Die Absicherung der Fenster immer ganzheitlich betrachten
Der Fachhandel bietet eine ganze Reihe von Sicherheitsprodukten, die Sie zum Sichern Ihrer Fenster verwenden können. Ein Problem ist allerdings darin zu sehen, dass die meisten etablierten Hersteller von Sicherheitssystemen nur jeweils einen Teilbereich abdecken und damit umfassende Sicherheit suggerieren. Dabei ist eine noch so gute Absicherung immer nur so gut wie ihr schwächstes Glied. Folglich muss das Fenster zunächst in mehrere Bauteile unterteilt werden:
- Fenster-Schließmechanismus
- Glasfläche
- Fensterrahmen
- Einbaurahmen
Absicherung beim Erwerb neuer Fenster
Widerstandsklassen bei Fenstern
Diese einzelnen Komponenten können jeweils abgesichert werden. Allerdings ist das Absichern im Nachhinein schwierig. Beim Neukauf eines Fensters gibt es unterschiedliche Widerstandsklassen. Diese wurden in den deutschen Vorschriften als WK2 bis WK6 bezeichnet.
Nach der europäischen Vereinheitlichung lauten diese für Resistance Class RC 1N, RC 2N, RC 2 bis RC 6. Danach ist vor allem die Zeit für das Standhalten gegen verschiedene Angriffe erfasst (vom Schraubenzieher als Hebelwerkzeug bis hin zur elektrischen Bohrmaschine (49,00 € bei Amazon*) ). Doch selbst Fenster nach RC 6 (ehemals WK6) halten nur maximal 20 Minuten stand.
Glaswiderstandsklassen
Die obigen Widerstandsklassen betreffen jedoch nur Fensterrahmen und Verriegelungen. Die Verglasung muss gesondert betrachtet werden. Deren Widerstandsfähigkeit wird in der europäischen und in Deutschland übernommenen DIN EN 356 definiert. Dabei wird zwischen Durchwurf (P1A bis P6A) und Durchbruch (relevant P6B bis P8B) unterschieden.
Absicherung durch Nachrüsten bei Bestandsfenstern
Doch aufgrund der rapide steigenden Einbruchzahlen in zahlreichen deutschen Regionen befassen sich viele Menschen mit dem Nachrüsten von Einbruchschutz. Diese Produkte sind ebenfalls in Norm-Regelwerken erfasst. Nach DIN 18104-1 müssen solche Nachrüstprodukte bestimmten Prüfungen unterzogen werden. Diese Prüfungen und Verfahren werden ihrerseits in der DIN 18104-2 geregelt. Für angebrachte Schlösser (Schließzylinder) gibt es ebenfalls Abdeckungen (Sicherheits-Beschläge und Rosetten). Diese werden in der DIN 18257 definiert.
Weitere Alternativen und Ergänzungen zum Absichern der Fenster
Neben dem direkten Einbruchschutz können Sie Ihre Fenster aber auch noch präventiv, also vorbeugend, absichern. Dazu gehören Alarmanlagen, Überwachungskameras oder andere Sicherungen. Die europäische Norm DIN EN 50131-1 erklärt die Anforderungen an diese Systeme. Zudem können Sie Fenster noch mit Rollläden absichern. Hierbei sollten Sie jedoch bedenken, dass zahlreiche vermeintlich einbruchssichere Produkte alles andere als einbruchssicher sind. Insbesondere Kunststoff-Rollläden bieten nur scheinbaren Schutz.
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