Kann man auf Dachpappe eine Begrünung anlegen?
Dächer, die mit Dachpappe gedeckt sind – so könnte man meinen – sind zu instabil für eine Dachbegrünung. Das ist zum Glück nicht so. Zwar sind die typischen Dachpappe-Kandidaten wie Gartenhäuser, Carports oder Garagen in der Regel nicht für die intensive Begrünung mit höheren Bäumen und Sitzgelegenheiten geeignet. Sehr wohl aber für die extensive Begrünung mit pflegeleichten, anspruchslosen und weitgehend autarken Pflanzen. Hierbei kommt meist nur ein geringes Zugewicht zusammen – besonders bei ausgeklügelten, gewichtsoptimierten Substratsystemen. Die Dachpappe als Deckmaterial ist an sich auch unproblematisch. Zwar darf nicht direkt darauf das Substrat und die Bepflanzung angesetzt werden – dazu ist das Material nicht robust genug. Mit passenden Schutzmaterialien lässt sich dem aber abhelfen.
Welchen Schutz braucht Dachpappe für eine Dachbegrünung?
Dachpappe ist für eine direkte Bepflanzung mit einem Begrünungsteppich nicht stabil genug. Das bedeutet, dass sie auf Dauer durchwurzelt würde. Auch darf sie keiner Staunässe ausgesetzt werden. Um die Dachpappe zu schützen, sind deshalb folgende Schutzmaterialien und -vorrichtungen bei der Begrünung einzubeziehen:
- mindestens 1 Lage Schutzvlies
- Wurzelschutzfolie
- Drainagematte
- Abflusssystem
Wie sieht der Schichtaufbau aus?
Die Wurzelschutzfolie auf PVC, Kautschuk oder PE trennt die Pflanzenschicht mit ihrer Wurzelmasse hermetisch von der Dachpappe und lässt sie so von der Wuchsaktivtät der Pflanzen unberührt. Unter der Wurzelschutzfolie und idealerweise auch darüber sollte eine Lage Schutzvlies gelegt werden, um das Ganze zu dämmen und abzudichten. Über die obere Schutzvlieslage kommt eine Lage Drainagematten. Sie sorgt dafür, dass die Pflanzen kontinuierlich mit Wasser versorgt werden, aber auch nicht im Nässestau stehen.
Wie sorge ich für ein Wasserableitsystem?
Die Drainagematten sollen Regenwasser in gewissem Grad halten und speichern. Überschüssiges Wasser muss aber abfließen können, damit weder die Pflanzen, noch das Dach von stehender Nässe geschädigt werden. Dazu können zum Beispiel innerhalb der Vegetationsfläche Abflussöffnungen in die Fläche eingebracht werden, die über ein Rohrsystem mit der Dachrinne verbunden sind. Wichtig ist, dass das Ableitsystem nicht durch Laub oder Steinchen verstopfen kann. Entsprechende Schutzgitter über den Abflussöffnungen oder Kiesstreifen vor der Dachtraufe können einer Verstopfung vorbeugen.