Kalkschutzanlage oder Enthärtungsanlage: Was ist der Unterschied?
Eine Enthärtungsanlage, oft auch als Entkalkungsanlage bezeichnet arbeitet mit einem chemischen Prinzip zur Entkalkung.
Dabei werden in einem Ionentauscher die Calcium-Ionen im Wasser gegen Natrium-Ionen ausgetauscht. Das Ergebnis ist enthärtetes, weiches Wasser.
Bei einer Kalkschutz-Anlage wird der Kalk nicht aus dem Wasser entfernt, sondern mit Hilfe von mikroskopischen Impfkristallen dazu gebracht, im Leitungswasser unlösliche Komplexe zu bilden. Diese können sich nicht an den Rohrleitungen ablagern. So werden Ihre Installationen ebenfalls geschützt, der Härtegrad des Wassers verändert sich allerdings nicht.
Welche Vorteile hat eine Enthärtungsanlage?
Die vielen Vorteile einer Enthärtungsanlage liegen klar auf der Hand:
- Die Härte bildenden Elemente Calcium und Magnesium werden vor dem Eintritt des Wassers in die Rohrleitungen entfernt und durch Ionenaustausch gegen Natrium ersetzt.
- Kalkablagerungen werden komplett verhindert – ein sehr effektiver Kalkschutz
- Das Wasser wird wirklich enthärtet, Sie erhalten am Wasserhahn weiches Wasser
- Moderne Anlagen mit DVGW Siegel sind für den Nutzer wartungsarm, sie verfügen über eine automatische Desinfektionseinrichtung.
Welche Nachteile hat eine Enthärtungsanlage?
Eine Enthärtungsanlage hat allerdings auch einige Nachteile:
- Der Natriumgehalt des Trinkwassers wird erhöht und kann sogar den Grenzwert von 200 mg/l überschreiten.
- Die Anlage muss regelmäßig gewartet werden, um Verkeimung zu vermeiden und so eine Gesundheitsgefahr auszuschließen
- Durch die Anlage wird der Wasserverbrauch erhöht.
- In das Abwasser wird eine erhöhte Menge Kochsalz eingetragen, da beim Regenieren des Ionenaustauschers die Anlage mit einer hoch konzentrierten Salzlösung gespült wird.
- Die Anlage verursacht insgesamt einiges an Kosten im laufenden Betrieb
Welche Vor- und Nachteile hat eine Kalkschutzanlage?
Auch Kalkschutzanlagen haben natürlich sowohl Vor- als auch Nachteile.
Vorteile:
- Der Mineralstoff-Gehalt des Wassers wird nicht verändert
- Rohrleitungen, Armaturen und Geräte werden geschützt
- Die Anlage kann ebenfalls am Hauptwasseranschluss installiert werden
- Es werden keine umweltschädlichen Stoffe ins Abwasser abgegeben
Nachteile:
- Es findet keine Enthärtung statt, das Wasser bleibt hart
- Das Verfahren ist nur für Wasser mit mittlerer Härte geeignet. Ist das Wasser zu hart bilden sich weiterhin Kalkablagerungen in den Leitungen.
Was ist besser: Kalkschutzanlage oder Enthärtungsanlage?
Ganz klar: Besser für die Wasseraufbereitung ist natürlich die Anlage, die besser zu Ihren Bedürfnissen passt!
Zusammengefasst daher einige Gesichtspunkte, die Sie bei der Entscheidung in Betracht ziehen sollten:
- Geschmack: Eine Kalkschutzanlage verändert den Geschmack des Wassers nicht, eine Enthärtungsanlage dagegen kann zu großen Veränderungen führen.
- Härtegrad des Wassers: Kalkschutzanlagen schützen nur bei mittleren Härtegraden sicher vor Kalk-Ablagerung. Ein Wasserenthärter ist auch bei hartem Wasser geeignet.
- Kosten und Umweltschutz: Hier gewinnt in beiden Punkten eine Kalkschutzanlage.