Grün gibt großen Gestaltungsspielraum
Das Farbsystem RAL kennt unter den 6000er-Nummern 36 unterschiedliche reproduzierbare Grüntöne. Als grobe Faustregel gilt, je mehr Gelb enthalten ist, desto heller wird das Grün (Gelbgrün, Leuchtgrün, Reingrün). Bei höherem Cyananteil entstehen sehr dunkle und gedeckte Töne (Laubgrün, Perlgrün, Smaragdgrün).
Bevor ein Flur grün gestrichen wird, sollte bereits die gesamte Ausstattung und Einrichtung strukturell geplant und skizziert werden. Als eines der „typischsten“ und „reinsten“ Grüntöne wird oft Mint- oder Minzgrün (RAL6029) wahrgenommen. Dieser Ton ist gleichzeitig der neutralste bezüglich des Kontrastes zu andersfarbigen Einrichtungsgegenständen Wohnaccessoires und baulichen Einrichtungen wie Bodenbelag, Fußleisten, Türen und Türzargen.
Ein Flur hat fast nie Fenster und Tageslicht
Jedes Grün in einem Zimmer oder Flur vereinigt die vermeintlich gegensätzlichen psychologischen Wirkungen der Belebung und Beruhigung. Anders als Blau, Gelb und Rot wirkt grün selten aufdringlich. Das gestalterisch größte Risiko besteht in dem „sich beißen“ mit der Einrichtung.
Wenn eine mint- oder minzgrün gestrichen wird, existiert meist Tageslicht. Ein Flur liegt meist zwischen Räumen und wir fast ausschließlich von künstlichen Licht beleuchtet. Dieser Aspekt sollte bei der Bestimmung des exakten grünen Farbtons bedacht werden.
Abwandlungen, Ergänzungen und Modifikationen
- Ein langer Flur lässt sich Grün mit Schwammtechnik gestrichen zu einem einzigartig individuellen Raum gestalten
- Antiquitäten und Massivholzmöbel mit Textur erhalten vor einem dunkleren und gedeckten Grün zusätzliche Eleganz
- Moderne beschichtete und mit Deckfarbe lackiert einfarbige Möbel korrespondieren mit hellen Grüntönen besonders gut
- Kombinationen mit Beige oder Braun verstärken den „natürlichen“ Effekt eines Pflanzengrün im mittleren Helligkeitsbereich mit der Tendenz in die dunklere Richtung.