Mit Kühlung und langsam polieren
Generell sollte Gießharz als Fußbodenbelag im privaten Wohnbereich keinen Polierbedarf erzeugen. Sollte trotzdem ein Polieren erforderlich werden, beispielsweise wegen einer akuten Fleckenbildung oder Kratzern, ist ein viele Schritte dauernder Prozess unvermeidbar.
Beim Polieren muss die geringstmögliche Wärmeentwicklung erzielt werden. Das wird einerseits durch Drehzahlbegrenzung der Poliermittel und andererseits durch das Kühlen mit Wasser erreicht. Als Schleifmittel sollten möglichst viele Körnungsgrößen in sich langsam steigernder Feinheit angewendet werden.
Mit offenen Schleifmitteln arbeiten
Anders als bei anderen Materialien ist Filz nur bedingt zum Polieren von Gießharz geeignet. Es leitet keine entstehende Wärme ab und saugt sich mit Kühlwasser voll. Besser geeignet sind Schleifmittel mit offenen Strukturen wie Schwämme, „Wolken“ oder Bäusche (2,99€ bei Amazon*). Im Handel sind Spezialschleifmittel für Harzoberflächen erhältlich.
Die Schleifpasten mancher Hersteller sind auf Kühlungseffekt während der Anwendung ausgelegt. Wachse und Öle eignen sich nicht, da sie Schlieren erzeugende Rückstände bilden. Es ist durchaus möglich, dass alle Polierversuche nicht zum Erfolg führen, wenn das Gießharz eine unpassende Zusammensetzung besitzt. Ein Probelauf an einer wenig sichtbaren Stelle ist immer anzuraten.
Körnungen, Intervalle und Polierrichtungen
Schleifpasten zur Nassverarbeitung können eine Alternative zu anderen Schleifmitteln sein. Hier sollte nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ vorgegangen werden. Das mögliche Ergebnis des Polierens hängt stark von der individuellen Zusammensetzung und Verarbeitung des Gießharzes ab. Nicht fachgerecht ausgehärtetes Harz ist nicht polierfähig.
Das Polieren sollte mit Schleifmitteln der Körnungen 800 beginnen und etwa in maximal 100er-Schritten bis mindestens 1200er-Körnung gesteigert werden. Mit Linsenpoliermitteln, Schleifpasten und andauernder Wasserkühlung sollten in jeder Körnungsstufe mindestens zwei Poliergänge ausgeführt werden. Dabei sind Richtungsänderungen beispielsweise quer und längs und anschließend kreiselnd empfehlenswert.
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