Was ist ein Ceranfeld eigentlich?
Zunächst einmal muss zwischen der umgangssprachlichen und der technischen Bedeutung der Bezeichnung „Ceranfeld“ unterschieden werden. Ein Ceranfeld ist das Glaskeramikkochfeld des Frankfurter Herstellers Schott AG. Der war in den 1970ern maßgeblich an der Entwicklung dieser Technologie unter Verwendung von Halogen bzw. daraus resultierend Infrarot beteiligt. Den Begriff „Ceran“ ließ man bereits in den 1960ern schützen. Ceran wurde damals in der Weltraumtechnologie verwendet.
Ceran ist geschützte Marken-Glaskeramik
Damit ist streng genommen jedes Ceranfeld ein Glaskeramikkochfeld, aber nur die von der Firma Schott sind tatsächlich ein Ceranfeld. Jedoch hat sich der Begriff durch geschicktes Marketing beim Verbraucher etabliert und wird mit einem Halogenkochfeld (rotleuchtend und heiß) assoziiert. De facto kann der Begriff aber auch für allen anderen Formen eines Glaskeramikkochfelds benutzt werden:
- Ceranfeld mit Halogen-/Infrarot-Kochfeldern
- Glaskeramikkochfeld mit Induktions Kochfeldern
- Glaskeramik mit Gas (Gas auf Glas, Gas unter Glas)
Autarke und Kombinationsgeräte (Kochfeld und Backofen)
Der Anschluss des Induktionskochfelds und des Ceranfelds (im Sinne des Halogenkochfelds) ist identisch. Das gilt auch für die Besonderheiten, die beide Kochfelder ausmachen kann:
- Verwendung als Kombigerät mit Backofen, Anschluss am Ofen, ein gemeinsamer Herddosenanschluss
- Verwendung als autarkes Kochfeld, direkter Anschluss an der Herddose, unabhängig vom Backofen
Anschluss von autarken Ceranfeldern
Dadurch ergibt sich die Problematik, wenn Sie ein Ceranfeld einbauen wollen, dass Sie es mit einer besonderen Anschlussweise zu tun haben. Die neuen Ceranfelder, die in Deutschland vertrieben werden, sind in der identischen Verpackung in ganz Europa erhältlich. Jedoch sind die Stromnetze unterschiedlich. Nicht in jedem Land wie in Deutschland gibt es auch ein 400-V-Drehstromnetz, welches privaten Haushalten zur Verfügung steht.
Daher sind meist unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten vorgegeben:
- 230 V Wechselspannung
- 400 V Drehstrom
- 230 bis 240 V oder 130 V
Selbst der Anschluss auf 230 V Wechselstrom bezieht sich eigentlich nicht auf Deutschland – zumindest dann nicht, wenn das Ceranfeld über mehr als zwei Kochfelder verfügt. Lassen Sie sich auch dadurch nicht irritieren, dass die neuen Ceranfelder zumeist auf 230-V-Anschluss vorbereitet sind, indem die beiden Außenphasen gebrückt sind.
Anschluss vom Ceranfeld in Deutschland
Diese Brücke ist zu entfernen. Der Anschluss sollte unbedingt am 400-V-Netz erfolgen, wenn dieses vorhanden ist. Der Anschluss sieht dann folgendermaßen aus:
Drehstromdose
- Außenleiter L1
- Außenleiter L2
- Außenleiter L3
- Nullleiter N
- Schutzleiter PE
Daran werden Backofen und Herd wie folgt angeschlossen:
Ceranfeld
- erste Außenphase auf L1
- zweite Außenphase auf L2 oder L3
- Nulleiter auf N
- Schutzleiter auf PE
Backofen
- L (am Backofen) auf L2 oder L3 (je nachdem, was nicht für das Ceranfeld verwendet wurde)
- Nullleiter auf N
- Schutzleiter auf PE
Dabei teilen sich beide Geräte Schutzleiter und Nullleiter. Eine professionelle Installation sieht vor, dass bei dieser Konstellation neben der Herdanschlussdose eine Schukodose installiert wird. Dann werden die entsprechenden Adern von der Drehstromdose auf die Schukodose gelegt. Achten Sie auf die Mindestanforderungen beim Leitungsquerschnitt.
Schukodose ist nicht gleich Schukodose!
Keinesfalls dürfen Sie eine beliebige Schukodose irgendwo aus dem Haushalt verwenden und vielleicht auch noch mehr oder weniger professionell verlängern. Herkömmliche Schukodosen sind auf eine Dauerlast von 10A ausgelegt. 16A sollten jedoch nur immer kurzzeitig anliegen. Die Außenleiter vom Drehstromanschluss sind in privaten Haushalten dagegen in der Regel mit 16A abgesichert, also auch ausreichend.
Elektrischer Anschluss nur durch einen Fachmann
Den elektrischen Anschluss vom Ceranfeld sollten Sie auf keinen Fall vornehmen, wenn Sie sich mit Strom nicht wirklich auskennen. Sie können beim Nachrüsten von einem Ceranfeld natürlich das Kochfeld einbauen. Die Elektroinstallation überlassen Sie aber einem Fachmann.