Vorüberlegungen und Vorbereitung
Wenn Möbelstücke über einen Balkon in den Wohnraum gehievt werden, muss der Flaschenzug an der Unterseite des darüberliegenden Balkons oder einem Balkondach befestigt werden. Neben der Erlaubnis der betroffenen Nachbarn und des Gebäudeeigentümers muss die Tragfähigkeit des Befestigungspunkts geprüft werden.
In den meisten Fällen ist ein Haken ausreichend, in den der Flaschenzug nur bei Benutzung eingehängt wird. Daher bezieht sich die Erlaubnis meist nur auf eine Bohrung oder eine Befestigungsschlinge am Geländer. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Abstand zu Brüstung und Wand. Viele Lastgüter sind klobig und besitzen eine Tiefe, die auf Abstand gehalten werden müssen. Zwei Lösungsmöglichkeiten sind denkbar:
- Ein Auslegerarm, gegebenenfalls schwenkbar, wird als Galgenbefestigung montiert
- Das Lastgut wird während des Transports durch ein Führungsseil auf Abstand gehalten
Bei der Nutzung eines Führungsseils verlieren sich große Anteile der Krafteinsparung. Ein Ausleger kann fest, schwenkbar oder als temporäre Einsteckvariante konstruiert werden.
Zu beachtende Faktoren bei der Nutzung
Wenn ein Flaschenzug betätigt wird, sind einige begleitende Maßnahmen zu treffen:
- Funktion und Sitz der Seilrücklaufsperre müssen geprüft werden
- Die Freiläufigkeit der Rollen muss, auch durch Schmieren, sichergestellt werden
- Der Raum unter der Lastaufhängung und Bewegung muss abgesichert oder abgesperrt sein
- Thermische Einwirkungen wie Windböen oder Aufwinde müssen beurteilt werden und gegebenenfalls die Nutzung des Flaschenzugs verschoben werden
- Auftriebserzeugende Flächen und Formen am Lastgut müssen als Krafteinwirkung mitbedacht werden
- Gegebenenfalls müssen Nachbarn informiert und gebeten werden, die Fenster auf dem Lastweg während der Nutzung nicht zu öffnen
- Abstandhaltung und Transporthilfe können auch durch auf dem Weg liegende geöffnete Fenster und andere Balkone unterstützt werden