration und beherbergt keine Wasserquelle im eigentlichen Sinne.
1. Vorbereitung
Bestimmen Sie zunächst den Standort für Ihren dekorativen Steinbrunnen und markieren Sie die Umrisse. Heben Sie ein Fundamentloch mit einer Tiefe von etwa 40 cm aus.
2. Fundament legen
Legen Sie das ausgehobene Loch mit einer Folie aus und füllen Sie eine 20 cm dicke Schicht Kies hinein. Diese Schicht dient der Drainage. Bereiten Sie eine Schicht aus Magerbeton vor und gießen Sie diese darüber. In den noch feuchten Beton drücken Sie eine zurechtgeschnittene Baustahlmatte zur Vermeidung von Rissen im Fundament.
3. Bau des Brunnens
Beginnen Sie mit dem Mauern der untersten Steinreihe. Setzen Sie diese in eine 2-3 cm dicke Mörtelschicht, um Unebenheiten auszugleichen. Mauern Sie die folgenden Reihen im Halbversatz, um Stabilität zu gewährleisten, und achten Sie darauf, dass die Fugen breit genug sind, um dem rustikalen Charakter treu zu bleiben. Die senkrechten Fugen sollten ebenfalls grob mit Mörtel gefüllt werden.
4. Pfosten und Querriegel
Nachdem das Mauerwerk getrocknet ist, installieren Sie zwei Pfostenträger einander gegenüber. Diese werden die Pfosten halten, die Sie später anbringen. Montieren Sie einen Querriegel zwischen den Pfosten und befestigen Sie daran ein Seil mit einem dekorativen Eimer. Dieser unterstreicht den optischen Charme des Brunnens.
5. Pflanzkübel einsetzen
Sobald die Struktur steht, können Sie den Brunnen mit Kies füllen, bis der gewünschte Pflanzkübel auf der vorgesehenen Höhe platziert werden kann. Ideal ist ein Kübel mit mehreren Abflusslöchern, um Staunässe zu vermeiden.
6. Abschlussarbeiten
Die Mauerkrone des Brunnens lässt sich hervorragend mit Steinsplittern abdecken. Setzen Sie diese in ein Mörtelbett und sorgen Sie dafür, dass die Oberfläche möglichst eben ist, um Feuchtigkeitsschäden vorzubeugen. Behandeln Sie die Abdeckung abschließend mit einer geeigneten Steinimprägnierung, um die Witterungsbeständigkeit zu erhöhen.
Durch diese sorgfältige Vorgehensweise wird Ihr dekorativer Steinbrunnen zu einem langlebigen und attraktiven Highlight in Ihrem Garten.
Der funktionale Brunnen: Varianten und Umsetzung
Wenn Sie in Ihrem Garten Wasser aus dem Grundwasser gewinnen möchten, stehen Ihnen verschiedene Brunnentypen zur Auswahl, die je nach Wasserbedarf und Bodenbeschaffenheit unterschiedliche Anforderungen stellen.
A. Rammbrunnen
Der Rammbrunnen, auch Schlagbrunnen genannt, ist eine kostengünstige Möglichkeit, bei geringerem Wasserbedarf und einer maximalen Grundwassertiefe von 6 bis 7 Metern Wasser zu fördern. Diese Variante besteht aus einem speziell angefertigten Metallrohr mit einem angeschärften Ende und einem integrierten Filter. Das Rohr wird entweder durch manuelles Einschlagen oder mithilfe einer motorisierten Ramme in die Erde getrieben, bis es die wasserführende Schicht erreicht.
- Maximale Tiefe: ca. 7 Meter
- Geeignet für weiche und steinfreie Böden
- Wasserentnahme über manuelle oder elektrische Pumpen
- Förderleistung: bis zu 1.000 Liter pro Stunde
Die Lebensdauer eines Rammbrunnens kann aufgrund von Ablagerungen im Filter begrenzt sein, weshalb das Rohr alle fünf bis zehn Jahre erneuert werden muss.
B. Bohrbrunnen
Ein Bohrbrunnen bietet die Möglichkeit, Wasser in größeren Tiefen (meist über 15 Meter) zu fördern und ist daher ideal für höheren Wasserbedarf geeignet. Der Bau eines Bohrbrunnens erfordert den Einsatz eines elektrischen Bohrers, der ein Bohrloch schafft. Ein Kunststoff- oder Brunnenrohr mit Wasseraufnahmeschlitzen wird anschließend eingeführt und der Freiraum um das Rohr mit Kies gefüllt, um als Filtermedium zu dienen.
- Ideal für Tiefen über 15 Meter
- Hoher Wasserverbrauch möglich
- Langlebig und oft mehrere Jahrzehnte nutzbar
- Tiefbrunnenpumpen für Entnahmen ab 10 Metern erforderlich
Diese Art von Brunnen erfordert eine sorgfältige Ausführung durch Fachpersonal, um eine ausreichende Wasserförderung und Langlebigkeit zu gewährleisten.
C. Schachtbrunnen
Der Schachtbrunnen ist die traditionellste, aber auch aufwendigste Brunnenform. Ein Brunnenschacht wird bis zum Grundwasser ausgehoben und mit Betonringen stabilisiert. Der Wasserzulauf erfolgt entweder durch die Sohle des Schachtes oder durch Schlitze in den Betonringen. Obenauf wird eine Mauer oder Abdeckung errichtet, um den Brunnen vor Verunreinigungen und Unfällen zu schützen.
- Schachttiefe: bis zu 10 Meter
- Geeignet für felsigen Boden und tieferen Grundwasserstand
- Wasserentnahme über manuelle oder elektrische Pumpen
Ein Schachtbrunnen zeichnet sich durch seine robuste Bauweise und seine Eignung für unterschiedliche Bodenarten aus, stellt jedoch hohe Anforderungen an Planungs- und Bauaufwand.
Wichtiger Hinweis: Beachten Sie, dass sowohl elektrische als auch manuelle Pumpen frostsicher gemacht werden müssen. Entleeren Sie diese Pumpen vor der Frostperiode oder entfernen Sie sie, um Schäden zu vermeiden.