Fenster legen für den Transport?
Wer noch nie ein Fenster transportiert hat, wird sich zunächst denken, ist ja gar nicht so schwer. Wer einen Kombi, Anhänger oder Transporter hat, auf dessen Ladefläche das Fenster gelegt werden kann, sollte eigentlich keine Probleme haben. Denken viele zumindest. Dem ist aber überhaupt nicht so. Wenn Sie einmal ein altes Fenster auf dem Wertstoffhof oder auf einer Baustelle entdecken, welches ohnehin entsorgt werden soll, können Sie einen einfachen Test durchführen.
Nach diesem Test legen Sie kein Fenster mehr zum Transportieren
Nehmen Sie das Fenster zusammen mit einem Helfer und halten es flach wie eine Platte. Dabei heben oder senken Sie das Fenster ruckweise an. Je großflächiger das Fenster ist, umso besser werden Sie beobachten können, wie die Glasscheibe förmlich zu vibrieren und zu schwingen beginnt.
Bewegen Sie das Fenster jetzt zu schnell, kann das weiche Glas den Druck nicht mehr kompensieren und zerbricht. Der flache Transport eines Fensters ist also insbesondere auf längeren Strecken nicht empfehlenswert. Mit der Größe des Fensters steigt das Risiko, die Scheibe zu zerstören.
Fenster immer stehend transportieren
Vielleicht haben Sie aber schon einmal einen Transporter eines Glasers gesehen, oder auch die großen Glastransporter, welche die Scheiben aus den Produktionswerken ausliefern. Dann ist Ihnen sicherlich bereits aufgefallen, dass diese die Scheiben immer stehend transportieren. Die seitlichen Kräfte, die auf eine große Scheibe einwirken können, sind deutlich geringer. Und mit der flachen Kante eines Fensters verhält es sich wie mit der flachen Seite eines Türblatts: es gibt nicht ein kleines bisschen nach.
Bauen Sie sich einen Hilfsrahmen
Sie benötigen also auf jeden Fall eine Transportmöglichkeit, mit der Sie Ihr Fenster stehend transportieren können. Die Vorrichtung, damit das Fenster sicher stehen bleibt, können Sie mit einfachen Mitteln schnell selber bauen:
- Holzlatten (ungehobelte Dachlatten beispielsweise)
- Schnellbauschrauben
- Schaumstoff oder alte weiche Textilien
- großflächige Kartonagen
- Säge
- Akkuschrauber
Bauen Sie einen groben Holzrahmen, der um das Fenster herum passt. Bringen Sie nicht nur oben und unten, sondern auch in der Mitte eine oder zwei Querlatten an, sodass das Fenster darauf liegen würde. Nun polstern Sie die Latten mit etwas Schaumstoff. Dann legen Sie den Karton aus. Auf den Karton folgt wieder Schaumstoff oder die Textilien. Diese sollten später locker (nicht zu fest, nicht zu locker) zwischen Fenster und Hilfsrahmen eingebracht sein.
Stand- und bruchsicher für den Transport
Auf kurzen Strecken würde das sogar schon ausreichen, das Fenster zu transportieren, nicht aber, wenn Sie das Fenster versenden möchten. Dann und bei weiten Strecken sollte es auf jeden Fall stehen. Dazu schrauben Sie einfach dieselbe Querlattung, die Sie mit Kartonage und Schaumstoff hinterfüllen, auf die Oberseite des liegenden Fensters.
Nun stellen Sie das Fenster auf und schrauben eine Querlattung als Standbeine fest. Je breiter, desto standsicherer wird der Hilfsrahmen. Zusätzlich können Sie noch mit Seilen von den äußeren Enden der „Ständer“ über das Fenster hinweg auf die andere Seite spannen.