Schleifbedarf einschätzen
Da das Schleifen und Schärfen eines Hobelmessers in Fachbetrieben nicht sehr kosten- und zeitaufwendig ist, lohnt sich das eigene Schleifen für den üblichen Hausgebrauch in den seltensten Fällen. Bei regelmäßigen Hobelarbeiten und gegebenenfalls der häufigen Verwendung anderer Werkzeuge mit Klingen kann sich die Anschaffung einer Nassschleifmaschine lohnen.
Im Prinzip reicht die Schärfung mit zwei Körnungsgrößen am elektrischen Nassschleifer aus, um die Hobelmesser wieder einsatzbereit zu machen. Eine spezielle Schleifvorrichtung erlaubt das Einspannen des Hobelmessers in der gewünschten Gradzahl. Es gibt gesonderte Vorrichtungen für Hobelmesser und universeller einsetzbar Varianten, in denen auch andere gerade Klingen eingespannt werden können.
Um einen perfekten Schliff zu erzeugen, der die Schärfe eines Rasiermessers am Hobelmesser ermöglicht, empfiehlt sich ein zweiter Feinschleifgang auf japanischen Wassersteinen. Hierfür wird wiederum eine Schleifhilfevorrichtung benötigt, die den erforderlichen und präzisen Schleifwinkel ermöglicht.
Anleitung, wie Sie beim Schleifen eines Hobelmessers vorgehen können
- Schleifscheiben 800er- und 4000er-Körnung
- Japanische Wassersteine 800er- und 8000er-Körnung
- Nassschleifmaschine wie z. B. Tormek (449,95€ bei Amazon*)
- Schleifvorrichtung für Hobelmesser oder
- Universalschleifvorrichtung
- Schleifhilfe auf Rollen wie Richard Kell
1. Hobelmesser ausbauen
Demontieren Sie das Hobelmesser komplett und entfernen Sie alle Halterungen, Schrauben und anderen Bauteile, bis Sie das glatte Eisen in der Hand halten.
2. Fasen färben
Färben Sie die Fasen, also die zu schleifenden Abschrägungen an der Klinge, auf beiden Seiten mit einem Filzstift schwarz ein. Das wird Ihnen später zeigen, ob Sie den gesamten Klingenverlauf gleichmässig „erwischt“ haben.
3. Einspannen und ausrichten
Spannen Sie das Hobelmesser entsprechend Konstruktionsart der Schleifvorrichtung ein. Die passende Gradeinstellung hängt vom Vorschliff des Hobelmessers ab, beträgt aber meist 25 Grad.
4. Wassertank füllen
Füllen Sie den Wassertank Ihres Nassschleifgeräts möglichst zeitnah vor der Benutzung auf.
5. Vorschleifen
Setzen Sie die Maschine in Gang und schleifen Sie zuerst mit der groberen Körnung (800er). Wenn die Filzstiftfärbung gleichmäßig abgetragen ist, erneuern sie die Einfärbung und schleifen Sie mit 4000-Körnung.
6. Wassersteine vorbereiten
Bereiten Sie die japanischen Wassersteine entsprechend Gebrauchsanweisung vor. Sorgen Sie für eine rutschfeste Unterlage. Die Rückseite einer Automatte ist beispielsweise gut geeignet.
7. Messer in Schleifhilfe einspannen
Spannen Sie das Hobelmesser in die rollbare Schleifhilfe ein und richten Sie den Winkel um etwa fünf Grad höher als den beim Nassschleifer ein.
8. Feinschärfen
Ziehen Sie die Fasen des Hobelmessers gleichmäßig zuerst über den 800er- und anschließend über den 8000er-Stein.
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