Filzstift auf Holz – eine heikle Sache
Der gute alte Filzstift regt mit seiner Farbintensität gern zu ausgiebigen künstlerischen Ausschweifungen an. Natürlich soll Kreativität gefördert werden – aber wenn ein wertvoller und wichtiger Holztisch Flecken und Kritzeleien abbekommt, ist für manch einen doch eine Grenze erreicht.
Wie bekommt man die Filzstift-Rückstände nun wieder aus dem Tisch heraus? Die Sache ist leider etwas komplizierter als bei Bleistift- oder Buntstift-Verunzierungen. Denn die wasser- oder lösemittelbasierte Tinte aus Filzstiften dringt tiefer ein, vor allem in unbehandelte Holztische.
Grundsätzlich bieten sich folgende Entfernungsmethoden an:
- Schmutzradierer
- Schleifschwamm
- Holzbodenseife
- Aceton (z.B. in Nagellackentferner oder Glasreiniger)
Mechanischer Abtrag
Meist kommen Sie bei Filzstiftflecken auf einem Holztisch nicht umhin, etwas vom Holz abzutragen. Denn je nachdem, ob und wie das Holz behandelt ist, zieht es die Filzstifttinte mehr oder weniger tief in seine Fasern ein.
Um hierbei möglichst wenig weiteren und dauerhaften optischen Schaden anzurichten, nutzen Sie ein möglichst feines Abtrag-Hilfsmittel wie etwa einen Schmutzradierer oder einen feinen Schleifschwamm. Um die Mikro-Aufrauhungen anschließend wieder zu verschließen, polieren Sie die betreffenden Stellen danach und erneuern, falls der Tisch lackiert, lasiert oder geölt ist, die Oberflächenbehandlung.
Chemische Optionen
Mit chemisch wirkenden Mitteln sollten Sie grundsätzlich sehr vorsichtig sein, denn sie können das Holz ausbleichen oder mattieren. Testen Sie die Wirkung am besten immer erst an einer unauffälligen Stelle, etwa unter der Tischplatte.
Ein sanftes und speziell auf empfindliche Holzoberflächen zugeschnittenes Mittel ist Holzbodenseife. Sie ist normalerweise für Holzböden gemacht und in Varianten für geöltes, gewachstes oder gelaugtes Holz erhältlich. Holzbodenseife für lackiertes Holz ist nicht rückfettend und macht die Holztischoberfläche dadurch nicht stumpf. Für intensive Filzstiftflecken ist Holzbodenseife allerdings nicht immer stark genug.
Für die hartnäckigen Fälle können Sie auch Aceton zur Hilfe nehmen, das in Nagellackentferner oder Glasreiniger enthalten ist. Hierbei müssen Sie aber wiederum mit Ausbleichungen rechnen, testen Sie also wieder an einer unauffälligen Stelle aus, ob und wie stark diese Wirkung ist.