Kostenbeispiel: Holzrahmenbau
Beispielsituation:
- individuell geplantes Haus, Holzrahmenbau
- Wohnfläche 120 m²
- Preisniveau durchschnittlich
- Bodenplatte (kein Kellerbau)
- Grundstücksgröße 1.100 m², durchschnittlicher Grundstückspreis, inkl. 12,5 % Kaufnebenkosten
- Gestaltung des Außenbereichs sowie Kosten für Einrichtung und Ausstattung (Küche, Sanitärausstattung) nicht berücksichtigt
Posten | Preis |
---|---|
Grundstückskosten | 408.375 EUR |
Bodenplatte | 10.800 EUR |
Baukosten | 330.000 EUR |
Baunebenkosten | 56.100 EUR |
Gesamtkosten | 805.275 EUR |
ohne Grundstückskosten | 396.900 EUR |
Baukosten je m² Wfl. | 3.307,50 EUR pro m² |
Alle Kosten für den Holzrahmenbau
Häuser in Holzrahmenbauweise sind in den letzten Jahren sehr beliebt geworden – immerhin sind sie eine Form des Holzhauses, das als ökologisch und natürlich gilt. Der Holzrahmenbau ist dabei eine spezielle Form der Holzständerbauweise, andere Formen sind der Holzskelettbau, bei dem die Wände keine Last tragen und der Holztafelbau, der besonders im Fertighaus-Bereich eingesetzt wird. Die Baukosten sind bei allen Varianten relativ ähnlich.
Sie hängen vielmehr von der individuellen Ausführung und Gestaltung des Hauses ab, vergleichbar zu anderen Massivbauten können sie sich damit zwischen 2.000 und 4.000 EUR pro m² Wohnfläche bewegen. Auch die Preise für Fertighäuser in Holzständerbauweise bewegen sich etwa in diesem Bereich.
Neben den reinen Baukosten sind natürlich beim Hausbau immer noch weitere Kosten zu berücksichtigen, die reinen Baukosten stellen nur einen Teil der Gesamtkosten dar: Grundstückskosten (samt Kaufnebenkosten), Baunebenkosten, Ausstattung und Einrichtung des Hauses, Kosten für die Gestaltung des Außenbereichs.
Eine detaillierte Aufstellung der zusätzlich anfallenden Kostenpositionen finden Sie in unserem Artikel Fertighaus: Kosten.
Kostenunterschiede zu anderen Bauformen
- Geringer Wohnflächengewinn
- Risiko für Kostensteigerungen
- kürzere Bauzeit beim Massivbau
- Lebensdauer und Wertstabilität, Wiederverkaufspreis
Geringer Wohnflächengewinn
Im Vergleich zu anderen Bauweisen sind die Wandstärken beim Holzrahmenbau in vielen Fällen etwas geringer, dadurch wird Wohnfläche (Nutzfläche) gewonnen. Je nach gewähltem Wandaufbau stehen bei einem Holzrahmenbau gegenüber anderen Bauweisen bei gleichen Außenmaßen bis zu 10 % mehr Wohnfläche zur Verfügung,
Risiko für Kostensteigerungen
In den letzten Jahren kam es immer wieder zur Verknappung bei Bauholz und Holzbaustoffen – mit entsprechenden Kostensteigerungen. Durch eine zunehmende Nachfrage beim Bauholz in den letzten Jahren und häufig eintretende Verknappungssituationen sowie wirtschaftliche Verwerfungen sind (auch kurzfristige) Kostensteigerungen ein Risiko, das nie ganz ausgeschlossen werden kann.
Kürzere Bauzeit beim Massivbau
Ein Fertighaus zeichnet sich ohnehin schon durch seine kurze, bis sehr kurze Bauzeit aus. Wird ein Massivbau in Holzrahmenbauweise errichtet, verkürzt das ebenfalls die Bauzeit meist signifikant (mögliche Holzknappheit und Lieferschwierigkeiten einmal beiseite gelassen).
