Vliestapeten – beinahe beliebter als die klassische Raufaser
Vliestapeten sind eine ernsthafte Konkurrenz für die althergebrachte Raufaser- oder Papiertapete. Sie hat genau da ihre Vorteile, wo die Papiertapete an ihre Grenzen stößt.
- Vliestapeten verformen sich nicht beim Tapezieren
- Vliestapeten sind diffusionsoffen
- Vliestapeten gibt es in vielfältigen Ausführungen
- Vliestapeten sind extrem widerstandsfähig und langlebig (Standzeiten 20 bis 30 Jahre)
Das Tapezieren einer Vliestapete ist einfacher, aber nicht einfach
Auch das Tapezieren der Vliestapete ist deutlich einfacher als von herkömmlichen Tapeten. Im Gegensatz zu Papiertapeten müssen Vliestapeten nicht vorab im Kleister aufgeweicht werden. Stattdessen wird ein spezieller Kleber verwendet, der zuvor auf die Wand aufgetragen wird.
Vorbereiten der Wand vor dem Tapezieren
Damit der Kleber gleichmäßig auf der Wand abbinden kann, sollte vorab ein spezieller Tapezier- oder Vliestapetengrund aufgetragen werden. Genau der wird aber oft vernachlässigt. Soll die Vliestapete dann später entfernt werden, ist es nicht auch nur ansatzweise so einfach, wie die Hersteller immer betonen. Daher sollten Sie keinesfalls auf die Vorbehandlung der Wand verzichten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Tapezieren einer Vliestapete
- Vliestapeten
- spezieller Kleister bzw. Kleber für Vliestapeten
- Tapeziergrund für Vliestapeten
- eventuell herkömmlicher Tapetenkleister (mehr in den Tipps dazu)
- Abdeckfolie
- Klebeband
- Tapeziertisch
- Tapezierschere
- Tapezierschiene
- Cutter-Messer
- Tapezierbürste
- Tapezierrolle (Moosgummi)
- Werkzeug zum Demontieren und Montieren von Sockelleisten, Lichtschaltern, Steckdosen etc.
- Quast zum Kleister verteilen
- Wasserwaage
Schlagschnur (mit Kreide etc. zum Markieren)
1. Vorbereitungsarbeiten
Nachdem Sie Sockelleisten, Lichtschalter und Steckdosen demontiert haben (Sicherung herausdrehen!), können Sie den Untergrund vorbereiten. Um die erste Tapetenbahn zu verkleben, müssen Sie die Senkrechte mit der Wasserwaage ermitteln und dann mit der Schlagschnur kennzeichnen. Das ist wichtig, denn Sie beginnen nicht an einer Ecke, sondern vielmehr arbeiten Sie sich vom Licht, also von Fenstern weg.
2. Grundieren der Wand
Nun können Sie die Wand mit dem Tapeziergrund einstreichen. Gehen Sie dabei exakt nach den Anweisungen des Herstellers vor. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie die Markierungen für die erste Tapetenbahn nicht versehentlich wegwischen.
3. Vliestapete zuschneiden
Rollen Sie die Vliestapete auf dem Tapeziertischaus und messen Sie die Länge ab. Sie können diese Länge auch mit einem Bleistift am Tapeziertisch markieren, da alle Bahnen dieselbe Länge haben werden.
Addieren Sie aber oben und unten jeweils zwei bis fünf Zentimeter zur benötigten Länge hinzu. Später schneiden Sie exakt am Decken- bzw. Bodenabschluss mit dem Cutter-Messer, indem Sie die Tapezierschiene anlegen.
4. Vliestapete tapezieren
Die Vliestapete wird nicht mit Tapetenkleister bzw. Kleber eingestrichen. Vielmehr streichen Sie die Wand in den Abmessungen jeder Bahn, sobald der zuvor aufgetragene Tapetengrund getrocknet ist. Die Tapete legen Sie also ins Kleisterbett an der Wand.
Mit der Tapezierbürste und der Rolle pressen Sie die Tapete an die Wand. Achten Sie beim Einsatz des Tapetenrollers darauf, erhabene Tapeten nicht einzudrücken. Jede weitere Bahn legen Sie dann wieder in das Kleberbett und schieben Sie auf Stoß an die zuvor tapezierte Bahn. Achten Sie auf Muster und Formen, dass diese von Bahn zu Bahn flüssig weiterlaufen.
5. Nach dem Tapezieren der Vliestapete
Ist die Vliestapete an der Wand, legen Sie, wie bereits beschrieben, die Tapezierschiene an und schneiden Sie die Tapete dann mit dem Cutter-Messer exakt am Decken- bzw. Bodenanschluss.
Im Hausjournal finden Sie zahlreiche andere Artikel zum Thema Tapeten. So natürlich auch zum Tapezieren oder Entfernen einer Raufasertapete.