Biberschwanz
Der Biberschwanz, oder von den Dachdeckern auch liebevoll „Biber“ genannt, ist einer der ältesten Dachziegel überhaupt. Auf vielen Landhäusern findet man ihn bis heute wegen seiner rustikalen Optik.
Jeder Landstrich hat seinen eigenen Biber mit einer ganz speziellen Form. Norddeutsche Biberformen unterscheiden sich dabei schon deutlich von denen im Süden Deutschlands. Auch nahezu dreieckige Formen sind in manchen Gegenden üblich.
Die Verlegeweise ist traditionell mit Zweifach- oder sogar Dreifachdeckung. Problematisch beim Biber ist, dass er ein sehr hohes Dachgewicht bedeutet. Bei einzelnen Deckungsarten kann ein Flächengewicht von bis zu 60 oder 70 kg pro Quadratmeter entstehen. Das ist oft mehr, als moderne Dächer tragen können.
Frankfurter Pfanne
Die Frankfurter Pfanne ist ein vom Hersteller BRAAS entwickelter, sehr leichter Dachziegel. Er gehört wohl zu den am meisten verlegten Dachziegeln auf deutschen Häusern.
Neben dem geringen Gewicht (lediglich rund 35 – 40 kg pro Quadratmeter) und trotz des hohen Preises von 1 EUR pro Stück ist er ein sehr beliebter Tondachziegel geworden, den man häufig sieht.
Harzer Pfanne
Die Harzer Pfanne, ebenfalls von BRAAS entwickelt, ist eine kostengünstige Variante, die nur etwa 60 – 70 Cent pro Stück kostet. Sie ist zwar weniger verbreitet als die Frankfurter Pfanne, aber eine sehr gute und sehr günstige Alternative unter den Tondachziegeln.
Hohlpfannen
Hohlpfannen sind S-förmig gewölbt und haben auf beiden Seiten eine sogenannte Krempe. An diesen Stellen greifen die Dachziegel ineinander, um ein regendichtes Dach zu bilden. Bei Hohlschnittpfannen gibt es unterschiedliche Verlegeweisen:
- die sogenannte Aufschnittdeckung
- die Vorschnittdeckung
- eine der beiden Deckungsarten mit veränderten Krempenformen
Für jede der Deckungen kommen eigene Hohlziegel zum Einsatz. Für die Aufschnittdeckung werden Kurzschnittpfannen verwendet, für die Vorschnittdeckung setzt man Langschnittpfannen ein. Für geringe Dachneigungen ist eher die Aufschnittdeckung empfehlenswert, die Seitendeckung muss hier angepasst werden.
Heidelberger Pfanne
Die Heidelberger Pfanne ist ebenfalls ein Klassiker geworden. Sie ist allerdings kein Tondachziegel, sondern ein Betondachstein, der von ETERNIT hergestellt wird. Die Heidelberger Pfanne hat innerhalb kürzester Zeit eine hohe Verbreitung gefunden.
Bekannte historische Varianten
Mönch und Nonne Ziegel
Die Mönch und Nonne Ziegel haben ihren Namen daher, dass sie immer paarweise verlegt werden. Konvexe und konkave Dachziegel greifen ineinander und bilden dann das bekannte, doppelt überdeckte Wellenmuster. Für die Namensgebung war auch entscheidend, dass diese Deckungsweise vor allem bei Kirchen und Klosterbauten eingesetzt wurde, und daher bis heute erhalten ist. Sie war schon in der römischen Zeit verbreitet.
Mönch-und Nonne Ziegel kann man auch heute noch bei manchen Herstellern kaufen, die Verlegeweise gilt jedoch als veraltet.
Turmziegel
Sie dienten nicht für die Eindeckung von Turmen, sondern hauptsächlich – wegen ihres kleinen Formats – von Türmchen und Erkern. Man bekommt sie auch heute noch, beliebt sind sie für die Deckung von Gartenhäuschen und Lauben. Heute sollte man sie vor allem auf Schalungen und über einer Bitumenbahn einsetzen.