Einsatzgebiete für Industrieböden
Für Wohnräume ist ein Industrieboden nicht geeignet. Hier greift man besser auf einen Sichtestrich zurück. In einigen Räumen kann aber theoretisch ein Industrieboden hergestellt werden:
- in Kellerräumen
- in Werkstätten und Hobbyräumen
- in Garagen, vor allem wenn dort auch repariert oder gearbeitet wird
Rutschfestigkeit
Nicht alle Industrieböden sind tatsächlich rutschfest. Vor allem bei Nässe (Tauwasser in der Garage, verschüttete Flüssigkeiten, etc.) kann bei einzelnen Bodenarten eine hohe Rutschgefahr bestehen.
Viele Industrieböden sind besonders glatt, in Verbindung mit Nässe ist eine gute Haftung dann manchmal ausgeschlossen.
Um Unfälle zu vermeiden, kann ein Industrieboden auch rutschhemmend ausgeführt sein. Auf diesen Punkt sollte man also in jedem Fall achten.
Schadstoffe
Industrieböden sind nicht immer schadstoffarm. Anders als in Wohnbereichen wird in Gewerbegebäuden und Hallen weniger auf die Gesundheit der dort tätigen Menschen geachtet. Dementsprechend gibt es auch keine Vorschriften, wie der Boden beschaffen sein muss.
Reizende Wirkung nur während der Verarbeitung
Epoxidharze (die am häufigsten angewandte Beschichtung) sind ein umweltgefährlicher und gesundheitsgefährlicher Stoff. Beim Verarbeiten können schwere Reizungen von Haut und Schleimhäuten auftreten, auch ein Einatmen von Epoxidharzdämpfen während der Verarbeitung kann verschiedene Symptome, wie Atemnot und Bruststechen, verursachen.
Nach dem Aushärten kommt es lediglich zum Ausgasen von Schadstoffen, die akut reizende Wirkung des EP-Harzes ist dann nicht mehr zu befürchten.
Ausgasung beim ausgehärteten Produkte
EP-Harz-Böden enthalten eine Härter-Komponente und eine Lösungsmittel-Komponente. Beide können unter Umständen schädliche Stoffe und Lösungsmittel auch nach dem Aushärten ausgasen.
Studien beschränken sich immer nur auf die Verarbeitung der Produkte, da hier die größten und akuten gesundheitlichen Gefahren zu befürchten sind.
Grundsätzlich gelten aber Lösungsmitteldämpfe auf lange Sicht als gesundheitlich bedenklich. Einzelne Symptome können eventuell auftreten, wenn man Lösungsmitteldämpfen längere Zeit ausgesetzt ist. Das sind Symptome wie:
- Kopfschmerzen
- Konzentrationsstörungen
- Schwindel
- Schlaflosigkeit
- Übelkeit
Eine Langzeitwirkung ist bisher noch nicht ernsthaft erforscht.
AgBB Zertifikat
In Deutschland gibt es den AgBB, den staatlichen Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten. Dort sind einige Beschichtungen und einige Böden untersucht, und als emissionsarm eingestuft. Solchen Beschichtungen ist sicherlich der Vorzug zu geben.
Die grundlegenden Anforderungen, die vom AgBB gestellt werden, sind aber zu wenig wirksam, um langfristige gesundheitliche Schäden bei allen Böden wirklich sicher auszuschließen.
Alternativen
Im Zweifelsfall sollte man lieber zu einer ökologisch und gesundheitlich verträglicheren Alternative greifen – etwa Linoleum das ebenfalls hoch belastbar und sehr haltbar ist, aber ein Naturstoff der praktisch schadstofffrei ist.