Mögliche Schäden
Jeder Herd kann extrem hohe Temperaturen erzeugen, teilweise bis zu 1.000 °C und darüber. Wird ein Herd unbeaufsichtigt gelassen, entstehen oft schon nach kurzer Zeit erhebliche Schäden:
- der Inhalt des auf dem Herd gelassenen Topfes verbrennt
- der Topf schmilzt
- weitere Gegenstände auf oder um den Herd fangen Feuer
- es kommt zu starker Rauchentwicklung
Der Inhalt des auf dem Herd gelassenen Topfes verbrennt
Wenn ein Herd unbeaufsichtigt angelassen wird, während noch ein Topf mit Kochgut darauf steht, wird das in so gut wie jedem Fall die Folge sein. Das Kochgut brennt in den Topf ein, sobald das Wasser verdampft ist.
In der Regel kostet das nur den Topf, der dann meist nicht mehr zu retten ist. Es kann aber auch sein, dass der Inhalt des Topfes richtig Feuer fängt. Das kann dann später der Auslöser für einen Küchenbrand sein.
Der Topf schmilzt
Befindet sich nur wenig Gargut oder sogar nur Wasser im Topf, das schnell verdampft, können Töpfe schnell durchglühen und sogar schmelzen. Im Gasherd entstehen besonders hohe Temperaturen von bis zu 1.500 °C und mehr – das kann bestimmte Legierungen schon zum Schmelzen bringen. In der Regel ist dies aber eher selten und bei hochwertigen Töpfen auch nicht zu erwarten.
Wenn der Topf tatsächlich schmilzt, ist der Herd in der Regel nicht mehr zu retten. Außerdem kann das geschmolzene Metall durch seine hohe Temperatur andere Gegenstände in Brand setzen und so einen Küchenbrand auslösen.
Weitere Gegenstände auf oder am Herd fangen Feuer
Hier liegt die größte Gefahr. Gegenstände auf oder um den Herd können durch die extrem hohen Temperaturen in Brand geraten und ihrerseits andere Gegenstände und nach und nach die gesamte Küche in Brand setzen. In solchen Fällen kommt es schnell zu einem Vollbrand – mit entsprechenden Zerstörungen. Das passiert nicht so selten, wie man denkt.
Es kommt zu starker Rauchentwicklung
Wenn Kochgut oder auch Gegenstände oder Einrichtungsgegenstände rund um den Herd brennen, kommt es meist zu einer starken Rauchentwicklung. Betritt man diese Räume oder hält man sich gar während des Brandes dort auf, besteht ein hohes Risiko, eine Rauchgasvergiftung zu erleiden.
Bei der Rauchgasvergiftung gibt es drei Stoffgruppen, die für den Körper gefährlich werden:
- Reizgase (Chlorwasserstoff, Schwefeldioxid usw.), sie wirken ätzend auf die Atemwege
- Giftgase (CO2, Kohlenmonoxid, Blausäure, etc.), die die Sauerstoffaufnahme im Körper verhindern
- Rußpartikel und Dioxine, die auch als Transportmittel für andere Gifte dienen und mechanische Barrieren und Blockaden im Körper bilden.
Welche Stoffgruppen in welcher Zusammensetzung und Menge bei einem Brand auftreten, lässt sich nie vorhersagen. Bei jedem Brand mit Rauchentwicklung besteht daher die akute Gefahr einer Rauchgasvergiftung. Das sollte man niemals unterschätzen.
Anzeichen einer Rauchgasvergiftung sind u.a:
- Übelkeit und Erbrechen
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit, oft verbunden mit Kopfschmerzen und Schwindel
- in schweren Fällen Bewusstlosigkeit, Krämpfe und Atemlähmung
- bläuliche oder deutlich hellrote Verfärbung der Haut
Treten nach dem Betreten eines mit Rauch gefüllten Raumes auch nur geringe Anzeichen einer Rauchgasvergiftung auf, ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen. Dabei ist zu beachten, dass aufgrund der langsamen Transportgeschwindigkeit der einzelnen Stoffe manche Symptome erst mit Verzögerung (mehrere Stunden) auftreten können. Rauchvergiftungen können lebensbedrohlich sein!
Maßnahmen bei Entdeckung
- Wärmezufuhr sofort unterbrechen (Herd ausschalten)
- Töpfe vom Herd nehmen
- Brände löschen (Achtung: brennendes Fett und heiße Töpfe NIEMALS mit Wasser löschen! Stattdessen Löschdecke oder geeigneten Feuerlöscher verwenden)
- bei starker Rauchentwicklung das Gebäude sofort verlassen und die Feuerwehr rufen
- Nachbarn bei starker Rauchentwicklung oder Brand informieren
- Fenster weit öffnen, um Rauchgase abziehen zu lassen (nicht bei akutem Brand, da Zugluft das Feuer anfachen kann)
- bei Anzeichen einer Rauchgasvergiftung sofort einen Arzt aufsuchen
- Gegebenenfalls Haustiere vom Tierarzt untersuchen lassen, wenn sie sich in den Räumen aufgehalten haben.