Dieses stellt wegen seiner Inhaltsstoffe Jutegewebe, Korkmehl und Leinöl einige Ansprüche an die Genauigkeit des Heimwerkers. Wenn der Boden allerdings sorgfältig verlegt wurde, hält er ein Leben lang und dünstet im Gegensatz zum Kunststoffboden keine Weichmacher und dergleichen in die Raumluft aus.
Vor- und Nachteile von Linoleum
Linoleum sollte immer vollflächig verklebt werden, denn eindringendes Wasser, z.b. im Badezimmer, kann das Linoleum aufquellen lassen. Dann wellt es sich und wird auch nach dem Trocknen nie wieder völlig glatt. Selbst wenn man das Linoleum in einem reinen Wohnraum, wie dem Schlafzimmer verlegen will, sollte man dennoch zu der vollflächigen Verklebung greifen.
Außerdem müssen die Fugen zwischen den Bahnen des Linoleums verschweißt werden. Daher ist es immer nützlich, das Linoleum an den Wänden gleichzeitig als Fußleiste hochzuziehen. So braucht man nicht außen am Boden die ganzen Ränder versiegeln und hat gleichzeitig eine Fußleiste in Bodenfarbe, die keinerlei Feuchtigkeit eindringen lässt.
Wer sich die durchaus etwas fummelige und schwierige Arbeit der hochgezogenen Fußleisten nicht zutraut, muss keineswegs auf einen Linoleumboden verzichten. Es gibt Abschlusssysteme im Handel, die nach dem Verlegen des Bodens mit diesem verschweißt werden und verhältnismäßig leicht anzubringen sind.
Untergrund vorbereiten
Der Untergrund muss absolut glatt, fest und sauber sein, wenn darauf Linoleum verlegt werden soll. Jeder Riss oder eine kleine Beule wird später auf dem fertigen Boden sichtbar sein. Daher eignet sich nicht jeder Untergrund für diesen hochwertigen Bodenbelag.
Welche Untergründe eignen sich?
Bestens geeignet ist ein guter rissfreier Estrichboden. Im Zweifel kann man ihn noch einmal abschleifen, um wirklich jede Unebenheit zu beseitigen. Sollte der Estrich Risse haben, müssen diese zuvor verschlossen werden. Größere Unebenheiten sollten mit einem Fließspachtel egalisiert werden, der selbst verläuft.
Ein alter Fliesenboden sollte entweder entfernt oder vollkommen mit einer Ausgleichsmasse oder einer Isoliermasse aufgefüllt werden. Genauso ist es bei alten Holzdielen erforderlich, eine ebene Fläche herzustellen. Welche Masse man verwendet, muss der Untergrund und die Unebenheit entscheiden. Bei Stein oder Fliesen kann auch ein selbstverlaufender Fließspachtel verwendet werden.
Wofür ist Isoliermasse notwendig?
Wenn der Raum nicht unterkellert ist, sollte eine dünne Schicht Isoliermasse aufgetragen werden, um das Aufsteigen von Feuchtigkeit zu verhindern. Die Isoliermasse erfüllt die gleiche Funktion wie die PE-Folie bei einem Laminat. Daher sollte bei einem Linoleumlaminat, dem sogenannten Clicklinoleum, PE-Folie ausgelegt werden.
Linoleum auf einem alten Holzfußboden verlegen
Ein Holzfußboden, der auf den ersten Blick glatt und eben aussieht, ist bei einem empfindlichen Boden wie Linoleum dennoch sehr problematisch, da man nach wenigen Monaten die Fugen zwischen den Dielen sehen wird und der Boden zudem arbeitet. So kommt der Untergrund unter dem Linoleum nie richtig zur Ruhe, was sich auf die Haltbarkeit auswirkt, da sich der Kleber über kurz oder lang lösen wird.
Besser kann es dann sein, Spanplatten auf den Boden aufzuschrauben und zusätzlich die Fugen in den Platten mit Fugenmasse abzudichten. Da die Platten geschraubt werden, kann der Boden kaum noch arbeiten und das Linoleum liegt perfekt.
Schritt für Schritt zum Linoleumboden
Zur besseren Übersicht haben wir die Anleitung in A – Linoleum von der Rolle [linoleum bodenbeläge] und B – Clicklinoleum unterteilt. Keine Sorge, Sie müssen nicht alle Werkzeuge für die Verlegung selbst kaufen, viele Dinge lassen sich bei Baumärkten ausleihen.
