Eine der vielen guten Eigenschaften von Dielen und anderen Echtholzbelägen im Haus ist, dass man solch einen Fußboden schleifen kann, oft mehrmals sogar, sodass er hinterher wieder so gut wie neu aussieht. Weit verbreitet ist heutzutage Parkett, das sich ebenso generalüberholen lässt, wenn die Oberfläche größere Verschleißerscheinungen zeigt. Im Durchschnitt sollte Fußboden schleifen alle zehn bis zwölf Jahre erfolgen. Allerdings gibt es bei Fertigparkett eine Besonderheit zu beachten.
Parkett und Massivholz – der wichtigste Unterschied
Massivholzböden, wie beispielsweise die klassischen Dielen, sind einlagig produziert, womit es beim Fußboden schleifen kaum zu Problemen kommen wird. Anders bei den handelsüblichen Parkettfußböden, die aus mehreren, miteinander verklebten Lagen (Nutzschicht, mittlere Trägerschicht und unterer Gegenzug) hergestellt werden. Die Nutzschichtstärke sollte, wenn Parkett geschliffen wird, eine Dicke von mindestens drei bis vier Millimetern haben, da als Faustregel gilt, dass bei einem Schliff ca. 0,5 bis 0,7 mm abgetragen werden. Bei nur zwei Millimeter starken Nutzschichten und der federnden Trittschallfolie gibt es in der Regel Stabilitätsprobleme, wenn mit der rund 80 kg schweren Walzenschleifmaschine auf einem schwimmenden Parkettfußboden gearbeitet wird. Da stellt sich spätestens jetzt für den einen oder anderen Selbermacher die Grundsatzfrage: Packe ich das wirklich selbst oder beauftrage ich besser gleich eine Firma zum Fußboden schleifen?
Werkzeuge und Verbrauchsmaterial für Holzfußböden
Soll hinterher tatsächlich alles perfekt aussehen, ist die Liste ziemlich lang, die für eine fachgerechte Ausführung der Arbeiten erforderlich ist. Das beginnt mit drei Maschinen, die allerdings in jedem größeren Baumarkt auch gemietet werden können:
- Walzenschleifmaschine für die große Fläche;
- Randschleifmaschine, um bis unter Heizungen und bis in die Nähe der Fußleisten zu kommen (auch für Treppen);
- Tellerschleifmaschine für den Feinschliff und zur Begradigung der Übergänge der Bahnen;
- Schleifpapier: je nach Parkettdicke und -art 40er, 60er, 80er, 100er und 120er Körnung;
- Parkettlack, Hartwachsöle;
- Pinsel, Rollen, Gazeballen zum abschließenden Wachsen;
- Diverses Reinigungsmaterial und ggf. Atemschutzmaske;
Die Arbeitsschritte beim Fußboden schleifen
Der wichtigste Grundsatz: Es muss stets diagonal im Raum und mit zwei verschiedenen Körnungen geschliffen werden. Der letzte Gang erfolgt parallel zur Richtung der Dielen. Experten schleifen immer vom dunkelsten Abschnitt des Raumes dem Licht entgegen, damit eventuelle Unebenheiten des Bodens später nicht auffallen. Die abschließende Lackierung soll unbedingt dünn, dafür aber drei Mal erfolgen, damit die einzelnen Schichten des Belags nicht quellen oder sich ganze Bahnen verwerfen. Nach dem Trocknen fehlt nun noch die finale Behandlung mit Parkettwachs, das ebenfalls lediglich dünn aufgetragen und sorgfältig einmassiert werden muss, damit der Glanz gleichmäßig zum Tragen kommt und vor allem lange hält.