Kleben oder Klicken – Die richtige Verlegemethode für Ihr Fertigparkett
Bei der Entscheidung zwischen schwimmender Verlegung und vollflächiger Verklebung Ihres Fertigparketts spielen mehrere Aspekte eine Rolle. Zum einen ist die Art des gewählten Parketts entscheidend, da manche Arten nur eine spezifische Verlegemethode zulassen. Massive Parkettböden erfordern in der Regel eine vollflächige Verklebung. Fertigparkett mit Klicksystem bietet hingegen die Flexibilität, sowohl geklebt als auch schwimmend verlegt zu werden.
Ein weiterer maßgeblicher Faktor ist der Zustand des Untergrunds. Für beide Methoden ist ein ebener und tragfähiger Untergrund erforderlich. Während kleinere Unebenheiten bei der schwimmenden Verlegung durch die Trittschalldämmung ausgeglichen werden können, muss der Untergrund für eine verklebte Verlegung absolut glatt und sauber sein.
In Räumen mit Fußbodenheizung wird typischerweise eine vollflächige Verklebung empfohlen, da dies eine bessere Wärmeleitfähigkeit sicherstellt. Die schwimmende Verlegung kann durch die zwischen Parkett und Untergrund entstehende Luftschicht die Effizienz der Heizung beeinträchtigen.
Zusätzlich bieten verklebte Parkettböden tendenziell eine längere Lebensdauer und höhere Stabilität, sind jedoch mit höheren Kosten und größerem zeitlichen Aufwand verbunden. Die schwimmende Verlegung ist kostengünstiger und ermöglicht einen einfacheren Austausch des Bodens, was besonders in Mietwohnungen von Vorteil sein kann.
Schwimmende Verlegung
Die schwimmende Verlegung des Fertigparketts ist eine praktische Methode, welche zahlreiche Vorteile bietet. Diese Technik erfordert kein Befestigen der Parkettdielen am Untergrund, sondern nutzt ein Klicksystem zur Verbindung der Dielen. Der Bodenbelag „schwimmt“ somit auf einer elastischen Unterlage, die Flexibilität und Bewegungsfreiheit bietet.
Vorgehensweise bei der schwimmenden Verlegung
Untergrundvorbereitung:
- Säubern und ebnen Sie den Untergrund. Entfernen Sie alte Teppiche und beseitigen Sie größere Unebenheiten.
- Bei mineralischen Untergründen ist eine Dampfsperre erforderlich, um aufsteigende Feuchtigkeit zu verhindern.
Verlegung der Trittschalldämmung:
Rollen Sie die Trittschalldämmung Bahn für Bahn aus, sodass sie dicht aneinander stößt, ohne zu überlappen. Diese Schicht reduziert den Trittschall und gleicht kleine Unebenheiten aus.
Parkettdielen anbringen:
Beginnen Sie in einer Ecke und arbeiten Sie systematisch weiter. Verbinden Sie die Dielen mittels Klicksystem und achten Sie auf einen gleichmäßigen Versatz der Querfugen für eine stabile Bodenkonstruktion. Lassen Sie entlang der Wände eine Dehnungsfuge, um genügend Platz für das natürliche Quellen und Schwinden des Holzes zu gewährleisten.
Abschlussarbeiten:
Decken Sie die Dehnungsfugen mit Sockelleisten ab, um ein sauberes Finish zu erzielen und den Boden vor Verschmutzung zu schützen.
Besondere Hinweise
- Diese Verlegemethode ist für viele Untergründe geeignet, solange diese eben und tragfähig sind.
- Aufgrund der geringeren Aufbauhöhe eignet sich diese Methode besonders gut für Mietwohnungen oder temporäre Installationen.
- Schwimmend verlegter Parkett kann bei Bedarf leicht entfernt und wiederverlegt werden, was eine hohe Flexibilität bietet.
Vollflächige Verklebung
Die vollflächige Verklebung des Parkettbodens gewährleistet eine hohe Stabilität und Langlebigkeit. Diese Methode ist besonders für Räume mit hoher Beanspruchung oder Fußbodenheizung geeignet und schafft eine dauerhafte Verbindung zum Untergrund.
Vorgehensweise bei der vollflächigen Verklebung
Untergrundvorbereitung:
Stellen Sie sicher, dass der Untergrund absolut eben, sauber, trocken und tragfähig ist. Alte Bodenbeläge und Klebereste müssen komplett entfernt werden. Eine Grundierung kann bei Bedarf aufgetragen werden, um die Haftung zu verbessern.
