Das passiert beim Aushärten von Gips
Sobald das handelsübliche Gipspulver mit Wasser vermischt worden ist, setzt ein je nach Gips-Art kürzerer oder längerer Abbindevorgang ein. In dessen Verlauf bilden sich immer mehr Gipskristalle, die das vorhandene Wasser als sogenanntes Kristallwasser binden und sich nach und nach immer stärker ineinander verzahnen. Für diesen Vorgang ist aber weder eine spezielle Wärme-Zufuhr noch der Zusatz spezieller Stoffe notwendig. Sollten Sie für eine Ausdehnung der Verarbeitungszeit die Abbindezeit verlängern wollen, so ist eine Verzögerung des Abbindens durch bestimmte Maßnahmen möglich.
Nach dem eigentlichen Anrühren sollten Sie die bereits langsam aushärtende Gipsmasse keinesfalls mehr umrühren oder noch Wasser oder Gipspulver hinzufügen. Versuche dieser Art führen in der Regel immer zu Qualitätseinbußen.
Diese Trocknungszeit sollten Sie für Projekte mit Gips einplanen
Es mag in gewissen Fällen lästig sein, dass der Gips auch nach dem Aushärten noch eine gewisse Zeitspanne für das vollständige Trocknen benötigt. Wenn Sie diese Zeitspanne aber durch Wärme oder andere Faktoren zu verkürzen versuchen, so kann dies zu den folgenden Ergebnissen führen:
- ungleichmäßige Trocknung
- Risse im Material
- misslungener Gipsputz muss mitunter noch einmal komplett erneuert werden
Wenn Sie kleine Dekorationselemente oder Reliefs aus Gips in entsprechendem Formen gießen, so sollten Sie diese im Idealfall etwa 48 Stunden trocknen lassen. Erst dann gelingt bei komplexeren Formen das Herauslösen aus der Form wirklich komplikationsfrei ohne ein Abbrechen von Details.
Wie lässt man eine mit Gipsputz versehene Wand richtig trocknen?
Während kleinere Objekte aus Gips nach etwa 2 Tagen komplett durchgetrocknet sein sollten, kann es bei der großflächigen Verarbeitung von Gipsputz schon einmal etwas länger dauern. Bevor die mit Gipsputz versehenen Wände im neu gebauten oder renovierten Haus mit einer geeigneten Farbe gestrichen werden können, sollten diese etwa 14 Tage lang trocknen. Diese Trocknungszeit können Sie aber etwas verkürzen, wenn Sie während dieser Phase mehrmals pro Tag kurz stoßlüften. So sorgen Sie für einen Abtransport feuchter Luft und überschüssiges Wasser aus dem noch leicht feuchten Gipsputz kann besser an die Raumluft abgegeben werden. Außerdem sollte die Raumtemperatur auch im Winter nicht unter 5 Grad Celsius absinken.