A – Linoleum von der Rolle
- Linoleum
- eventuell Wandanschlusssystem für Fußleisten
- Schweißband
- Kleber für Linoleum [linoleumkleber]
- Isoliermasse / Spachtelmasse (nach Bedarf für die Vorbereitung des Untergrunds)
- Fugenfräse
- Handschweißgerät / Heißluftföhn mit Schnellschweißdüse
- Anlegeschiene
- Anreißer
- Teppichmesser / Hakenklinge
- Abstoßmesser / Viertelmondmesser mit Schweißbahnschlitten
- Wandschmiege
- Handwalze
- Bodenwalze (etwa 50 Kilo)
- Zahnspachtel fein
- Bleistift
- Zollstock
A + B 1. Material und Werkzeuge vorbereiten
Sowohl das Linoleum von der Rolle als auch das Clicklinoleum müssen zunächst mindestens 24 Stunden lang in dem betroffenen Raum ruhen, um sich zu akklimatisieren. Dazu sollte man den Raum so beheizen, wie es sonst in diesem Zimmer üblich ist.
A 2. Rollenware locker ausbreiten
Je nachdem, wie Sie die Wandübergänge gestalten wollen, müssen Sie das Linoleum zusätzlich etwa 5 bis 10 Zentimeter an der Wand hochstehen lassen. Zunächst legen Sie die Rollen locker aus und schneiden mit dem entsprechenden Überstand Bahnen daraus.
Die Bahnen müssen immer in der gleichen Richtung ausgelegt und verwendet werden. Sie sollten daher mit der Rolle jeweils zurück an die Ausgangswand gehen, um die nächste Bahn auszulegen. Lassen Sie die Bahnen etwa zwei Zentimeter überlappen.
Nicht vergessen: Sie benötigen auch an den seitlichen Wänden den gleichen Überstand wie am Ende. Am Besten reißen Sie das Material zunächst mit einem Trapez- oder Teppichmesser an und schneiden dann mit der Hakenklinge.
A 3. Nur spezielle Klebstoffe verwenden
Damit das Linoleum während der Trockenphase nicht zu lange feucht ist, sollte ein spezieller Klebstoff verwendet werden, der schnell abbindet. Dies hat allerdings zur Folge, dass Sie recht zügig arbeiten müssen.
A 4. Wandvorsprünge und Heizungsnischen vorschneiden
Die Abstände können Sie mit der Wandschmiege perfekt anzeichnen. Vor dem Schneiden sollten Sie trotzdem zweimal hinschauen, ob die Abstände richtig sind und Sie immer noch genügend Überstand haben.
Wenn Sie sicher sind, dass die Bahnen alle passend sind und Sie überall ausreichend Material haben, können Sie mit dem Kleben beginnen. Die von der Tür am weitesten entfernte Bahn ist dabei die erste Wahl. Stapeln Sie die noch nicht benötigten Bahnen einfach vor der Tür der Reihe nach, dann werden sie nicht vor der Zeit mit Klebstoff beschmiert.
A 5. Erste Bahn kleben und walzen
Beginnen Sie wieder an der Ausgangswand mit dem Einstreichen des Bodens. Dazu verwenden Sie einen feinen Zahnspachtel. Die Zahnung, die verwendet werden sollte, ist meistens von den Klebstoffherstellern angegeben. Zunächst wird etwa die halbe Strecke mit Kleber versehen.
Legen Sie die Linoleumbahn in das feuchte Klebstoffbett und drücken es an seinen Platz. Nun schlagen Sie die Hälfte über, unter der noch kein Kleber ist, und streichen die restliche Strecke mit Kleber ein. Dann wird die restliche Bahn auf dem Kleberbett festgedrückt.
Gelangt irgendwo Kleber auf die Oberseite, sollte dieser sofort mit einem Lappen gründlich entfernt werden. Jede einzelne Bahn wird nach dem Kleben erst quer und dann längs mit einer etwa 50 Kilo schweren Walze festgewalzt.
A 6. Weitere Bahnen kleben und walzen
Sollte unter der vorherigen Bahn Klebstoff ausgetreten sein, oder Sie diesen zu breit aufgetragen haben, muss dieser alte Kleber erst sauber entfernt werden, bevor Sie zur nächsten Bahn schreiten können.
Jede weitere Bahn wird mit einem Überstand von knapp zwei Zentimetern an die vorherige angelegt. Beim Kleben gehen Sie genauso vor wie unter A 5 beschrieben. Allerdings müssen Sie aufpassen, dass kein Kleber auf die vorherige Bahn gelangt.
A 7. Überstand schneiden und Naht walzen
Am saubersten wird der Schnitt, wenn Sie zunächst mit einem Anreißer einen Luft- oder Vorschnitt ausführen. Nehmen Sie sich Zeit und schneiden die Bahnen sorgfältig und gerade. Mit der Handwalze wird dann die Naht festgedrückt.
