Lochfraß – Die Gefahr durch enthärtetes Wasser
Wenn Sie eine Enthärtungsanlage installieren, kann dies zu einer erhöhten Gefahr von Lochfraß in Ihren Wasserleitungen führen. Dies liegt daran, dass enthärtetes Wasser oft eine veränderte chemische Zusammensetzung aufweist, die die Korrosionsneigung erhöhen kann. Insbesondere bei älteren Rohrleitungen aus Materialien wie Kupfer oder verzinktem Stahl besteht ein höheres Risiko.
Der Prozess der Wasserenthärtung, bei dem Härtebildner wie Calcium und Magnesium durch Natriumionen ersetzt werden, verändert das Gleichgewicht des Wassers. In Verbindung mit einem niedrigen pH-Wert und freien Kohlensäureanteilen kann das Wasser aggressiv gegenüber den Rohrmaterialien werden und zu Korrosionsschäden führen. Weitere Faktoren, die zu Lochfraß beitragen können, sind erhöhte Chlorid- und Sauerstoffgehalte im Wasser.
Um mögliche Schäden zu verhindern, sollten Sie einige vorbeugende Maßnahmen berücksichtigen:
- Mischwasser einstellen: Durch das Verschneiden von enthärtetem Wasser mit hartem Wasser kann der pH-Wert erhöht und das Korrosionsrisiko gesenkt werden.
- Dosiergeräte einsetzen: Die Zugabe von Phosphaten als Schutzschicht für die Rohrinnenwände kann die Korrosionsgefahr mindern.
- Regelmäßige Wartung: Inspektions- und Wartungsintervalle der Enthärtungsanlage sollten eingehalten werden, um die Ansammlung von Bakterien und Biofilmen zu verhindern, die die Korrosion zusätzlich begünstigen können.
Indem Sie den richtigen Enthärtungsgrad wählen und geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen, können Sie das Risiko von Lochfraß deutlich reduzieren und die Langlebigkeit Ihrer Wasserleitungen gewährleisten.
Wasseranalyse und Materialprüfung
Vor der Installation einer Enthärtungsanlage sollten Sie eine umfassende Wasseranalyse und eine Prüfung der verwendeten Rohrmaterialien durchführen lassen. Eine Wasseranalyse ermittelt wichtige Parameter wie Härtegrad, pH-Wert, Chlorid- und Sulfatgehalt sowie den Gehalt an freien Kohlensäuren, um das Korrosionspotenzial des Wassers zu beurteilen.
Außerdem ist es wichtig, das Material Ihrer Wasserleitungen in Erfahrung zu bringen. Unterschiedliche Materialien reagieren unterschiedlich auf chemische Veränderungen. Kupfer- und verzinkte Stahlrohre sind unter bestimmten Bedingungen anfälliger für Korrosionsschäden als Kunststoffrohre.
Mit diesen Informationen können Sie gezielte Schutzmaßnahmen ergreifen, um das Risiko von Korrosionsschäden zu minimieren. Lassen Sie die Analyse und Materialprüfung von Fachkräften durchführen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden.
Dosieranlage für Korrosionsschutzmittel
Um Korrosionsschäden durch enthärtetes Wasser zu vermeiden, ist der Einsatz einer Dosieranlage für Korrosionsschutzmittel eine bewährte Methode. Diese Anlagen dosieren Mineralstoffe wie Phosphate in präzisen Mengen dem Wasser zu. Phosphate bilden an der Innenwand der Rohrleitungen eine Schutzschicht, die verhindert, dass das aggressive Wasser direkten Kontakt mit dem Metall hat. Dadurch wird der Korrosionsprozess erheblich reduziert und die Lebensdauer der Installationen verlängert. Eine fachkundige Installation und regelmäßige Überprüfung der Dosieranlage stellen sicher, dass die Schutzmaßnahmen optimal wirken und dauerhaft bestehen bleiben.
Verschneiden von enthärtetem und hartem Wasser
Um die Aggressivität von enthärtetem Wasser zu mindern und das Risiko von Korrosion zu reduzieren, empfiehlt sich das Verschneiden mit unbehandeltem, hartem Wasser. Bei diesem Verfahren wird enthärtetes Wasser gezielt mit hartem Wasser gemischt. Dies hebt den pH-Wert und den Kalkgehalt des Wassers an und mindert damit die Tendenz zur Korrosion erheblich.
