Funktionale Aspekte
Ein Bodenbelag im Flur soll neben optischer Attraktivität gute Pflegeeigenschaften aufweisen und muss belastbar sein. Fliesen und Laminat bieten glatte Oberflächen. Entsprechend ihrer Abriebklasse können sie lange verhältnismäßig spurenfrei hohem Nutzungsverkehr widerstehen. Beide Bodenbeläge müssen allerdings als trittkalt, sowohl sinnlich als auch psychologisch, bezeichnet werden. Funktionalität steht allerdings im Verkehrsraum Flur meist vor der Gemütlichkeit.
Pflegeeigenschaften
Laminat hat bei auftretender Feuchtigkeit und Nässe eindeutige Einschränkungen. Feuchtes Aufwischen und eingeschleppte Außennässe bedrohen die Bretter, deren Basis aus gepressten Faserstoffen besteht. Wenn die MDF- und OSB-Schichten unter den mit Kunststoff versiegelten Oberflächen von Feuchtigkeit und Wasser erreicht werden, stellt quellen, platzen und verrotten ein großes Risiko dar. Fachgerecht verlegte und verfugte Fliesen sind feuchtigkeitsunempfindlich.
Abriebklassen
Sowohl Fliesen als auch Laminat werden in fünf Abriebklassen eingeteilt. Während für innen liegende Dielen und Flur ohne Außenzugang die mittlere Abriebklasse drei meist ausreicht, sollten für Flure im Eingangsbereich mindestens Produkte der Klassen vier und besser fünf gewählt werden. Ein entscheidender Unterschied entsteht aus dem angrenzenden Zugangsraum.
Wenn ein Flur von einem Treppenhaus beispielsweise in einem Mehrfamilienhaus betreten wird, ist die Belastung mit einer innen liegenden Diele vergleichbar. Bei einem Flur, der sich ebenerdig und direkt an einen Hauseingang anschließt, muss von extremeren Schmutzeinschleppungen aller Art einschließlich Nässe ausgegangen werden.
Trittschall
Fliesen und Laminat neigen zu hoher Trittschallentwicklung. Dieser muss, vor allem bei angrenzenden Räumen unter einem Flur, mit schallmindernden Maßnahmen im Unterbau begegnet werden. Ein ebenerdiger Flur sollte im Zuge der Trittschalldämmung gleichzeitig wärmegedämmt werden. Der Trittschall im Flur selbst kann nur durch Bodenauflagen wie Matten oder Teppiche beeinflusst werden.
Aufbauhöhe
Die durchschnittliche Aufbauhöhe muss bei beiden Bodenbelagsarten mit mindestens zwanzig Millimetern kalkuliert werden. Zwecks Trittschalldämmung ist ein schwimmender Estrich dringend empfohlen. Eine Fußbodenheizung erhöht den Aufbau um mindestens zehn Millimeter.