Die Vorteile des Lehms kostengünstiger nutzen
Bauherren und Sanierer erwägen für den Innenaus- und Trockenbau manchmal, statt Gipskarton Lehmbauplatten zu wählen. Neben dem ökologischen Vorteil ist der Diffusionswert (Sd-Wert) des Lehms um etwa ein Fünffaches höher als der von Gips. Oft entscheiden die Kosten, die für Lehmbauplatten bei etwa dem Dreifachen von Gipskarton liegen.
Eine kostengünstigere Alternative ist, auf einer Gipskartonkonstruktion Lehmfarbe oder Lehmputz aufzubringen. Sie ergänzt den positiven raumklimatischen Einfluss und insbesondere die Farbe lässt sich einfach aufbringen. Normalerweise muss auch kein spezieller Streich- oder Tapeziergrund für Gipskarton aufgebracht werden.
Gipskarton mit Lehmfarbe streichen
Lehmfarbe sind wie andere Farben in Hunderten von Farbtönen erhältlich. Die Texturen reichen von lackglatt bis zu feinkörnigen Feinputzanmutungen. Die Raumtemperatur sollte um zwanzig Grad Celsius (plus/minus fünf Grad) betragen. Grundsätzlich lässt sich Lehmfarbe direkt mit folgendem Vorgehen auf Gipskarton aufbringen und deckend verstreichen:
1. Säubern
Die Oberfläche von Gipskarton muss fettfrei und insbesondere staubfrei sein. Da Gips zum Stauben neigt, ist das Abwischen mit einem nebelfeuchten Tuch zu empfehlen.
2. Grundieren
Die Saugfähigkeit von Gipskarton wird mit verdünnter Lehmfarbe reduziert. In einem ersten Streichgang wird auf den Endanstirch eingestellte Farbe mit zehn Prozent Wasser gestreckt. Nach dem Trocknen von etwa sechs Stunden wird auf diese Weise eine zweite Grundierung vorgenommen.
3. Streichen
Mit einer kurzflorigen Malerwalze wird die pure und unverdünnte Lehmfarbe von oben nach unten verstrichen. Je nach Deckungsgrad und Streichbild wird der Vorgang gegebenenfalls wiederholt. Streichtechnisch wird das Nass-in-Nass-Verfahren angewendet, wie es von Dispersionsfarben bekannt ist.
Mit einem Liter Lehmfarbe lassen sich etwa zehn Quadratmeter Gipskartonfläche deckend streichen.