Vorgänge bei der Flächenkorrosion
Auch die Flächenkorrosion ist ein elektrochemischer Vorgang, also eigentlich eine Elektrokorrosion. Allerdings müssen bei der Flächenkorrosion die Kathode und die Anode Teil des Werkstücks sein, und ständig ihren Ort wechseln. Nur so kann die Korrosion an allen Teilen der Oberfläche gleichmäßig ablaufen.
Auftreten bei einzelnen Metallarten
Flächenkorrosion betrifft in der Regel nur Eisenmetalle, die nicht durch eine Passivschicht geschützt sind. Andere Metalle bilden nur dann Flächenkorrosion aus, wenn aufgrund aggressiver Gase oder Flüssigkeiten (in der Hauptsache Chlor oder starke Säuren) auf die Oberfläche einwirken und die Passivschicht zerstören.
Auch Edelstahl und viele hochlegierte Stähle haben durch die anderen Legierungsbestandteile eine wirksame Passivschicht. Reines Eisen rostet ohne diese Passivschicht dagegen sehr schnell an feuchter Luft.
Schutz gegen Flächenkorrosion
Ein wirksamer Schutz gegen Flächenkorrosion bei nichtlegierten Eisenmetallen kann das aufbringen einer Zinkschicht sein, die die Eisenoberfläche gegen die Atmosphäre und gegen Korrosionsmittel abschirmt. Dieses Verfahren wird Verzinken genannt. Feuerverzinkte oder mit Zinkbeschichtungen versehene Metalloberflächen sind vor Flächenkorrosion geschützt.
Das Zink dient nicht nur als Schutzschicht, indem es eine eigene Oxidschicht ausbildet, sondern auch als Opferanode. Es verhindert damit auf elektrochemischem Weg das Fortschreiten oder Ausbreiten einer beginnenden Korrosion. Feuerverzinkte Bleche sind damit hoch korrosionsbeständig.
Lackieren
Auch Grundierungen und Lacke können eine wirksamer Schutz gegen Flächenkorrosion sein, wenn sie ausreichend dick aufgetragen werden. In vielen Fällen – wie etwa bei der Autokarosserie – werden beide Beschichtungsarten kombiniert eingesetzt. Verzinkte Bleche werden hier mehrfach lackiert und der Lack dann noch mit Heißwachs versiegelt.
Schadensrisiken durch Flächenkorrosion
Flächenkorrosion gehört zu den weniger gefährlichen Korrosionsarten, da sie sofort sichtbar ist, und man sich gut gegen sie schützen kann. Das Voranschreiten ist – im Vergleich zu anderen Korrosionsarten – auch wesentlich langsamer als beispielsweise bei der Spaltkorrosion.