Warum sollte man den Lattenrost einstellen?
Wenn Sie liegen, werden schwerere Körperteile wie z.B. das Becken stärker belastet als andere. Um diesen Druck auszugleichen, können Lattenroste so eingestellt werden, dass sie an einigen Stellen härter und an anderen weicher sind, also z.B. den schweren Körperteilen stärker nachgeben.
Eine falsche Einstellung des Lattenrosts kann zu Rückenschmerzen führen. Wenn Sie also oft früh mit Rückenschmerzen aufwachen, sollten Sie Ihren Lattenrost überprüfen. Vielleicht ist er beschädigt oder er benötigt eine neue Einstellung.
Von welchen Faktoren hängt die Einstellung ab?
Wie weich oder hart Sie Ihren Lattenrost einstellen sollten, hängt von Ihrem Körpergewicht, Ihrer Körpergröße und Ihrer bevorzugten Schlafposition ab. Je schwerer Sie sind, desto weicher sollte der Rost eingestellt sein. Für Seitenschläfer erfahren Sie hier die optimalen Einstellungen.
Für Rückenschläfer sollte der Beckenbereich möglichst hart eingestellt werden, um die Wirbelsäule möglichst gerade zu halten.
5-Zonen-Lattenrost
Die fünf Zonen, die bei diesem am weitesten verbreiteten Lattenrost verstellbar sind, beziehen sich auf Kopf-, Schulter-, Lenden-, Becken- und Beinbereich. Durch die Einstellung des Härtegrads sinken schwerere Körperteile tiefer ein, während leichtere Körperteile wie z.B. der Kopf höher liegen. Das bewirkt, dass die Wirbelsäule eine gerade Linie formt, was einen gesunderen Schlaf bewirkt und Rückenschmerzen vorbeugt.
Wie funktioniert die Härte-Einstellung?
Zur Härte-Regelung sind auf den ersten Blick die Schieber zuständig; das sind kleine, eckige Kunststoffrohre, die jeweils eine Leiste umschließen oder zwischen zwei Leisten angebracht sind. Im ersten Fall, werden Sie bei genauerem Hinschauen erkennen, dass die Leisten, die die Kunststoffschieber umklammern, doppellagig sind. Und so ist das Prinzip der Härteeinstellung: Indem Sie die Schieber nach außen schieben, erhöhen Sie mehr und mehr den Druck, sodass die beiden übereinander liegenden Leisten immer enger zusammenwirken bis sie schließlich, wenn der Schieber ganz außen ist, zu einer doppelten Leiste mit doppelter Stärke werden. Schieben Sie den Schieber in Richtung Bettmitte, wird der Druck geringer und der Abstand zwischen den Leisten weniger, sodass der Lattenrost wieder stärker nachgibt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur richtigen Einstellung Ihres Lattenrosts
1. Bett vorbereiten
Zunächst müssen Sie natürlich die Matratze vom Lattenrost nehmen oder, wenn Sie der Lattenrost gerade neu gekauft haben, dieses auf das Bett an seinen Platz legen.
2. Schlafposition analysieren
Bevor Sie mit dem Einstellen beginnen, sollten Sie sich im Klaren darüber sein, was sie eigentlich einstellen wollen: Sind Sie eher ein Rücken- oder ein Seitenschläfer? Ist Ihr Körper eher schwer- oder leichtgewichtig? Generell gilt: Je schwerer der Körper, desto weicher sollte der Lattenrost eingestellt sein.
3. Grundeinstellung
Wie gesagt, je weiter Sie die Schieber nach außen schieben, desto härter wird der Lattenrost, also desto weniger gibt er Ihrem Gewicht nach. Je weiter Sie die Schieber nach innen schieben, desto weicher, also desto flexibler wird er.
Generell sollten die Schieber eine V-Form bilden, wobei die Spitze des Vs nach unten zeigt, sodass das Becken darauf liegt. Somit liegt das Becken, ein schwerer Körperteil, weicher und es werden Druckstellen vermieden. Die Schultern hingegen liegen weicher, sodass der Körper am Becken tiefer einsinkt, wodurch die Wirbelsäule gerader liegt.
4. Variationen der Grundeinstellung
Diese V-Form können Sie nun je nach Belieben bzw. Schlafposition und Körpergewicht variieren. Je schwerer Sie sind, desto weiter sollten die Schieber nach innen geschoben werden, um eine weiche Körperlage zu schaffen. Die V-Form sollte aber immer erhalten bleiben.
Wenn Sie es lieber hart mögen, können Sie die Schieber weiter nach außen schieben, sodass ein breites V entsteht.
5. Überprüfung
Zur Überprüfung müssen Sie zunächst wieder die Matratze auf den Lattenrost legen.
Wenn eine zweite Person Ihnen assistieren kann, legen Sie sich zunächst mit dem Kopf nach oben zeigend auf die Matratze. Nun versucht Ihr Partner, eine Hand unter die Lendenwirbelsäule zu schieben. Wenn dies nur schwer oder gar nicht möglich ist, liegen Sie gut. Wenn die Hand problemlos passt, sollten Sie das V weiter öffnen, um so eine größere Differenz in der Gewichtsverteilung zu erzeugen, sodass das Becken tiefer einsinkt als der restliche Körper.
Natürlich geht nichts über den „Schlaftest“: Nachdem Sie das erste Mal auf Ihrem neuen Lattenrost geschlafen haben, wissen Sie am besten, ob Sie ihn noch besser einstellen können oder nicht. Spielen Sie ruhig ein wenig und probieren Sie über mehrere Nächte hinweg verschiedene Einstellungen aus, um Ihre Lieblingseinstellung zu finden.
7-Zonen-Lattenrost und elektrisch verstellbarer Lattenrost
Zwei besondere Varianten des verstellbaren Lattenrostes sind der 7-Zonen-Lattenrost und der elektrisch verstellbare Lattenrost. Bei dem 7-Zonen-Lattenrost können Sie neben den genannten Zonen zusätzlich den Fuß- und Oberschenkelbereich verstellen. Bei einem elektrisch verstellbarem Lattenrost können Sie den Härtegrad sowie Kopf- und Fußhöhe bequem mit einem kleinen Apparat im Liegen einstellen. Das hat den Vorteil, dass Sie so lange ausprobieren können, bis Sie die optimale Position gefunden haben. Außerdem können Sie das Bett Ihrer jeweiligen Aktivität anpassen, z.B. den Kopfteil zum Lesen anheben.