Wie kann ich meine Fenster vor Einbruch schützen?
Fenster gelten als eine der Schwachstellen eines Hauses, was Einbrüche betrifft. Daher ist es wichtig, diese besonders zu sichern. Bereits mit einfachen Mitteln können Sie Ihre Fenster effektiver schützen. Hier sind einige konkrete Maßnahmen:
- Fenster immer richtig schließen: Lassen Sie Fenster nicht gekippt, wenn Sie das Haus verlassen. Gekippte Fenster sind für Einbrecher leicht zugänglich.
- Rollläden nutzen: Schließen Sie Rollläden bei Dunkelheit oder längerer Abwesenheit. Dies erschwert den Zugang und signalisiert Ihre Vorsicht.
- Beleuchtung einsetzen: Nutzen Sie Zeitschaltuhren oder smarte Lichtsteuerung, um bei Abwesenheit Anwesenheit zu simulieren. Außenleuchten mit Bewegungsmeldern können ebenfalls abschreckend wirken.
- Nachbarschaftshilfe: Bitten Sie Nachbarn, während Ihrer Abwesenheit auf Ihr Haus zu achten und den Briefkasten zu leeren. Eine gute Nachbarschaft erhöht die Sicherheit.
Durch eine Kombination solcher Maßnahmen können Sie das Risiko eines Einbruchs deutlich verringern und Ihr Zuhause besser schützen.
Einbruchhemmende Fenster (DIN EN 1627)
Einbruchhemmende Fenster nach der Norm DIN EN 1627 bieten einen wirksamen Schutz gegen ungebetene Gäste. Diese Norm legt verschiedene Widerstandsklassen (RC) fest, die angeben, wie lange und wie intensiv ein Fenster einem Einbruchsversuch widerstehen kann. Besonders für private Haushalte empfehlen Experten mindestens die Widerstandsklasse RC2. Diese Fenster sind mit Pilzkopfzapfen, Sicherheitsverglasung und abschließbaren Griffen ausgestattet und können einem Einbruchsversuch mindestens drei Minuten standhalten.
Falls Sie auf Sicherheitsverglasung verzichten möchten, können Fenster in der Widerstandsklasse RC2N eine Alternative sein. Diese bieten ebenfalls einen höheren Schutz als Standardfenster, ohne dabei eine spezielle Verglasung zu erfordern. Je länger ein Fenster einem Einbruchsversuch standhält, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Einbrecher aufgibt.
Nachrüstung von Sicherheitsbeschlägen
Eine nachträgliche Sicherung Ihrer Fenster mit speziellen Sicherheitsbeschlägen kann den Einbruchschutz erheblich verbessern. Hierbei sind verschiedene Beschlagtypen und Montagearten möglich:
Pilzkopfzapfenbeschläge
Pilzkopfzapfenbeschläge verhindern effektiv das Aufhebeln des Fensters. Diese speziellen Beschläge verbinden Fensterflügel und Rahmen so, dass die Pilzkopfzapfen beim Schließen in Sicherheitsschließplatten greifen, wodurch es Einbrechern schwerer gemacht wird, das Fenster gewaltsam zu öffnen.
Abschließbare Fenstergriffe
Mit abschließbaren Fenstergriffen können Sie unbefugtes Öffnen des Fensters von außen verhindern. Diese sollten idealerweise zertifiziert und in Kombination mit weiteren Sicherheitsbeschlägen installiert werden, um maximalen Schutz zu gewährleisten.
Zusatzschlösser
Außen sichtbare Zusatzschlösser bieten ein weiteres Plus an Sicherheit, da sie durch ihre Sichtbarkeit potenzielle Einbrecher abschrecken. Diese werden zusätzlich zu den bestehenden Beschlägen montiert.
Einbruchhemmende Drehkippbeschläge
Diese speziellen Beschläge sind darauf ausgelegt, das Aufhebeln des Fensters im gekippten Zustand zu erschweren und sind besonders sinnvoll für Fenster, die regelmäßig gekippt werden.
Hintergreifsicherungen
Hintergreifsicherungen verhindern das Öffnen von Fenstern durch Manipulation der Beschläge von außen. Diese Sicherungen blockieren den Beschlag und machen es nahezu unmöglich, das Fenster aufzuhebeln.
Alle Beschläge und Sicherungen sollten nach DIN 18104-2 geprüft und von einem Fachbetrieb montiert werden, um garantierten Schutz zu gewährleisten.
Sicherheitsglas und Sicherheitsfolie
Sicherheitsglas und Sicherheitsfolie sind effektive Maßnahmen, um das Einschlagen der Fensterscheiben zu verhindern und so den Einbruchschutz zu verbessern.
Sicherheitsglas
Sicherheitsglas ist eine spezielle Form von Glas, das besonders widerstandsfähig gegenüber mechanischen Belastungen ist. Es bricht entweder in kleine, ungefährliche Stücke oder bleibt intakt, was das Risiko eines Einbruchs verringert und das Verletzungsrisiko durch Glassplitter minimiert.
