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Klinkersteine

Klinkerfassade sanieren: So geht’s Schritt für Schritt

Von Valentin Weber | 23. Oktober 2024
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Klinkerfassaden bestechen durch ihre Langlebigkeit und ihren Charme. Mit der Zeit können Witterungseinflüsse und Verschmutzungen jedoch ihre Spuren hinterlassen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zur schonenden Reinigung, Reparatur, Imprägnierung und optischen Erneuerung Ihrer Klinkerfassade.

Klinkerfassade reparieren
Schäden in der Klinkerfassade können Feuchtigkeit ins Mauerwerk lassen

Bestandsaufnahme: Den Zustand der Klinkerfassade richtig einschätzen

Bevor Sie mit der Sanierung beginnen, ist eine gründliche Bestandsaufnahme zwingend erforderlich. Eine sorgfältige Untersuchung der Klinkerfassade hilft Ihnen, den aktuellen Zustand richtig einzuschätzen und die notwendigen Maßnahmen zu planen. Achten Sie dabei besonders auf folgende Punkte:

  1. Optische Inspektion: Überprüfen Sie die gesamte Fassade auf oberflächliche Schäden wie Verunreinigungen, lose Klinker und sichtbare Feuchtigkeitsflecken.
  2. Rissbildung: Notieren Sie Größe und Lage von Rissen, die auf strukturelle Probleme hinweisen können.
  3. Abplatzungen und Erosionsschäden: Achten Sie auf Stellen, an denen Teile des Klinkers abgesprengt sind, was häufig durch Frost-Tau-Wechsel verursacht wird.
  4. Fugenschäden: Kontrollieren Sie die Fugen, ob sie bröckelig oder ausgebrochen sind, da sie besonders anfällig für Witterungseinflüsse sind.
  5. Salzausblühungen: Weiße, kristalline Ablagerungen auf der Klinkeroberfläche deuten auf Salzausblühungen hin, die durch die Auskristallisierung von Salzen entstehen.
  6. Feuchtigkeitsbedingte Schäden: Prüfen Sie schattige oder schlecht belüftete Bereiche auf Schimmel- und Algenbildung.

Nach dieser Inspektion können Sie besser abschätzen, ob eine grundlegende Reinigung ausreicht oder umfassendere Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind.

Klinkerfassade reinigen: Schritt für Schritt zu einer sauberen Oberfläche

Eine gründliche Reinigung Ihrer Klinkerfassade ist essenziell, um deren natürliche Schönheit zu bewahren und die Lebensdauer zu verlängern. Folgen Sie diesen bewährten Schritten, um Verschmutzungen effizient zu entfernen, ohne die Oberfläche zu beschädigen:

Grobe Verschmutzungen beseitigen

Starten Sie mit der Entfernung von Oberflächenschmutz wie Staub, Spinnweben und Laub. Verwenden Sie hierfür eine weiche Bürste oder einen Besen, um die Klinkersteine nicht zu verkratzen.

Hausmittel und mechanische Reinigung einsetzen

Für leichte bis mittlere Verschmutzungen können Sie eine Mischung aus heißem Wasser und Schmierseife verwenden. Tragen Sie die Lösung mit einer Wurzelbürste auf und bürsten Sie in gleichmäßigen Bewegungen. Spülen Sie anschließend mit klarem Wasser nach, um sämtliche Seifenreste zu entfernen.

Hochdruckreiniger verantwortungsvoll nutzen

Nutzen Sie einen Hochdruckreiniger für hartnäckige Verschmutzungen wie Algen und Moos. Stellen Sie den Druck mittelhoch ein, um die Klinkeroberfläche und die Fugen nicht zu beschädigen. Führen Sie die Reinigung in ausreichendem Abstand durch.

Alternative Reinigungsmethoden für hartnäckige Verschmutzungen

Sollten sich besonders hartnäckige Ablagerungen nicht lösen lassen, können Sie spezielle Fassadenreiniger verwenden. Achten Sie auf umweltfreundliche Produkte, die für Klinker geeignet sind. Vermeiden Sie saure Reinigungsmittel, da diese die Klinkersteine angreifen können.

Nachspülen und Trocknen

Spülen Sie die gesamte Fassade gründlich mit klarem Wasser ab, nachdem Sie die Reinigung abgeschlossen haben. Lassen Sie die Fassade vollständig trocknen, bevor Sie mit weiteren Schritten wie Reparaturen oder Imprägnierungen fortfahren.

Klinkerfassade ausbessern: So reparieren Sie kleine Schäden

Kleinere Schäden an einer Klinkerfassade beeinflussen nicht nur die Ästhetik, sondern können sich auch zu größeren Problemen entwickeln, wenn sie nicht rechtzeitig repariert werden. Hier finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um kleine Schäden eigenhändig auszubessern.