Mit kürzeren Bauzeiten kommen auch einige wertvolle Kostenvorteile: wer früher einziehen kann zahlt weniger lang Miete, die Zeit der Doppelbelastung aus Beruf und Hausbau (mit möglichen Einkommenseinbußen) ist kürzer, Baustrom und Bauwasser müssen für weniger lange Zeiträume genutzt (und bezahlt) werden, etc.
Lebensdauer und Wertstabilität, Wiederverkaufspreis
Die Lebensdauer eines Hauses in Holzrahmenbauweise wird gewöhnlich kürzer angesetzt als die Lebens- bzw. Nutzungsdauer eines Massivhauses aus Stein. Das beeinflusst die Wertstabilität und den Wiederverkaufspreis beim Haus in Holzrahmenbauweise negativ.
Zusätzlich hegen viele Käufer Bedenken, ob bei Holzhäusern ein höheres Brandrisiko besteht als bei Massivhäusern aus Stein und deshalb gegebenenfalls mehr in den Brandschutz investiert werden muss. Technisch gesehen ist das allerdings nicht der Fall, bei Häusern in allen Varianten der Holzständerbauweise besteht technisch kein höheres Brandrisiko.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Fertighaus in Holzrahmenbauweise
- Wohnfläche 120 m²
- Preisniveau: hoch
- Kellerbau
- Grundstücksgröße 1.100 m², hoher Grundstückspreis, inkl. 12,5 % Kaufnebenkosten
- Gestaltung des Außenbereichs sowie Kosten für Einrichtung und Ausstattung (Küche, Sanitärausstattung) nicht berücksichtigt
Posten | Preis |
---|---|
Grundstückskosten | 1.014.750 EUR |
Kellerbau | 34.920 EUR |
Baukosten | 438.000 EUR |
Baunebenkosten | 74.460 EUR |
Gesamtkosten | 1.562.130 EUR |
ohne Grundstückskosten | 547.380 EUR |
Baukosten je m² Wfl. | 4.561,50 EUR pro m² |
Kosten reduzieren beim Holzrahmenbau
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Eigenleistungen einplanen: beim Holzrahmenbau besonders gut möglich (Massivhaus)
- „Muskelhypothek“ nutzen: Eigenleistungen können bis zu 15 % der Gesamtbaukosten als Eigenkapital gewertet werden, häufig dadurch eine erhebliche Verbesserung der eigenen Finanzierungssituation
- Grundstücksgröße reduzieren: Grundstückskosten sind ein wesentlicher Faktor bei den Gesamtkosten, ein individuell geplantes Haus lässt sich oft auch klug an kleinere Grundstücksflächen anpassen
FAQ
Was kostet ein Holzrahmenbau?
In unserem Beispiel fallen für das Haus in Holzrahmenbauweise Kosten von 3.307,50 EUR pro m² Wohnfläche (inkl. Nebenkosten, ohne Grundstückskosten) an. Die Baukosten richten sich jedoch stark nach der individuell gewählten Ausführung und Gestaltung des Hauses – weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Kostenunterschiede gibt es zu anderen Bauweisen?
Im Hinblick auf die Länge der Bauzeit und die nutzbare Wohnfläche bieten Holzrahmenbauten geringe Vorteil gegenüber anderen Bauweisen, im Hinblick auf Wiederverkaufspreis, Wertstabilität und die Möglichkeit auch kurzfristiger ungeplanter Kostensteigerungen haben sie Nachteile. Mehr zu den einzelnen Unterschieden können Sie in unserem Artikel nachlesen.
Wie lassen sich beim Haus in Holzrahmenbauweise Kosten sparen?
Besonders die Holzrahmenbauweise macht ein hohes Maß an Eigenleistungen möglich, das sollte man (gegebenenfalls gemeinsam mit der „Muskelhypothek“) nutzen. Weitere Tipps um die Gesamtkosten beim Haus in Holzrahmenbauweise zu senken, finden Sie in unserem Artikel.