Entrostung mit Phosphorsäure – So geht’s
Phosphorsäure ist ein effektiver Rostumwandler, der Rost in eine stabile Eisenphosphatschicht verwandelt. Diese Schicht schützt das Metall vor weiterer Korrosion und dient als gute Grundlage für nachfolgende Beschichtungen. Die Entrostung mit Phosphorsäure ist einfach, erfordert jedoch einige wesentliche Schritte.
Vorbereitung
- Reinigung des Werkstücks: Bereiten Sie das metallische Werkstück vor, indem Sie es mit einer Drahtbürste gründlich reinigen. Dies entfernt losen Rost und Schmutz und sorgt dafür, dass die Säure effektiv arbeiten kann.
- Vorsichtsmaßnahmen: Tragen Sie stets Schutzhandschuhe und Schutzbrille und arbeiten Sie in einem gut belüfteten Raum, da Phosphorsäure ätzend ist.
Entrostungsmethoden
Methode 1: Auftragen mit Pinsel oder Quast
- Auftrag der Säure: Tragen Sie die Phosphorsäure gleichmäßig mit einem Pinsel oder Quast auf die von Rost betroffene Stelle auf.
- Einwirkzeit: Lassen Sie die Säure je nach Rostschicht und Säurekonzentration einige Minuten bis zu mehreren Stunden einwirken. Überprüfen Sie den Fortschritt regelmäßig.
- Neutralisierung: Spülen Sie die behandelte Fläche nach der Einwirkzeit gründlich mit Wasser ab, um Säurereste vollständig zu entfernen.
Methode 2: Tauchbad
- Vorbereitung des Bads: Bereiten Sie eine Lösung aus Phosphorsäure in einem säurefesten Behälter vor. Eine Konzentration von 10% bis 30% ist gängig.
- Einlegen des Werkstücks: Legen Sie das zu entrostende Teil in die Lösung und lassen Sie es einwirken. Überwachen Sie die Einwirkzeit bis der Rost vollständig entfernt ist.
- Nachbehandlung: Entfernen Sie das Werkstück aus der Lösung und spülen Sie es gründlich mit Wasser ab.
Nachbehandlung
- Trocknung: Trocknen Sie das Werkstück nach dem Spülen gründlich ab, um eine erneute Rostbildung zu verhindern.
- Schutzschicht: Reiben Sie das Werkstück mit Öl oder Wachs ein, um die Oberfläche zusätzlich zu schützen.
Durch die Einhaltung dieser Schritte stellen Sie sicher, dass Ihr Werkstück optimal von Rost befreit wird und gleichzeitig vor zukünftiger Korrosion geschützt ist.
Konzentration der Phosphorsäure
Die Wahl der richtigen Konzentration von Phosphorsäure ist entscheidend für eine effektive Entrostung. Für die meisten Anwendungen wird empfohlen, eine Lösung von 10% bis 30% zu verwenden. Diese Konzentration eignet sich gut für leichtere Rostschichten und das Tauchbadverfahren.
Bei dickeren oder hartnäckigen Rostschichten kann es erforderlich sein, eine höhere Konzentration zu verwenden. Höhere Konzentrationen wie etwa 85%ige Phosphorsäure sind jedoch stark ätzend und sollten nur mit entsprechenden Schutzmaßnahmen eingesetzt werden.
Falls Sie eine fertige Mischung oder ein Produkt aus dem Heimwerkerbedarf verwenden, prüfen Sie die genaue Konzentration der Phosphorsäure und folgen Sie den Herstellerangaben zur Anwendung und Sicherheit.
Sicherheitshinweise
Beim Umgang mit Phosphorsäure ist besondere Vorsicht geboten, da sie stark ätzend ist und Haut und Augen schwer schädigen kann. Zu Ihrem Schutz sollten Sie die folgenden Maßnahmen ergreifen:
1. Schutzkleidung tragen: Tragen Sie immer Schutzhandschuhe, eine Schutzbrille und eine säurebeständige Schürze.
2. Belüftung sicherstellen: Arbeiten Sie in einem gut belüfteten Bereich, um die Konzentration von Dämpfen zu reduzieren.
3. Erste-Hilfe-Maßnahmen:
- Augenkontakt vermeiden: Bei Kontakt mit den Augen spülen Sie diese sofort mindestens 15 Minuten lang gründlich mit fließendem Wasser aus und suchen Sie umgehend ärztliche Hilfe.
- Hautkontakt: Sollte die Säure auf Ihre Haut gelangen, spülen Sie die betroffene Stelle sofort ausführlich mit Wasser ab.
4. Sicherer Umgang: Verwenden Sie Phosphorsäure nicht auf sonst blanken Metalloberflächen, da sie korrosiv wirkt. Achten Sie darauf, dass die Lösung nur auf rostige Stellen aufgetragen wird.
5. Entsorgung: Entsorgen Sie Phosphorsäure und damit verunreinigtes Material als Sondermüll und keinesfalls über den Haushaltsmüll oder die Kanalisation. Beachten Sie hierbei lokale Vorschriften zur Entsorgung von chemischen Abfällen.
Durch die Einhaltung dieser Sicherheitshinweise minimieren Sie das Risiko von Verletzungen und sorgen für einen sicheren Umgang mit Phosphorsäure.
Zusätzliche Tipps
- Verdickungsmittel und Haftvermittler verwenden: Handelsübliche Entroster enthalten oft Verdickungsmittel, die verhindern, dass die Lösung zu schnell abläuft. Haftvermittler sorgen dafür, dass die Säure gleichmäßig auf dem Werkstück bleibt.
- Schlecht zugängliche Stellen behandeln: Nutzen Sie für schwer erreichbare Bereiche eine Druckbecherpistole mit Sonde.
- Einwirkzeit überwachen: Die Einwirkzeit hängt von der Dicke der Rostschicht und der Konzentration der Säure ab. Überprüfen Sie den Fortschritt regelmäßig.
- Zusatz von Tensiden: Einige Entroster enthalten Tenside, die das Eindringen der Säure in winzige Risse erleichtern.
- Neutralisierung nicht vergessen: Nach der Entrostung sollten alle Säurereste gründlich neutralisiert werden.
Indem Sie diese Tipps berücksichtigen, erhöhen Sie die Effektivität der Phosphorsäurebehandlung und sorgen für einen dauerhaften Rostschutz. Achten Sie stets auf die Sicherheitshinweise und arbeiten Sie in einem gut belüfteten Raum.