Aktiver Korrosionsschutz
Beim aktiven Korrosionsschutz werden die bei einer Korrosion auftretenden chemisch-elektrischen Prozesse verhindert. Das geschieht auf unterschiedlichen Wegen:
- Durch Schaffen eines permanent veränderten elektrischen Potenzials an der Werkstückoberfläche, das das Ablaufen von Korrosionsprozessen verhindert (Fremdstrom-Anwendung)
- Durch „Opfern“ eines minderwertigen Stoffes, der statt dem höherwertigen korrodiert
- Durch Kombination beider Wege
Bei der Fremdstrom-Anwendung ist die Werkstückoberfläche der negative Pol (Anode), während eine andere Elektrode den positiven Pol bildet. Wird nun Strom angelegt, können aufgrund elektrochemischer Gegebenheiten auf der negativ geladenen Oberfläche keine Korrosionsprozesse ablaufen. Dafür muss aber ständig Strom fließen. Das Verfahren wird beispielsweise bei Erdölpipelines durchgehend angewendet.
Bei der sogenannten kathodischen Korrosionsschutzanlage wird dagegen eine Opferanode verwendet. Diese „geopferte“ Metall Boiler beispielsweise ein Magnesiumstab – beim oxidiert statt des eigentlichen Metalls. Der durch die Reaktion freigesetzte Strom erzeugt einen Potenzialunterschied, der die chemische Reaktion verändert. Dadurch wird das Werkstück nicht oxidiert, sondern chemisch reduziert. Oxidation findet nur an der Opferanode statt.
Passiver Korrosionsschutz
Neben den Möglichkeiten des aktiven Korrosionsschutz können Metalle auch durch Beschichtungen vor Korrosion geschützt werden.
Beschichtung
Die Beschichtung kann entweder metallisch sein (Verzinken, Verchromen), aber auch aus nichtmetallischen Stoffen bestehen (Kunststoffe, Gummi). Sie trennt das Material von der umgebenden Atmosphäre und verhindert so den Kontakt mit korrosionsauslösenden Verbindungen. Auch Lacke, Öle oder Pulverbeschichtungen sind möglich.
Konversionsschicht
Eine andere Möglichkeit ist, auf dem Material selbst eine solche schützende Schicht zu erzeugen, indem die oberste Materialschicht umgewandelt wird (Eloxieren, Chromatieren). Beim Feuerverzinken entsteht noch zusätzlich ein Opferanoden-Effekt neben der schützenden Oxidschicht des ZInks.
Konstruktiver Korrosionsschutz
Auch bei der Verarbeitung von Bauteilen und Werkstücken aus Metall muss auf mögliche Korrosionsrisiken Bedacht genommen werden.
Es gilt hier, Kontaktkorrosion ebenso zu vermeiden, wie Spaltkorrosion. Das kann durch geeignete Konstruktionsweisen ebenso wie durch eine bewußte Materialauswahl geschehen.