Mechanische Rostentfernung
Am einfachsten kann man Rost auf mechanischem Weg entfernen. Das geht mit unterschiedlichen Methoden:
- Abschleifen von Hand
- Abschleifen mit Maschinen
- Sandstrahlen oder Glasperlenstrahlen
Die mechanischen Methoden beseitigen sichtbaren Rost auf Eisenmetallen. Die oberflächlichen Schichten können durch ein umfassendes Rostgeschehen aber bereits verändert sein, und trotz der Rostentfernung schnell weiter korrodieren.
Die Rostentfernung muss daher sehr gründlich erfolgen, die Oberflächenschichten müssen mit abgetragen werden (bis auf das blanke Metall) und danach sollte eine entsprechende Schutzbehandlung oder das Auftragen eines Rostumwandlers erfolgen, um ein Wiederverrosten zu vermeiden und die anfällige Oberfläche zu schützen.
Chemische Rostentfernung
Die chemische Rostentfernung bedient sich starker Säuren. Sie lösen den Rost von der Oberfläche ab und reagieren mit den korrodierten Oberflächenschichten. Durch chemische Methoden wird der Rost zumeist „porentief“ abgetragen, eine weitere Korrosion wird oft verhindert.
Verwendete Säuren sind:
- Salzsäure (6,95 € bei Amazon*)
- Oxalsäure
- alle anderen starken Säuren, wie Essigsäure oder Zitronensäure
Salzsäure ist sehr aggressiv und kann die Oberfläche des Eisenmetalls durch den Eintrag von Wasserstoff schnell stark schwächen. Es ist gerade hier deshalb von Vorteil, die gereinigte Oberfläche mit Rostumwandler zu behandeln.
Oxalsäure (Kleesäure) oder eine Lösung des dazugehörigen Kleesalzes ist dagegen ein sehr schonendes Verfahren, das auch andere Stoffe kaum angreift, und vor allem auch Lacke und Farben auf dem Metall intakt lässt. Es wird deshalb auch zum Reinigen älterer bis antiker Fundstücke eingesetzt.
Rostentfernung durch Elektrolyse
Rostentfernung durch Elektrolyse ist eine weitere Möglichkeit, vor allem kleinere Metallteile sehr schonend von Rost zu befreien. Der Elektrolyevorgang beruht auf den gleichen Gesetzen wie der aktive Korrosionsschutz von Metallen. Er funktioniert nur genau andersherum.
Die Stärke und Geschwindigkeit des Entrostungsvorgangs lässt sich durch die Wahl des Elektrolyten und durch die angelegte Stromstärke beeinflussen. Das Verfahren eignet sich auch für sehr empfindliche und antike Metallgegenstände. Sie lassen sich nahezu vollständig entrosten, solange noch ein intakter Metallkern vorhanden ist.
Rostumwandlung
Mithilfe von Phosphorsäure lässt sich Rost nicht entfernen, sondern umwandeln. Die Eisenoxide, aus denen Rost besteht, werden durch das Einwirken der Phosphorsäure dabei zu stabilen, nicht mehr weiter korrodierenden Eisenphosphaten umgewandelt.
Dadurch entsteht nicht nur eine stabile, weiter bearbeitbare Oberfläche, sondern auch eine wasserdichte Schutzschicht, die eine weitere Korrosion an dieser Stelle ausschließt. Wichtig ist aber, dass man die Wirkungsgrenzen des Verfahrens beachtet.
Eine Umwandlung des Rosts allein ist oft nicht zielführend. Besser ist es, wenn man mechanische oder chemische Methoden mit Rostumwandlung und nachfolgender gründlicher Versiegelung kombiniert.
Inaktivierung von Rost
Verschiedene Mittel, darunter Owatrol Öl und Leinöl, können das Voranschreiten der Verrostung für eine gewisse Zeit stoppen. Im engeren Sinne ist das aber nur eine Notmaßnahme, keine echte Rostbekämpfung. Rost nur zu stoppen ist keine dauerhafte Lösung, sondern nur kurzfristig wirksam.
Konstruktive Rostbekämpfung
Kommt es zu Problemen wie Kontaktkorrosion oder Spaltkorrosion, ist Rostbekämpfung allein zu wenig. Hier müssen auch die Ursachen, die meist in konstruktiven Mängeln oder Verwendung ungeeigneter Materialien liegen, schon im Vorfeld bekämpft werden, damit eine sinnvolle Entrostung überhaupt möglich ist.
Durchrostung
Wenn der Rost sich durch das Material gefressen hat, ist eine Rostbekämpfung oft nicht mehr erfolgreich. Im Material sind dann bereits Instabilitäten aufgetreten, oder der Rost reicht so tief, dass das Material auseinanderbrechen würde. In diesem Fall hilft nur das Einschweißen von Ersatzmaterial (etwa Bleche beim Auto) oder der komplette Austausch des jeweiligen Teils.
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