Fenster einbauen im Altbau: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Der Einbau neuer Fenster im Altbau erfordert sorgfältiges Vorgehen, um Energieeffizienz und Dichtigkeit zu gewährleisten. In dieser Anleitung erfahren Sie, wie Sie Ihre alten Fenster durch neue ersetzen.
Materialien und Werkzeuge vorbereiten
Für den Fenstereinbau benötigen Sie:
- Passende Bohrer für das Mauerwerksmaterial, sowie Bohrmaschine
- Einsatzbereiter Schraubendreher
- Wasserwaage und verschiedene Unterlegstücke
- Fassonwinkel und passende Verschraubungen
- Mögliche Dichtungsmaterialien wie vorkomprimierte Dichtbänder oder sperrende Folien
- Alternativer Schaumstoff oder Montageschaum
Stellen Sie sicher, dass alle Materialien und Werkzeuge bereitliegen. Entfernen Sie die alten Fensterrahmen vorsichtig und säubern Sie die Laibungen der Maueröffnung gründlich.
Fensterrahmen einpassen
1. Rahmen vorbereiten:
Bringen Sie inneres und äußeres Dichtmaterial (Dichtbänder/Folien) am Fensterrahmen an.
2. Rahmen einsetzen:
Setzen Sie den vorbereiteten Rahmen in die Maueröffnung. Verwenden Sie die Wasserwaage für eine exakte Ausrichtung.
3. Rahmen befestigen:
Bohren Sie Löcher für die Befestigungsschrauben je nach Mauerwerksmaterial und befestigen Sie den Rahmen mit den passenden Schrauben. Die Schrauben sollten bündig abschließen.
Abdichtungen anbringen
1. Innere Abdichtung:
Verwenden Sie dampfdichte Folie oder Acryl, um den Innenraum abzudichten.
2. Innenraum ausschäumen:
Füllen Sie den Zwischenraum zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk sorgfältig mit Bauschaum aus. Achten Sie auf mäßige Mengen, da der Schaum aufquillt.
3. Zwischenräume glätten:
Nach dem Aushärten des Schaums glätten Sie die Fugen und nehmen Sie gegebenenfalls Nacharbeiten vor.
Fensterflügel anbringen und ausrichten
1. Flügel montieren:
Hängen Sie den Fensterflügel in den eingesetzten Rahmen ein. Prüfen Sie das Schließen und Öffnen des Fensters.
2. Flügel justieren:
Falls der Flügel klemmt oder schief sitzt, justieren Sie ihn nach. Überprüfen Sie abschließend die Dichtigkeit und Funktionsfähigkeit.
Abschlussarbeiten
1. Schutzfolien entfernen:
Entfernen Sie alle verbliebenen Schutzfolien vom Fenster.
2. Feinarbeiten:
Versiegeln Sie eventuell noch offene Fugen und überprüfen Sie alle Abdichtungen und Dichtungsbänder auf korrekten Sitz.
Durch diese präzisen Arbeitsschritte können Sie die neuen Fenster effizient und funktionsfähig in Ihren Altbau integrieren. Achten Sie stets auf eine sorgfältige Ausführung, um spätere Probleme wie Luftzug oder Feuchtigkeitseintritt zu vermeiden.
Fenster einbauen im Altbau – Varianten und Herausforderungen
Der Einbau von Fenstern im Altbau kann je nach Gebäude und dessen Zustand unterschiedliche Herausforderungen mit sich bringen. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige gängige Einbaumethoden sowie die speziellen Anforderungen vor.
Einbaumethoden im Altbau
1. Fenstertausch mit Dämmung der Laibung:
Bei dieser Methode werden die inneren und äußeren Fensterlaibungen erneuert. Dies bietet die Gelegenheit, die Laibungen zusätzlich zu dämmen und mögliche Wärmebrücken zu vermeiden.
2. Einbau in die Putzlichte:
Hierbei wird der alte Blendrahmen entfernt und das neue Fenster direkt in die Putzlichte eingefügt. Dies kann den Montageaufwand reduzieren, da keine umfassenden Mauerwerksarbeiten benötigt werden.
3. Überschubverfahren:
Dieses Verfahren kommt zum Einsatz, wenn der alte Blendrahmen noch in gutem Zustand ist und keine Wärmebrücke darstellt. Das neue Fenster wird dabei auf den besäumten alten Rahmen montiert, was insbesondere den Aufwand für Aus- und Einbau minimiert.
Besondere Herausforderungen im Altbau
Dämmung und Wärmebrücken:
Die Einbaudetails der neuen Fenster müssen genau auf die bauphysikalischen Gegebenheiten abgestimmt sein. Ist der U-Wert der Außenwände größer als 1,0 W/(m²K), sollten Sie die Fensterlaibungen zusätzlich dämmen, um Wärmebrücken zu vermeiden.
Lüftungskonzept:
Neue Fenster sind in der Regel dichter als alte, was den Luftaustausch im Raum reduziert. Bei umfangreichen Fenstersanierungen (mehr als ein Drittel der Fensterfläche) sollte ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 erstellt werden, um Schimmelbildung vorzubeugen.
Denkmalschutzauflagen:
Wenn Ihr Altbau unter Denkmalschutz steht, müssen die neuen Fenster gegebenenfalls spezifische gestalterische Anforderungen erfüllen. Erkundigen Sie sich im Vorfeld bei der zuständigen Denkmalschutzbehörde nach möglichen Auflagen.
Feuchtigkeitsmanagement:
Durch den Einbau dichter Fenster kann die Raumfeuchtigkeit steigen, da weniger Luft ausgetauscht wird. Dies kann bei schlechter Dämmung zu Kondenswasser und Schimmelbildung führen. Sollten die Außenwände oder das Dach unzureichend gedämmt sein, ist eine umfassende Sanierung ratsam.
Neben den genannten Maßnahmen sollten alle Abdichtungsarbeiten bei der Fenstermontage sorgfältig ausgeführt werden, um eine dauerhafte Luftdichtheit zu gewährleisten. Hierzu gehören dampfdichte Folien auf der Innenseite und dampfdiffusionsoffene Materialien auf der Außenseite der Fensterfugen.
Mit einer gründlichen Planung und der Wahl geeigneter Einbaumethoden können Sie sicherstellen, dass Ihre neuen Fenster im Altbau sowohl energetisch effizient sind als auch den ursprünglichen Charme des Gebäudes bewahren.