Wie oft sollte man auf dem Gründach Unkraut entfernen?
Extensive Dachbegrünungen sind explizit naturnahe Anlagen, deren erklärtes Ziel es unter anderem ist, die Biodiversität zu fördern. Mit dem Jäten brauchen und sollten Sie es deshalb nicht übertreiben. Es reicht vollkommen aus, wenn Sie zweimal im Jahr auf das Dach steigen und nach Unkräutern schauen. Als Zeitpunkt ist immer die Phase nach einer Trockenperiode am wirksamsten oder nachdem die Samenbildung vollständig abgeschlossen ist. Nach Baumschösslingen sollten Sie das Dach mindestens einmal im Jahr absuchen, und zwar am besten im Frühjahr. Dann sind die Schösslinge noch nicht sehr kräftig, lassen sich noch gut mit der Hand herausziehen und haben den Unterbau der Begrünungsanlage wahrscheinlich noch nicht beschädigt.
Welche Unkräuter sind zu entfernen?
Auf extensiv bepflanzten Dächern sind es vor allem Flugsamen, die zu unerwünschtem Aufwuchs zwischen den gepflanzten Dachstauden führen. Dazu gehören vor allem Gräser und Wildkräuter wie Kleearten, Melde, Wicke oder Quecke. Diese Arten sind sehr wuchsfreudig und robust, sodass sie dazu tendieren, die Dachbegrünungspflanzen zu verdrängen. Entfernen Sie sie bei Ihren Jätegängen also möglichst gründlich. Schösslinge von Bäumen wie Birke oder Weide setzen sich auch gern in Dachbegrünungen fest. Sie bedrohen vor allem den Unterbau der Anlage durch Einwurzelung. Je größer entdeckte Baumschösslinge sind, desto vorsichtiger sollten Sie deshalb auch bei der Entfernung sein.
Was sollte man beim Jäten auf dem Gründach vermeiden?
Zum einen sollten Sie nicht allzu akribisch bei der Unkrautentfernung sein. Gründächer sollen der Artenvielfalt dienen – und je vielfältiger der Bewuchs ist, desto vielfältiger sind auch die tierischen Besucher. Insbesondere in den blütenarmen Hochsommerwochen ist die ein oder andere blühende Wicken- oder Kleepflanze auf dem Gründach eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten. Gerade bei extensiven Dachbegrünungen kommt es außerdem nicht darauf an, einen Preis zu gewinnen. Weiterhin sollten Sie auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichten. Nicht nur die naturnahe Ausrichtung einer Dachbegrünung spricht prinzipiell dagegen, sondern auch die Wasserverschmutzung, die dadurch entsteht. Über das Abwassersystem können die Mittel in Bäche und Flüsse gelangen und dort Pflanzen und Tiere schädigen. Um den Unterbau der Anlage zu schonen, sollten Sie bei der Unkrautentfernung außerdem nicht mit zu grobem Werkzeug arbeiten.