Gasgeruch im Keller: Was tun?
Falls Sie Gasgeruch im Keller wahrnehmen, ist schnelles und überlegtes Handeln erforderlich, um Gefahren zu minimieren. Gehen Sie wie folgt vor:
- Offenes Feuer und Funken vermeiden: Löschen Sie sofort alle offenen Flammen wie Kerzen oder Kaminfeuer und vermeiden Sie jegliche Funkenbildung. Betätigen Sie keine elektrischen Schalter oder Geräte, um kein Risiko einzugehen.
- Bewohner warnen: Informieren Sie alle Mitbewohner und Nachbarn über den verdächtigen Geruch. Klopfen Sie an Türen, statt zu klingeln, um Funkenbildung zu vermeiden.
- Lüften: Öffnen Sie alle Fenster und Türen im Keller sowie im restlichen Haus, um eine gute Belüftung sicherzustellen und das Gas abziehen zu lassen. Vermeiden Sie die Nutzung elektrischer Lüftungsanlagen.
- Gaszufuhr absperren: Sperren Sie den Hauptabsperrhahn der Gasleitung und, falls zugänglich, den Gashahn am Gaszähler. Dadurch wird ein weiterer Gasaustritt gestoppt.
- Gebäude verlassen: Verlassen Sie mit allen Bewohnern umgehend das Gebäude und begeben Sie sich in sicheren Abstand.
- Notruf absetzen: Kontaktieren Sie aus sicherer Entfernung den Bereitschaftsdienst Ihres örtlichen Gasnetzbetreibers oder die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112, um den Vorfall zu melden. Benutzen Sie hierfür keine Telefone im Haus.
Unterschiedliche Gerüche von Gas
Erdgas und Flüssiggas sind in ihrem natürlichen Zustand geruchlos. Aus Sicherheitsgründen wird ihnen ein Geruchsstoff beigemischt, eine Praxis, die als „Odorierung“ bezeichnet wird. Die Art des hinzugefügten Geruchsstoffs kann regional variieren. Meist wird ein schwefelhaltiger Duftstoff verwendet, der an faule Eier erinnert und sofort alarmiert. In anderen Regionen können aromatische Verbindungen verwendet werden, die eher chemisch riechen.
Um auch geringe Mengen ausströmenden Gases sofort zu erkennen, können Sie eine Geruchsprobe bei Ihrem Gasnetzbetreiber anfordern. Dieser Service kann helfen, im Ernstfall den spezifischen Gasgeruch sicher zu identifizieren.
Jeder auffällige, unangenehme Geruch, der an chemische oder faulige Stoffe erinnert, kann ein Gasleck bedeuten. Handeln Sie sofort gemäß den oben genannten Sicherheitshinweisen.
Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen
Neben der unmittelbaren Reaktion auf Gasgeruch gibt es präventive Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um die Gefahr von Gaslecks zu minimieren und schnell darauf reagieren zu können.
- Regelmäßige Wartung und Überprüfung: Lassen Sie Gasleitungen und Gasgeräte regelmäßig von einer zertifizierten Fachkraft warten. Eine jährliche Inspektion kann potenzielle Lecks frühzeitig erkennen und beheben. Untersuchen Sie auch regelmäßig sichtbare Gasleitungen auf Korrosion oder Beschädigungen und melden Sie Auffälligkeiten sofort einer Fachkraft.
- Gasmelder installieren: Installieren Sie Gasmelder in gefährdeten Bereichen. Diese Geräte erkennen erhöhte Gaskonzentrationen und schlagen Alarm. Achten Sie darauf, Erdgasmelder in Deckennähe und Flüssiggasmelder in Bodennähe zu installieren. Lassen Sie die Installation von einem Fachbetrieb durchführen.
- Absperreinrichtungen zugänglich halten: Der Zugang zu Absperreinrichtungen wie dem Hauptabsperrhahn der Gasleitung sollte jederzeit frei zugänglich sein. Sorgen Sie dafür, dass alle Hausbewohner wissen, wie und wo die Hauptabsperreinrichtung betätigt wird.
- Informationsmaterial bereithalten: Platzieren Sie Anweisungen zum Verhalten bei Gasgeruch in der Nähe Ihrer Gasgeräte oder im Heizungsraum. Informieren Sie alle Hausbewohner und Besucher über diese Anweisungen.
- Schulung und Aufklärung: Schulen Sie sich und Ihre Mitbewohner im richtigen Umgang mit Gasgeräten und den Maßnahmen bei einem Gasleck. Der örtliche Gasnetzbetreiber kann Ihnen hierzu wertvolle Informationen und Schulungsmaterialien zur Verfügung stellen.
Durch diese zusätzlichen Maßnahmen erhöhen Sie die Sicherheit in Ihrem Zuhause und können ein potenzielles Gasleck schneller erkennen und angemessen darauf reagieren.
Leichter Gasgeruch an der Gastherme
Ein kurzzeitiger, schwacher Gasgeruch während des Zündvorgangs der Gastherme ist meist unbedenklich. Er tritt auf, wenn beim Starten des Brenners kleine Mengen Gas freigesetzt werden. Hält dieser Geruch jedoch an, könnte dies auf ein Leck hinweisen.
Häufig wird der vermeintliche Gasgeruch von Abgasen verursacht, die in den Raum gelangen können, besonders bei älteren raumluftabhängigen Geräten. Auch wenn dies meist unproblematisch ist, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass kein Gas austritt.
Folgende Schritte sind bei einem anhaltenden Gasgeruch an der Gastherme zu empfehlen:
- Raum lüften: Öffnen Sie Fenster und Türen, um für frische Luft zu sorgen.
- Gashahn schließen: Schließen Sie die Gaszufuhr der Therme, falls möglich, um den Gasaustritt zu stoppen.
- Fachkraft kontaktieren: Rufen Sie eine zertifizierte Fachkraft oder den Bereitschaftsdienst Ihres Gasversorgers, um die Situation zu prüfen und notwendige Reparaturen durchzuführen.
Vermeiden Sie die Verwechslung mit anderen Gerüchen und sorgen Sie für eine regelmäßige Wartung Ihrer Gastherme.