Moderne Enthärtungsanlagen verfügen oft über eine automatische Verschnittfunktion, die diesen Prozess effizient und präzise steuert. Ein gut eingestellter Verschneidungsprozentsatz sorgt dafür, dass die Wasserqualität optimal bleibt. Regelmäßige Wasseranalysen helfen, die Zusammensetzung des Wassers zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
Regelmäßige Wartung der Enthärtungsanlage
Die regelmäßige Wartung einer Enthärtungsanlage ist unerlässlich, um ihre optimale Leistung und Langlebigkeit sicherzustellen. Zu den Wartungsmaßnahmen gehören:
- Überprüfung der Funktionsfähigkeit: Kontrollieren Sie regelmäßig Druck- und Durchflusswerte der Anlage, um sicherzustellen, dass das System ordnungsgemäß arbeitet.
- Salzstand kontrollieren: Stellen Sie sicher, dass der Salzvorrat für den Regenerationsprozess ausreicht, und füllen Sie bei Bedarf nach.
- Reinigung und Desinfektion: Führen Sie regelmäßige Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen durch, um Ablagerungen und Keimbildung zu verhindern.
- Austausch von Verschleißteilen: Lassen Sie verschlissene Teile der Anlage überprüfen und bei Bedarf austauschen.
- Protokollierung der Wartungsmaßnahmen: Dokumentieren Sie alle Wartungsarbeiten, um die Wartungshistorie im Blick zu behalten und notwendige Maßnahmen rechtzeitig zu erkennen.
Es ist ratsam, mindestens halbjährlich eine Fachkraft mit der Wartung Ihrer Enthärtungsanlage zu beauftragen.
Alternative Kalkschutzmethoden
Wenn Sie nicht auf klassische Enthärtungsanlagen setzen möchten, stehen Ihnen verschiedene alternative Kalkschutzmethoden zur Verfügung, die den Kalk im Wasser lassen, aber dessen Ablagerung verhindern:
- Physikalische Kalkschutzgeräte: Diese arbeiten nach dem Prinzip der heterogenen Katalyse oder Elektrostimulation.
- Magnetische und elektronische Verfahren: Diese erzeugen ein Magnetfeld, das die Struktur des Kalks verändert und seine Ablagerung verhindert.
- Dosiergeräte für Mineralstoffe: Diese fügen dem Wasser spezielle Mineralstoffe hinzu, die den Kalk in gelöster Form halten.
- Impfkristallbildung: Mikroskopische Kristalle im Wasser dienen als Anlagerungsorte für Kalk, der dann ausgespült wird.
Informieren Sie sich ausführlich über diese Methoden und lassen Sie sich von einer Fachkraft beraten, um die für Ihre Installation geeignetste Methode zu wählen.
DVGW-Prüfzeichen beachten
Beim Kauf einer Enthärtungsanlage sollten Sie auf das DVGW-Prüfzeichen (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) achten. Ein DVGW-Zertifikat gewährleistet, dass die Anlage hohe Sicherheits- und Hygienestandards erfüllt. Achten Sie darauf, dass die Anlage:
- Wirksame Enthärtung: Zuverlässig weiches Wasser liefert und kalkbedingte Schäden verhindert.
- Langlebigkeit und Korrosionsbeständigkeit: Langlebig und widerstandsfähig gegen Korrosion ist.
- Hygienevorschriften: Eine hygienisch einwandfreie Aufbereitung des Trinkwassers gewährleistet.
Beauftragen Sie nur VDE-zertifizierte Fachkräfte mit der Installation und Wartung Ihrer Anlage, um eine fachkundige Inbetriebnahme und nachhaltige Funktionalität sicherzustellen.
Auf Anzeichen von Korrosion achten
Regelmäßige Inspektionen Ihrer Wasserleitungen sind essenziell, um frühzeitig Korrosion zu entdecken und größere Schäden zu vermeiden. Achten Sie insbesondere auf folgende Symptome:
- Verfärbungen: Braune oder rötliche Flecken an Rohren und Armaturen können auf Rostbildung hinweisen.
- Ablagerungen: Weiße oder grüne Rückstände deuten auf Korrosion hin.
- Undichtigkeiten: Auch kleine Leckagen sollten ernst genommen werden, da sie oft ein Anzeichen für durch Korrosion geschwächte Materialstellen sind.
Wenn Sie eines dieser Anzeichen bemerken, zögern Sie nicht, eine Fachkraft zu Rate zu ziehen. Ein korrosionsgeschütztes Leitungssystem trägt maßgeblich zur Langlebigkeit Ihrer Installation bei und kann kostspielige Reparaturen verhindern.