Warum ist der Boden schief?
Schiefe Böden im Altbau sind nichts Ungewöhnliches, weil Holz sich durch Lasten verformt. Die Schräge prägt sich folgendermaßen aus: als schiefer Boden zu einer Raumseite hin, als durchhängender Boden, bzw. durchhängende Decke, oder als Knick im Boden.
Durchhängender Boden
Werden Holzbalken über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte hinweg belastet, kann es vorkommen, dass sie in der Raummitte durchhängen. In diesem Fall sollte die Statik eigentlich nicht bedroht sein. Die Lösung ist, den Fußbodenbelag zu entfernen und mit einer Trockenschüttung und einer Unterkonstruktion die Unebenheiten auszugleichen. Anschließend kann der Fußbodenbelag wieder montiert, bzw. erneuert werden. Je nachdem, welches System Sie zum Ausgleichen verwenden, kann es sein, dass der Boden anschließend höher ist als vorher. Dann müssen Sie evtl. die Türen kürzen.
Knick im Boden
Weist der Fußboden keine Krümmung, sondern einen richtigen Knick auf, ist das ein Zeichen, dass die Balken stark beschädigt sind. In diesem Fall sollten Sie die Tragfähigkeit unverzüglich prüfen lassen.
Schiefer Boden zur Raumseite hin
Ein Boden, der zu einer Seite hin eine starke Schieflage aufweist, sollte genauer kontrolliert werden. Es kann durchaus möglich sein, dass Wasser in die Außenwand des Hauses eingedrungen ist und zu Schäden in den Deckenbalken geführt hat. Wenn die Balkenenden verfaulen, wird das Holz durch das Gewicht der oben liegenden Bauteile über die Jahre zusammengedrückt, der Boden sackt ab. Ein Statiker oder Gutachter kann Ihnen da weiterhelfen.
Im schlimmsten Fall müssen Sie mit einer Sanierung rechnen, im Zuge derer die betroffenen Balken oder Teile der Wand erneuert werden müssen. Das kann teuer werden.
Vorsicht beim Kauf
Haben Sie vor, einen Altbau zu kaufen, und sehen Sie bei der Besichtigung solche Schäden, sollten Sie genau überlegen, ob Sie diese Kosten auf sich nehmen möchten. Denn erst, wenn ein Fachmann das Haus gründlich untersucht hat, ist absehbar, wie groß der Sanierungsaufwand ist.