Die Beschaffenheit vom Untergrund beim Fliesenverlegen
Nahezu auf jedem Untergrund lassen sich Fliesen verlegen. Allerdings besitzen verschiedene Böden auch unterschiedliche Eigenschaften. Vom jeweiligen Untergrund hängt also ganz stark ab, welche Vorbereitungsarbeiten Sie durchführen müssen. Ein schwingender Holzboden verlangt ein anderes Vorgehen als ein Untergrund aus Anhydritestrich in einem Neubau. Der Baustoffhandel bietet inzwischen moderne Materialien an, mit dem Sie auf nahezu jedem Untergrund Fliesen verlegen können. Dennoch kommen auch moderne Baustoffe an ihre Grenzen, Wunder dürfen Sie also nicht erwarten.
Grundsätzliche Beschaffenheit vom Untergrund
Natürlich sollte es sich um einen möglichst festen Untergrund wie Guss-, Anhydrit- oder Zementestrich handeln. Die Oberfläche muss zudem eben sein. Außerdem muss der Untergrund vollständig trocken sein. Gerade neue Estrichböden erfordern viel Geduld, bis sie vollständig durchgetrocknet sind. Dafür bieten moderne Böden zahlreiche Vorteile: unter dem Estrich befinden sich Trittschalldämmung und Dampfsperre, Sie müssen also keine besondere Rücksicht mehr nehmen.
Ein älterer Untergrund
Bei älteren Böden kann Sie alles erwarten: Zementboden, grober Betonboden oder sogar nasse Böden. Keinesfalls dürfen Sie mit dem Vorbereiten des Untergrunds zum Fliesenverlegen beginnen, wenn der Boden nass bzw. feucht ist. Diese Feuchtigkeit hat eine Ursache, die erst behoben werden muss. Gegebenenfalls bedeutet das, dass der gesamte Untergrund herausgenommen werden muss, um eine Dampfsperre zu integrieren.
Holzböden, abblätternde Materialien, Böden oder Putze
Sie sollten bei einem Untergrund immer einen Ritztest mit einem Schraubenzieher oder etwas Ähnlichem machen. Je tiefer Sie in den Untergrund eindringen können, desto geringer ist dessen Festigkeit. Die ist aber wichtig, damit die Fliesen beständig festkleben. Solche Untergründe müssen dann eventuell mit Fließspachtel, Haft- und Sperrgrund behandelt werden.
Kreidiger oder abblätternder Untergrund
Abblätternde Putze oder kreidige Untergründe müssen Sie auf jeden Fall vor dem Fliesenverlegen entfernen. Je nach Umfang reicht eventuell eine Drahtbürste, kann aber bis zur Schleifmaschine reichen. Auf einem Untergrund, der zuvor gefliest war, können bei einem alten Boden die Fliesen in einem Tiefbett aus Zement gelegen haben.
Zementtiefbett als Untergrund
Je nach Zustand ist dieser aufzufüllen mit Ausgleichsspachtel oder Fließestrich. Gegebenenfalls kann es aber auch notwendig sein, das gesamte Zementbett zu entfernen. Am besten eignet sich dafür ein Betonschleifer. Auch grobe und unebene Betonböden können Sie mit einer solchen Maschine schleifen, bis sie eben sind.
Alte Holzböden
Ein Holzboden als Untergrund, also Dielen oder Parkett, bedarf einer besonderen Vorbereitung. Optimal sind spezielle Verlegeplatten, beispielsweise Estrichplatten, nachdem der Holzboden zuvor mit Ausgleichsspachtel geebnet wurde. Je nach den individuellen Voraussetzungen kann auch noch eine Armierung notwendig werden. Grundsätzlich müssen Sie bei einem Holzboden als Untergrund zum Fliesen berücksichtigen, dass das Holz genügend Belüftung erhält.
Fliesen auf alten Fliesen verlegen
Des Weiteren können Sie Fliesen auch auf alten Fliesen verlegen. Entweder ist es ausreichend, einen Haftgrund aufzutragen, oder – wenn Sie wirklich sicher sein wollen, dass die neuen Fliesen langfristig halten – Sie rauen die alten Fliesen zuvor an. Kaputte Fliesen oder Fliesen mit Hohlräumen darunter schlagen Sie heraus und füllen die Löcher mit Fliesenkleber auf.
Fliesenkleber und Fugenmasse
Es gibt zahlreiche Fliesenkleber und Fugenmörtel. Beim Fliesenkleber gibt es welche speziell für den Außenbereich, für Natursteine oder für Keramikfliesen. Doch bei vielen „besonderen“ Fliesenklebern handelt es sich zumeist um mit Kunststoff vergütete, also flexible Kleber. Selbst bei zahlreichen Natursteinen. Dennoch müssen Sie gerade bei Natursteinen auf die richtige Wahl des Klebers Wert legen. Pauschal lässt sich sagen, dass Sie mit einem hoch flexiblen Fliesenkleber immer die richtige Wahl treffen – diese Kleber eignen sich für nahezu jeden Untergrund, sind aber etwas teurer. So verhält es sich auch bei Fugenmasse. Auch Fugenmasse können Sie als gewöhnlichen Fugenmörtel oder als flexible Fugenmasse werben.
Wenn Sie sich gar nicht sicher sind, wie der Untergrund beschaffen ist, holen Sie einen Fachmann. Der kann Ihnen sofort sagen, welche Möglichkeiten Sie haben.