Schnittwinkel ist ausschlaggebend
Der grundsätzliche Winkel, mit dem ein Hobelmesser auf das Hobelgut auftrifft, wird durch seine Lage im Hobel bestimmt. Dieser Keilwinkel beträgt im Normalfall 25 bis dreißig Grad. Das ergibt bei den gängigen Schliffarten einen Schnittwinkel zwischen vierzig und 45 Grad.
Besondere Hobelaufgaben verlangen beim Schleifen nach höheren Winkeln. So kann beispielsweise das Einreißen von Holz bei Hobelarbeiten gegen den Faserverlauf durch erhöhte Winkel vermindert werden. Mit jeder Erhöhung geht allerdings ein höherer Kraftaufwand einher. Die höchsten Schnittwinkel beim Nut- und Putzhobeln betragen bis zu fünfzig Grad.
Klingenspitze und Fasen
Der Aufbau der Klingenspitze oder Kante ist nicht symmetrisch. Sie besteht bei den meisten Typen von Hobelmessern aus einer Fase und einem Spiegel. Bei der Fase handelt es sich um die abgeschrägte Seite der Klinge, die Spiegelseite bildet das glatte Gegenstück.
Das Hobelmesser wird an der Fase geschärft und mit einem Winkel zur Vorderkante hin versehen. Dieser entspricht dem Keilwinkel von 25 bis dreißig Grad. Beim Einlegen des Hobelmessers mit der Fase nach unten zum Hobelgut hin ausgerichtet „pflanzt“ sich dieser Winkel auf einer gedachten Auftrefflinie fort. Die Fase und deren Winkel entsprechen sozusagen der „Aussparung“ der Klinge, die sie braucht, um sich über der Hobelfläche frei bewegen zu können. Daher sprechen Fachleute auch vom Freiwinkel.
Wenn das Hobelmesser umgekehrt in den Hobel eingelegt wird, liegt die glatte Spiegelseite nach unten dem Hobelgut zugewandt. In diesem Fall ist der Winkel der geschärften Fase wirkungslos, da die Keil- und Schnittwinkel nur durch die Position des Hobelmessers insgesamt beeinflusst werden.