Holz ist nicht gleich Holz
Ob nun mittelalterliches Fachwerkhaus, das ländliche Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert, der Wohnbau aus den 1970ern oder das Mehrfamilienhaus aus den 1990ern – allen Gebäuden der unterschiedlichsten Epochen kann ein Holzbalkon gemeinsam sein. Kaum ein anderes Naturprodukt ist derart beliebt. Von Alter und der Ausführung des Holzbalkons hängt aber auch dessen weitere Behandlung ab:
- von Haus aus imprägniertes oder versiegeltes Holz für den Balkon
- kesseldruckimprägniertes Holz
- weitgehend naturbelassenes Holz
Die Holzbehandlung hängt auch vom Alter des Balkons ab
Ob nun einfache Holzlatten oder kunstvoll geschnitzte Holzbalkone, das Streichen und vor allem die verwendeten Materialien hängen immer stark vom Ausgangsmaterial ab. So läuft die Sanierung von einem Holzbalkon eines alten Bauernhauses sicherlich anders ab als die eines modernen Holzbalkons aus den 1990ern.
Nicht immer helfen Holzschutzmittel tatsächlich
Bedenken Sie gerade bei Balkonen aus Holz an mittelalterlichen Fachwerkhäusern und bei Jahrhunderte alten Bauernhäusern, dass die Menschen noch vor dem 20. Jahrhundert viele Holzteile weitgehend unbehandelt ließen. Dennoch haben es diese Holzbalkone oft nahezu unversehrt in die heutige Zeit geschafft. Viele alte Holzbalkone mit Sanierungsbedarf dagegen wurden erst mit modernen Mitteln behandelt, die Schäden auslösten.
Vermeintlich extrem widerstandsfähiges kesseldruckimprägniertes Holz
In den 1990ern wiederum waren kesseldruckimprägnierte Holzteile besonders populär. Doch längst hat sich gezeigt, dass auch diese Technik mehr verspricht, als sie je halten kann. Oft wurden zum Imprägnieren sogar gefährliche Stoffe eingesetzt. Insbesondere beim Schleifen des Holzgeländers sollten Sie das bedenken und sich entsprechend mit einem Atemschutz an das Schleifen machen.
Schrittweise Anleitung zum Holzbalkon schleifen
- Holzschutzlasur (gesundheitsverträglich)
- eventuell Grundierung oder Imprägnierung
- Schwingschleifer
- Schleifklotz und Schleifpapier in unterschiedlichen Körnungen
- Werkzeug zum Streichen (Lackwanne, Pinsel, Lackrollen usw.)
1. Vorbereiten des Holzbalkons
Sie können den Holzbalkon vor dem Abschleifen massiv mit Wasser befeuchten. Gerade bei einfachen Latten und Kanthölzern quillt das Holz etwas auf und abstehende Spreißel können besser entfernt werden.
Sind Lacke vorhanden, die vorab abgetragen werden müssen, können Sie diese entweder abbeizen, mit einer Heißluftpistole erhitzen und abspachteln oder herkömmlich abschleifen.
2. Schleifen des Holzbalkons
Nun können Sie mit dem Schleifen beginnen. Je nach Holz sollten Sie mit einer Körnung zwischen 80 und 120 beginnen und dann immer feineres Schleifpapier verwenden.
3. Grundieren und Einlassen des Holzbalkons
Nun wird die Grundierung aufgetragen, falls diese notwendig ist. Sie sorgt vor allem dafür, dass das Holz gleichmäßig saugt, übernimmt aber auch wichtige Aufgaben wie den Holzschutz gegen Parasiten und andere Gefahren.
4. Streichen des Holzbalkons
Ob Sie nun eine transparente Lasur oder einen Farblack verwenden, spielt keine Rolle. Streichen Sie mit dem Pinsel oder rollen Sie den Holzschutzlack, sollten Sie immer kreuzweise arbeiten, also beispielsweise zunächst auf und ab, dann seitlich. So stellen Sie sicher, dass der Lack oder die Lasur gleichmäßig auf dem Holzbalkon verteilt ist. Je nach Lack oder Lasur kann ein zweiter lackier- und Streichdurchgang erforderlich werden. Nun lassen Sie das gestrichene Holz lange genug abtrocknen.