Polierfähigkeit durch hochwertige Harze und Zuschlagsstoffe
Auch wenn viele Hersteller gegenteiliges Versprechen, ist bezüglich der Polierfähigkeit von Kunstharz immer Skepsis angebracht. Sofern das Kunstharz nicht von einer Schutzschicht wie beispielsweise einer UV-Versiegelung überzogen ist, zeigt meist erst der praktische Versuch nach der vollständigen Aushärtung, inwieweit Polierfähigkeit vorliegt.
Stark abhängig ist die Polierfähigkeit von der Harzart und Zusammensetzung. Die Polierfähigkeit kann durch die Beigabe entsprechender Zuschlagsstoffe erhöht werden. Als Faustregel gilt, dass die hochwertigsten Kunstharze zu Preisen von mindestens dem Doppelten des preiswertesten Harzprodukts der gleichen Art gute Polierfähigkeit entwickeln.
Strahlen als Alternative zum Kratzen und Scheuern
Mit herkömmlichen Poliermitteln wie Mikrofasern oder Polierpasten können an wenig sichtbaren Stellen vorsichtige Polierversuche unternommen werden. Meist resultieren aus den „kratzenden“ und „scheuernden“ Inhaltstoffen allerdings eher Eintrübungen auf den Oberflächen der Kunstharze.
Im professionellen Aufarbeitungsbereich beispielsweise bei Kunstharzböden werden meist Strahlreiniger eingesetzt. Durch Stahlkugeln oder andere Strahlsubstrate werden kratz- und scheuerfreie Oberflächenabtragungen im Mikromillimeterbereich möglich. Sie verletzen die Harzstruktur nicht oder kaum, reichen aber für einen neuen Glanzeffekt aus.
Harzauswahl und Versiegelungsauftrag
Wenn ein regelmäßiges Polieren von Kunstharz geplant ist, sollte schon bei der Auswahl der Harzart und der Zuschlagsstoffe auf diese Eigenschaft geachtet werden. Nachdem Kunstharz ausgetrocknet und durchgehärtet ist, steht die Polierfähigkeit fest und kann im schlechtesten Fall nicht gegeben sein. Hier stößt Kunstharz schnell an seine physikalischen Grenzen.
Um eine neue und frisch erzeugte Kunstharzoberfläche ungeachtet der Materialvorgabe immer wieder erfolgreich polieren zu können, empfiehlt sich eine Schutzversiegelung. Im Außenbereich muss meist sowieso eine UV-Schutzschicht aufgetragen werden, bei der auch auf die Poliereigenschaften geachtet werden sollte. Mit dieser Schutzversiegelung lässt sich das Kunstharz zumindest immer wieder auf den Ausgangszustand direkt nach dem frischen Vergießen und Abbinden zurückführen.