Kleber auftragen:
Tragen Sie den Kleber gemäß den Herstelleranweisungen gleichmäßig mit einem Zahnspachtel auf den Untergrund auf. Arbeiten Sie abschnittsweise, um ein Antrocknen des Klebers vor der Verlegung zu verhindern.
Parkettdielen verlegen:
Legen Sie die Dielen fest in das Kleberbett, ohne Hohlräume zu hinterlassen. Halten Sie einen Versatz der Querfugen von mindestens 30 cm ein, um eine stabile Verlegung sicherzustellen.
Dehnungsfugen:
Lassen Sie an den Rändern Dehnungsfugen, um natürlichen Holzbewegungen Raum zu bieten.
Ruhezeit und Nachbearbeitung:
Beachten Sie die empfohlene Ruhezeit des Klebstoffherstellers, bevor der Boden belastet werden kann. Nach vollständiger Trocknung können Sockelleisten angebracht werden.
Besondere Hinweise
- Für stark frequentierte Räume oder komplexe Verlegemuster ist der Einsatz eines Fachmanns ratsam.
- Die vollflächige Verklebung verbessert die Wärmeleitfähigkeit bei Fußbodenheizungen und reduziert Trittschall.
- Beachten Sie, dass die Entfernung eines verklebten Parketts aufwändiger ist. Planen Sie daher langfristig.
Vorteile und Nachteile der schwimmenden Verlegung
Vorteile:
- Einfache Installation: Die modernen Klicksysteme ermöglichen eine rasche und unkomplizierte Verlegung, auch für weniger geübte Heimwerker.
- Kosteneffizienz: Keine teuren Klebstoffe notwendig, und die Verlegung kann eigenständig erfolgen.
- Flexibilität und Rückbau: Der Boden kann leicht entfernt und bei Bedarf an einem anderen Ort wiederverwendet werden, ideal für Mietobjekte.
- Sofortige Nutzbarkeit: Der Boden ist nach dem Verlegen sofort begehbar.
- Reduzierte Schadstoffbelastung: Kein Klebstoff bedeutet geringere Gesundheitsrisiken.
Nachteile:
- Geringere Haltbarkeit: Schwimmend verlegtes Parkett ist weniger haltbar, da die Fugen stärker belastet werden.
- Höherer Trittschall: Der fehlende feste Kontakt zum Untergrund erhöht den Trittschall.
- Ungeeignet für Fußbodenheizungen: Die Luftschicht zwischen Parkett und Untergrund beeinträchtigt die Effizienz der Heizung.
- Größere Aufbauhöhe: Die zusätzlichen Schichten erhöhen die Gesamthöhe des Fußbodens, was Anpassungen erfordern kann.
Vorteile und Nachteile der vollflächigen Verklebung
Vorteile:
- Lange Lebensdauer und Stabilität: Die feste Verbindung reduziert mechanische Belastungen und Bewegungen, was die Lebensdauer des Parketts verlängert.
- Geringerer Trittschall: Durch den direkten Kontakt zum Untergrund wird der Trittschall minimiert.
- Bessere Wärmeleitung: Eine direkte Wärmeübertragung macht die Heizung effizienter.
- Geringere Aufbauhöhe: Weniger Schichten erhöhen nicht die Gesamthöhe des Bodenaufbaus.
- Wiederholtes Abschleifen möglich: Die feste Verbindung ermöglicht mehrfache Renovierungen.
Nachteile:
- Höhere Kosten: Material und Untergrundvorbereitung erhöhen die Kosten im Vergleich zur schwimmenden Verlegung.
- Komplexere Verlegung: Erfordert meist Fachkenntnisse und ist aufwändiger.
- Zeitaufwendig: Sorgfältige Vorbereitung und Kleber auftragen erfordern mehr Zeit.
- Schwierigere Entfernung: Verklebtes Parkett ist schwer zu entfernen und meist nicht wiederverwendbar.
- Emissionen durch Klebstoffe: Trotz moderner Klebstoffe besteht ein gewisses Risiko durch Emissionen.
Durch Abwägen dieser Vor- und Nachteile können Sie die passende Verlegemethode für Ihr Projekt bestimmen und so eine fundierte Entscheidung treffen.