Sicherheitsfolie
Durch die nachträgliche Anbringung einer Sicherheitsfolie können Sie die Widerstandsfähigkeit von bestehenden Fensterscheiben erhöhen. Diese spezialisierten Folien halten das Glas im Falle eines Durchbruchversuchs an Ort und Stelle. Auch bei mehrfachen Schlägen bleibt die Scheibe weitestgehend intakt, was den Einbrecher in der Regel zum Aufgeben zwingt.
Vorteile der Sicherheitsfolie:
- Erhöhte Widerstandsfähigkeit: Die Folie erhöht die Schutzwirkung des Glases erheblich.
- Kosteneffiziente Nachrüstung: Im Vergleich zu neuen Fenstern ist die Nachrüstung mit Sicherheitsfolie meist günstiger.
- Zusätzlicher Schutz: Bei Glasbruch hält die Folie die Glassplitter zusammen und minimiert somit Verletzungsgefahren.
Durch eine Kombination von Sicherheitsglas und Sicherheitsfolie können Sie Ihre Fenster optimal gegen Einbruchsversuche schützen.
Alarmanlagen und Bewegungsmelder
Elektronische Sicherungssysteme bieten eine wertvolle Ergänzung zum mechanischen Einbruchschutz und tragen dazu bei, das Sicherheitsniveau Ihres Hauses zu erhöhen.
Alarmanlagen: Diese Systeme lösen bei unbefugtem Öffnen des Fensters sofort einen Alarm aus und können zusätzlich eine Verbindung zu einer Alarmzentrale herstellen, die die Polizei verständigt. Akustischer Alarm und potenzielle Polizeibenachrichtigung erhöhen die Wahrscheinlichkeit, Einbrecher abzuschrecken.
Bewegungsmelder: Diese Geräte reagieren auf Bewegungen in der Umgebung des Hauses und aktivieren Beleuchtungs- oder Alarmsysteme. Die plötzliche Beleuchtung eines dunklen Bereichs kann potenzielle Einbrecher abschrecken und damit vorbeugend wirken.
Glasbruchmelder: Diese Sensoren registrieren das Zerspringen von Fensterscheiben. Sie sind besonders sinnvoll bei exponierten Fenstern, die schwer einsehbar sind und daher gezielte Angriffe auf das Glas vermuten lassen.
Elektronische Sicherungssysteme können die mechanische Grundsicherung nicht ersetzen, aber sie verstärken das Gesamtsicherheitskonzept erheblich. Alle Komponenten sollten fachgerecht installiert werden, um optimale Funktionalität zu gewährleisten.
Fachgerechte Montage
Einbruchhemmende Fenster erfüllen ihren Zweck nur dann, wenn sie nach den Herstellervorgaben fachgerecht eingebaut werden. Andernfalls besteht das Risiko, dass selbst hochwertige Sicherheitsfenster den Einbruchschutz nicht gewährleisten können. Es ist daher unerlässlich, die Installation von einem qualifizierten Fensterfachbetrieb vornehmen zu lassen.
Wichtige Aspekte der fachgerechten Montage
- Verankerung im Mauerwerk: Die Fenster müssen fest im Mauerwerk verankert sein, um ein Aushebeln zu verhindern. Dies erfolgt oft durch spezielle Montageschrauben und -dübel, die auf die Anforderungen eines einbruchhemmenden Fensters abgestimmt sind.
- Präzise Ausrichtung: Eine korrekte Ausrichtung der Fenster ist entscheidend. Fachleute setzen Wasserwaagen und andere Messinstrumente ein, um sicherzustellen, dass das Fenster genau rechtwinklig eingesetzt ist. Eine schiefe Montage kann die Funktion der Sicherheitsbeschläge beeinträchtigen.
- Verwendung von Bauschaum: Bauschaum wird zur Abdichtung verwendet und in Kombination mit mechanischen Befestigungen eingesetzt, um die Stabilität des Fensters zu sichern.
- Montagebescheinigung: Nach Abschluss der Arbeiten sollten Sie eine Montagebescheinigung erhalten, die bestätigt, dass das Fenster nach den geltenden Richtlinien und den Vorgaben des Herstellers eingebaut wurde.
Verzichten Sie auf eine Selbstmontage, selbst wenn diese kostengünstiger erscheint. Ohne notwendige Fachkenntnisse sind Fehler beim Einbau vorprogrammiert, die die Wirksamkeit der Sicherheitsvorkehrungen beeinträchtigen können. Weitere Informationen und geprüfte Fachbetriebe finden Sie bei polizeilichen Beratungsstellen.
Mit einer fachgerechten Montage stellen Sie sicher, dass Ihre Fenster sowohl mechanischen als auch elektronischen Sicherungstechniken standhalten und so einen wirksamen Einbruchschutz bieten.