  1. Vorbereitung der Arbeitsfläche: Reinigen Sie die betroffene Stelle gründlich und entfernen Sie losen Schmutz und Staub mit einer schmalen Drahtbürste.
  2. Entfernung schadhafter Bereiche: Kratzen Sie beschädigte Fugen mit einem Fugenkratzer oder einem ähnlichen Werkzeug vorsichtig aus.
  3. Anfeuchten der Fugen: Befeuchten Sie die gereinigten Fugen leicht mit Wasser, um eine gute Haftung des neuen Mörtels zu gewährleisten.
  4. Neue Fugenmasse einbringen: Verwenden Sie einen frostbeständigen Mörtel. Tragen Sie den Mörtel mit einer kleinen Maurerkelle in die vorbereiteten Fugen ein und verdichten Sie ihn sorgfältig.
  5. Glätten der Fugen: Ziehen Sie die gefüllten Fugen mit einem Fugenglätter oder einem kleinen Fugenholz glatt ab. Entfernen Sie überschüssigen Mörtel sofort.
  6. Beschädigte Klinkersteine ersetzen: Entfernen Sie stark beschädigte Klinkersteine vorsichtig mit Hammer und Meißel. Setzen Sie neue Steine ein, die in Farbe und Größe zum Original passen.
  7. Trocknungszeit einhalten: Lassen Sie die ausgebesserten Stellen gut trocknen. Die Trocknungszeit sollte mindestens 24 bis 48 Stunden betragen.

Diese präzise und methodische Vorgehensweise stellt sicher, dass Ihre Klinkerfassade nicht nur in neuem Glanz erstrahlt, sondern auch ihre Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit behält.

Klinkerfassade schützen: Mit Imprägnierung der Witterung trotzen

Die Imprägnierung Ihrer Klinkerfassade ist eine wirksame Methode, um langfristig vor Witterungseinflüssen wie Regen, Frost und Verschmutzungen zu schützen. Dadurch bleibt die Fassade nicht nur optisch ansprechend, sondern auch funktionell intakt. Ein zusätzlicher Vorteil liegt in der Verbesserung der Energieeffizienz Ihres Hauses. Hier sind die wichtigsten Schritte:

  1. Passende Imprägnierung auswählen: Entscheiden Sie sich für eine silikonbasierte, atmungsaktive Imprägnierung, die eine gute Penetrationstiefe aufweist. Diese Schutzschicht sorgt dafür, dass Wasser abperlt, und erleichtert gleichzeitig die Reinigung.
  2. Vorbereitung der Fassade: Stellen Sie sicher, dass die Klinkerfassade vollständig gereinigt und trocken ist. Besonders wichtig ist es, beschädigte Fugen vorab zu reparieren.
  3. Schutzmaßnahmen ergreifen: Decken Sie Fenster, Türen und andere empfindliche Bereiche mit einer Kunststofffolie ab, um sie vor dem Imprägniermittel zu schützen.
  4. Imprägnierung auftragen: Tragen Sie das Imprägniermittel mit einer Rolle, einem Pinsel oder einem Sprühgerät gleichmäßig auf. Achten Sie darauf, dass auch die Fugen gründlich benetzt werden.
  5. Einwirkzeit und Trocknung: Lassen Sie das Imprägniermittel gemäß den Herstellerangaben einwirken und vollständig trocknen. In der Regel sollten Sie mit einer Trocknungszeit von etwa 24 bis 48 Stunden rechnen.

Durch die regelmäßige Imprägnierung, idealerweise alle zehn Jahre, können Sie zukünftige Schäden vermeiden und den Wartungsaufwand Ihrer Klinkerfassade verringern. Eine gut geschützte Fassade bleibt über Jahrzehnte hinweg schön und funktional.

Alternativen zur Sanierung: Klinkerfassade verputzen oder streichen?

Um Ihrer Klinkerfassade eine neue Optik zu verleihen, können Sie diese verputzen oder streichen. Beide Methoden haben ihre individuellen Vor- und Nachteile und erfordern sorgfältige Planung und Vorbereitung.

Klinkerfassade verputzen

Das Verputzen einer Klinkerfassade bietet die Möglichkeit, eine glatte Oberfläche zu erzielen und der Fassade ein modernes Aussehen zu verleihen. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:

  • Untergrundvorbereitung: Eine gründliche Untergrundprüfung ist notwendig, um die Tragfähigkeit zu gewährleisten. Der Putz haftet nur auf einem stabilen und sauberen Untergrund.
  • Putzsystem: Abhängig von der Art der Klinker können unterschiedliche Putzsysteme erforderlich sein. Bei stark saugenden Klinkern könnte ein Haftvermittler notwendig sein.
  • Ästhetik und Isolation: Während Putz die Optik erheblich verändern kann, geht oft der typische Klinkercharakter verloren. Auch die feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften einer Klinkerfassade könnten beeinträchtigt werden.

Klinkerfassade streichen

Das Streichen der Klinkerfassade ist eine einfachere und weniger invasive Methode, um dem Haus eine frische Optik zu verleihen. Wichtig ist dabei:

  • Farbwahl: Verwenden Sie spezielle Fassadenfarben, die für Klinker geeignet sind, wie Silikatfarbe oder Silikonharzfarbe.
  • Vorbereitung: Bevor Sie mit dem Anstrich beginnen, sollte die Fassade gründlich gereinigt und gegebenenfalls mit einem Tiefengrund auf stark saugenden Klinkern vorbehandelt werden. Risse und Fugen sollten ebenfalls vorab ausgebessert werden.
  • Anstrichverfahren: Ein doppelter Anstrich wird empfohlen, um eine gleichmäßige und dauerhafte Farbschicht zu gewährleisten.

Egal, ob Sie sich für das Verputzen oder das Streichen der Klinkerfassade entscheiden, beide Methoden haben spezifische Anforderungen und bieten Ihnen die Möglichkeit, die Optik Ihres Hauses zu modernisieren, ohne die gesamte Fassade neu verklinkern zu müssen. Eine sorgfältige Planung und fachgerechte Ausführung sind entscheidend für ein langanhaltend zufriedenstellendes Ergebnis.

Artikelbild: Augustcindy/iStockphoto