Lösemittel sind die Übeltäter
Kunstharzlacke werden in Innenräumen kaum noch eingesetzt. Für manche Verwendungen wie beispielsweise als Parkettlack sind sie sogar verboten. Das liegt an dem hohen Anteil an Lösemitteln, der zwischen fünfzig und siebzig Prozent liegt. Diese Ausdünstungen verursachen den Geruch und je mehr Lösemittel sich verflüchtigen muss, desto länger stinkt es.
Bis in die 1970er-Jahre waren solche Konzentrationen an Lösemitteln allgegenwärtig. Das führt zu den Erinnerungen älterer Generationen, dass neue Anstriche wochenlang stanken. Der Unterschied von Lack auf Wasser- und Lösemittelbasis hat das geändert. Moderne Farben auf Wasserbasis enthalten unter zehn Prozent Lösemittel. In einer angemessenen Lüftungssituation und der korrekten Verarbeitung sollte nach spätestens vier Tage der Geruch verflogen sein.
Abtransport der flüchtigen Stoffe
Entscheidend ist die Lüftungssituation, die auf den Lack einwirkt. Einige Male kurzes Stoßlüften reicht selten aus, wenn nicht mindestens ein kompletter Luftaustausch stattfindet. Temporärer Durchzug mehrmals am Tag ist effektiver.
Besondere Vorkommnisse verlängern die Geruchsbildung
In selteneren Fällen hört der Gestank nicht auf, weil sich chemische Reaktionen mit Altbelägen oder dem Untergrund abspielen.
Eine falsche Verarbeitungstemperatur (auch durch Auftrag auf beispielsweise sehr kalten Untergründen wie Metall) hindert den Lack daran, in erwarteter Zeit abzubinden und durchzutrocknen. Der Geruch wird unmerklich weniger intensiv, aber riecht über einen in die Länge gestreckten Zeitraum.
Letzte zeitliche Obergrenze für einen Lack, um mit dem Stinken aufzuhören, ist nach zwei Wochen gekommen. Danach muss konsequent nach der Ursache geforscht werden und eine neue Lackierung erwogen werden.