Wie lässt sich Asbest im alten DDR Fertigteilhaus lokalisieren?
Bei einer Sichtprüfung lassen sich die blaugrauen und weißgrauen Asbestfasern nur erkennen, wenn das entsprechende Bauteil beschädigt ist. In den meisten Fällen enthalten die Dachdeckung und die Putzträgerplatten an der Hausfassade Asbest. Ansonsten ist jedes Bauteil aus Zement ein potenzieller Asbestträger. Im DDR-Holzbau und mit DDR Bungalowtypen erfahrene Architekten und Ingenieure können oft alle Asbestvorkommen zuverlässig bestimmen. Im Zweifel muss eine Schadstoffanalyse durch einen Sachverständigen erfolgen. Eine Raumluftprobe reicht nicht aus. Eine kombinierte Hausstaub- und Materialprobe ist erforderlich.
Wie wird Asbest vom DDR Fertigteilhaus demontiert?
Solange die Bauteile aus Asbestzement bruchfrei und unbeschädigt sind, ist das Asbest in ihnen gebunden. In diesem Fall können beim Sanieren des DDR Fertighauses die Bauteile vorsichtig abmontiert, in Kunststoff luft- und staubdicht eingepackt und bruchfrei in einen Schuttcontainer gelegt werden. Die ausgebildeten Fachleute müssen Atemmasken, Ganzkörperschutzanzüge und Schutzhandschuhe tragen. Wer asbesthaltige Bauteile demontiert, muss auch für Verwehungsschutz durch Wind beispielsweise durch Foliensperren sorgen.
Wie wird Asbest vom DDR Fertigteilhaus richtig entsorgt?
Wie schon beim Demontieren darf keinesfalls Staub entstehen. Die Bauteile müssen in ihrem Originalzustand in sogenannte Big Bags luftdicht eingepackt werden. Die Big Bags sind je nach Größe für zehn bis dreißig Euro erhältlich. Anschließend müssen die verschlossenen Bags in einer lokalen Deponie abgegeben werden. Es macht Sinn, vorher in Kenntnis zu bringen, ob die geplante Deponie Asbest annimmt. Kleine Mengen werden meist für etwa zehn Euro angenommen. Bei größeren Mengen muss mit dreistelligen Gebühren gerechnet werden.
Welche Gifte außer Asbest sind im DDR Fertigteilhaus möglich?
Neben dem Asbest kommen folgende giftige Substanzen in DDR Fertigteilhäuser oft vor:
- Chloranisole (Holzschutzmittel, dass stark stinkt, aber mutmaßlich ungiftig ist))
- DDT (Insektizid in früheren Holzschutzmitteln)
- Formaldehyd
- Lindan (Insektizid in früheren Holzschutzmitteln)
- PCB (als Weichmacher für Dichtstoffe)
- Pentachlorphenol (Insektizid in früheren Holzschutzmitteln)
Idealerweise sollte bei der Schadstoffanalyse auch auf diese Giftstoffe hin geprüft werden.
Wer darf auf Asbest und Gift vor DDR Fertigteilhauskauf prüfen?
Es gibt Fachlabore und Sachverständige in ganz Deutschland, die eingereichte Proben für etwa 200 Euro analysieren. Adressen und Leistungsumfang lassen sich über folgende Institutionen recherchieren:
- Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute (AGÖF)
- Berufsverband Deutscher Baubiologen (VDB)
- Gesamtverband Schadstoffsanierung (GVSS)
- Verbraucherzentralen der Bundesländer