Vielfältige Gründe zum Erneuern von Fenstern
Es gibt zahlreiche Gründe, weshalb Wohneigentümer ihre Fenster wechseln wollen.
- Auflagen der Energieeinsparverordnung EnEV sind zu erfüllen
- gestiegenen Energiekosten wird mit besser gedämmten Fenstern begegnet
- in Deutschland sind immer noch zahlreiche Altbauten mit Einfachverglasung und Kastenfenstern ausgestattet
Fenstermontage nach RAL-Richtlinien
Zunächst werden die alten Fenster ausgebaut. Um dann später die neuen Fenster den Richtlinien des RAL-Güteinstituts folgend einzusetzen, ist es nicht ausreichend, „klassisch“ weiter vorzugehen. Sie müssen die Fenster sauber verputzen, damit das notwendige Kompi-Dichtband tatsächlich abdichtet. Denn die Fenster- und Türenmontage nach RAL hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert.
Schritt-für-Schritt-Ableitung zum Einsetzen der Fenster
- neue Fenster
- Kompi-Dichtband (alternativ dazu Putzleisten)
- Bauanschlussfugenkleber, silikonfrei
- Montagekeile
- Bauschaum
- Hinterfüllschnur
- Fensterschrauben
- Acryl oder Silikon zum Verfugen
- Bohrmaschine (49,00 € bei Amazon*)
- Stein-, Holz- und Metallbohrer
- Akkuschrauber
- Hammer
- Cutter-Messer
- Spachtel
- verschiedene Zangen
- Wasserwaage
- Kreide oder Maurerbleistift
- Schlag- oder Richtschnur
- Meterstab
- Silikonspritze
- Arbeitsleiter
- Arbeitsleuchte
1. Vorarbeiten
Wie bereits erwähnt, müssen Sie die Fensternischen vor dem Einsetzen der neuen Fenster sauber verputzen. Nur so gewährleisten Sie, dass das Kompressions-Dichtband (Kompi-Band) effizient abdichten kann und die EnEV-Vorgaben erfüllt werden.
Dann zeichnen Sie exakt ein, wo der Fensterrahmen verlaufen soll. Beachten Sie beim Abstand des Fensters nach außen unbedingt die besonderen Bedingungen, falls Sie später oder im Anschluss auch noch ein Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) auf die Fassade montieren möchten. Zwischen Fassadendämmung und Fensteranschlussdichtung dürfen keine Wärmebrücken entstehen.
2. Fenster einsetzen und verkeilen
Bringen Sie das Kompi-Band laut den Herstellerangaben rund um den Fensterrahmen an. Achten Sie darauf, in den Ecken Laschen auszubilden, damit das Band hier später ebenfalls effektiv abdichten kann. Dann wird der Fensterrahmen ausgerichtet und mithilfe der Montagekeile fixiert.
Nun werden die Löcher für die Befestigungsschrauben gebohrt. Von den Ecken sollten diese rund 10 cm entfernt positioniert werden. Je nach Fenstergröße ist der Abstand zwischen den einzelnen Schrauben durchschnittlich 70 cm.
Es werden Schrauben ohne Dübel verwendet. Ankerpratzen für Fenster mit Dübeln bilden eine Wärmebrücke, die sich später nachteilig auswirken kann. Schrauben ohne Dübel vermeiden dieses Problem.
3. Fenster abdichten
Zwischen Fensterlaibung und Fensterrahmen wird nun mit PU-Schaum ausgespritzt. Nach dem Aushärten schneiden Sie innen und außen wieder eine Fuge in den Schaum.
Dort wird nun die Hinterfüllschnur hineingestopft. Damit diese Hinterfüllschnur ihre Anforderungen erfüllt, muss sie breiter als der Abstand von Laibung und Rahmen sein, die Fuge als vollständig bis zu den Seiten ausfüllen. Jetzt können Sie den Baufugenanschlusskleber (silikonfrei) auftragen und so zwischen Kompiband (Fensterrahmen) und Fensterlaibung abdichten.
Abschließend wird die Fuge noch mit Silikon oder Acryl verschlossen und bündig abgezogen.
4. Abschlussarbeiten
Nachdem das Fenster gesetzt ist, werden die oder der Fensterflügel in den Fensterrahmen eingehängt. Danach müssen Sie das Fenster einstellen. Wir stellen Ihnen die entsprechende Anleitung in dem Link zur Verfügung, daneben sollte der Fensterhersteller aber auch eine Anleitung zum Justieren des Fensters beigelegt haben.
Mit einem Blowerdoor-Test können Sie später überprüfen, ob die gesamte Gebäudehülle den Anforderungen entsprechend abgedichtet ist. So natürlich insbesondere die Bauanschlussfuge zwischen Fenster und Laibung.
Ob Sie Silikon oder Acryl für Ihre Bauanschlussfuge verwenden, hängt auch von den individuellen Anforderungen ab. Silikon kann auch aufgetragen werden, wenn es nass ist, und besitzt allgemein die besseren Eigenschaften unter Einfluss von Nässe. Damit ist es besonders gut an der Fensteraußenseite einzusetzen. Acryl dagegen lässt sich auch nachträglich einfach ausbessern und mit Farbe überstreichen. Daher ist es innen vorzuziehen, wenn Sie die Fenster streichen wollen.
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