Ausgerechnet mit den Fenstern müssen Sie beginnen
Es könnte fast nicht schlimmer kommen: folgt man den Faustregeln des Tapezierens, dürfen Sie ausgerechnet mit einer der scheinbar schwierigsten Arbeiten überhaupt beginnen – nämlich den Fenstern und dessen Laibungen. Schließlich tapeziert man ja vom Licht weg, beginnt also rechts und links der Fenster. Dabei ist das Tapezieren der Fenster nicht wirklich schwer.
Tapezieren der Fenster mit verschiedenen Tapeten
Sie können mit vielen unterschiedlichen Tapeten tapezieren.
- Vliestapeten
- Papier- und Raufasertapeten
- Stofftapeten
- Korktapeten
- Vinyltapeten
- Metalltapeten
Die wichtigsten Tapeten sind dabei die Vlies-, Raufaser- und Papiertapeten. Bei diesen Tapeten gehen Sie immer gleich vor – abgesehen vom Kleistern natürlich (bei Vliestapeten wird die Wand und nicht die Tapete gekleistert).
Das professionelle Tapezieren von Fenstern
Sie legen die Tapete dabei nicht an der Außenkante zur Fensterlaibung an. Vielmehr lassen Sie die Tapete über das Fenster überstehen. So tief, dass Sie die Tapete nach dem Einschneiden am oberen bzw. unteren Ende der Laibung praktisch auf die seitliche Laibung umschlagen können und direkt am Fensterrahmen anstehen.
Die erste Tapetenbahn nicht oberhalb der Laibung auf die Laibungskante abschneiden
Haben Sie nicht so viel Erfahrung, können Sie die Tapete noch einmal 2 bis 5 cm überstehen lassen. Die Tapete können Sie nun oberhalb bzw. unterhalb des Fensterausschnitts an der fortlaufenden Wand verkleben. Keinesfalls schneiden Sie die Tapete an der gedachten Fortsetzung oberhalb des seitlichen Fensterausschnitts.
Denn so könnten Sie dann für die obere Laibung die nächste Bahn an der oberen Kante von der Ecke ausgehend einschlagen (bei der vorzuziehenden Methode müssen Sie ein Stück in die äußere linke und rechte Laibung einsetzen, weil ja die Tapete oberhalb des Fensters nicht über die Laibung geschlagen werden kann (die haben Sie schon über die seitliche Laibung geschlagen).
Verkleben Sie die Bahn oberhalb der Laibung auf die volle Länge
Dieser kleine „Flicken“ (weil Sie sie nicht haben wollen) bringt manche Heimwerker dazu, die Tapete eben oberhalb der seitlichen Laibung abzuschneiden. Die oberhalb des Fensters tapezierte Bahn kann man dann ja über die unten anschließende obere Laibung des Fensters schlagen – ist die Denkweise.
Allerdings können Sie die beiden Kanten der Tapete auf der seitlichen (erste Bahn) und oberen Laibung (zweite, anstoßende Bahn) nicht wie gewünscht auf Stoß bringen, es bliebe ein kleiner Streifen frei. Deshalb verkleben Sie die seitliche Tapete (die erste Bahn) oberhalb der Laibung so weit über das Fenster reichend, wie eben die Laibung darunter tief ist und eingeschlagen werden muss.
Genauso auf der anderen Fensterseite tapezieren
Genauso verfahren Sie dann auf der gegenüberliegenden Seite. Oberhalb des Fensters tapezieren Sie nun weiterlaufend auf Stoß weiter und schlagen die Tapete über die obere Laibung. So entsteht dann rechts und links oben in der Fensterlaibung eine Lücke, die genauso breit wie die seitliche Laibung tief ist. Hier kleben Sie ein Stück Resttapete darüber.
Die seitlichen Lücken der oberen Laibung schließen
Diese Resttapete wird aber rund 5 cm länger als die Laibung tief ist. Sie lösen nun die Tapete oberhalb der Laibung (die Verlängerung der ersten Bahn für die seitliche Laibung) und schlagen die Resttapete nach oben auf die reguläre Wand um. Jetzt wird die Tapete der ersten Bahn endgültig auf den Überschlag und damit die Wand aufgeklebt.
Nicht so schwer, wie es sich liest
Das hört sich nun etwas kompliziert an, ist in der Praxis aber schnell verständlich und einfach umzusetzen. Sollten Sie die Tapete für die Laibung etwas länger geschnitten haben, können Sie nun Ihre Profilleiste anlegen und den Überstand mit dem Cutter-Messer abschneiden.