A 8. Naht mit der Fugenfräse ausheben
Etwa 24 Stunden nach dem Kleben kann die Naht ausgefräst werden. Beachten Sie aber die Angaben des Kleberherstellers hierzu genau.
Stellen Sie die Fugenfräse auf eine Tiefe von etwa 2,5 Millimeter ein und verwenden Sie eine Breite von gut drei Millimetern. Wenn der Hersteller [linoleum hersteller] andere Werte vorsieht, sollten Sie die natürlich auch hierbei beachten. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob sie eine gerade Fuge freihändig fräsen können, sollten Sie eine Latte zum Anlegen verwenden.
A 9. Schmelzdraht in die Fuge bringen
Sie müssen nicht extra ein Handschweißgerät anschaffen, ein Heißluftföhn mit einer entsprechenden Schnellschweißdüse bringt das gleiche Ergebnis. Er muss aber 350 Grad locker erreichen. Arbeiten Sie zügig und stoßen den Kunststoffschweißdraht noch im warmen Zustand das erste Mal mit dem Schweißnahtschlitten vorsichtig ab.
A 10. Schmelzdraht versäubern
Je nachdem, was einem mehr liegt, kann man statt des Viertelmondmessers mit dem Schweißnahtschlitten auch ein Mozart Abstoßmesser verwenden. Für Ungeübte ist das Abstoßmesser eventuell einfacher zu handhaben, da Sie damit nicht so leicht Schäden am neuen Linoleum verursachen können.
Wenn der Kunststoffdraht nach etwa 20 Minuten kalt geworden ist, wird er sauber abgestoßen und nachgearbeitet.
A 11. Ränder oder Fußleiste versäubern
Je nach Fußleistenlösung sollten Sie entweder nun die Ränder ebenfalls mit Schweißdraht versiegeln oder eben das passende Wandanschlusssystem nach den Empfehlungen des Herstellers anbringen. Wenn Sie das erste Mal Linoleum verlegen, ist sicher die Variante des Wandanschlusssystems einfacher, da die Bahnen dabei nicht im 90-Grad-Winkel an der Wand geknickt werden müssen.
B – Clicklinoleum
- Clicklinoleum
- PE-Folie
- Klebeband / Aluklebeband
- Trittschalldämmung
- Stichsäge / Tischkreissäge
- Schlagholz
- Zugeisen
- Gummi- / Holzhammer
- Keile
- Bleistift
- Zollstock
B 2. PE-Folie und Trittschall im Raum auslegen
Nachdem das Clicklinoleum wie unter A + B 1. beschrieben lange genug im Raum geruht hat, kann die PE-Folie mit einem gut fünf Zentimeter hohen Wandüberstand ausgelegt werden. Bei einem Linoleumbelag sollte diese mit Aluminiumklebeband gut abgedichtet werden.
Vor dem Anbringen der Fußleisten sollten Sie den Wandüberstand dann ebenfalls sauber abkleben. Wenn Sie diese Arbeit jetzt schon erledigen, haben Sie hinterher eventuell Stellen von Folie, die über die Fußleiste herausragen.
Nun wird die Trittschalldämmung im Raum ausgelegt. Viele Sorten von Clicklinoleum haben allerdings schon eine eigene Schicht von Trittschall. Dann entfällt dieser Schritt natürlich.
B 3. Die erste Reihe Clicklinoleum verlegen
Eventuelle Unebenheiten der Wand müssen in der ersten Reihe des Clicklinoleums [linoleum holzoptik klick] ausgeglichen werden. Die Reihe wird zu allen drei Seiten hin mit Abstandskeilen gesichert. Das Randstück sollte nie kürzer als etwa 40 Zentimeter sein bei einem Clicklinoleum, damit es nicht kippt.
B 4. Folgende Reihen im Raum auslegen
Auch die folgenden Reihen werden jeweils zu den Seiten hin mit Abstandskeilen gegen ein Verrutschen gesichert. Es wird immer erst die Längsseite der Paneele eingeklickt und mit dem Schlagholz vorsichtig festgehauen. Erst dann wird die nächste Paneele seitlich eingeklickt.
B 5. Letzte Reihe sorgfältig einpassen
In der letzten Reihe muss wieder jede größere Unebenheit der Wand auf die Paneele übertragen werden, damit das Clicklinoleum später nicht quietscht.
Sie haben es natürlich bemerkt, das Clicklinoleum [linoleum laminatoptik] bei Weitem nicht das Gleiche ist, wie ein sorgfältig und wasserdicht verlegtes Linoleum von der Rolle. Für Feuchträume ist die schwimmende Verlegung dieses Clicklinoleums eher nicht geeignet. Einige Hersteller bieten aber Varianten davon an, die mit Leim verlegt werden müssen und sich etwas eher für Feuchträume eignen.