Worauf es ankommt
- Matritze für Biegedurchmesser
- Füllung
- Erhitzung
Matrize für Biegedurchmesser
Um eine saubere Biegung zu erreichen, sollte möglichst eine so genannte Matrize verwendet werden. Das ist ein Gegenstand mit einem Außendurchmesser, der genau dem Innendurchmesser der gewünschten Biegung entspricht.
Matrizen sind nicht immer zur Hand. Sie ermöglichen aber ein sauberes Biegen ohne nachfolgende Dellen.
Füllung
Um Materialschäden beim Biegen zu vermeiden, sollte das Rohr gefüllt werden. Die Füllung muss im Rohrinneren stark komprimiert sein. Dadurch werden Knicke vermieden.
Als Füllung eignet sich feiner Sand, der aber ganz trocken sein muss. Der entstehende Dampf beim nachfolgenden Erwärmen könnte sonst problematisch werden. Noch besser geeignet zum Füllen ist Korund, weil es hier keine Dampfentwicklung geben kann.
Erwärmen
Wie weit ein Rohr an der Biegestelle erwärmt werden muss, hängt immer vom Material ab. Bei den meisten Eisenarten und Stählen geht man von der Rotglut aus.
Die Erwärmung der Biegestelle kann mit einer Lötlampe (25,50 € bei Amazon*) bei niedrigen Temperaturen meist noch gut bewältigt werden, ansonsten mit einem Schweißbrenner.
Durch das Erwärmen wird die Materialstruktur flexibel und das Rohr kann ohne Beschädigung gebogen werden. Fallweise funktioniert das auch schon bei niedrigeren Temperaturen oder kalt, das kann aber nicht generell vorhergesagt werden. Am besten man probiert es bei einem Rohr mit einer Probebiegung aus.
Edelstahlrohre von Hand biegen – so kann es gelingen
- feiner Sand oder Korund
- Holzkeil zum verschließen
- ev. passende Drahtspirale
- Schraubstock
- Lötlampe oder Schweißbrenner zum Erwärmen
1. Edelstahlrohr füllen
Das Rohr an einem Ende mit dem Keil verschließen und Sand oder Korund einfüllen. Die Füllung dann verdichten. So lange wieder auffüllen und verdichten, bis kein Füllmaterial mehr im Rohr Platz hat.
Danach auch das obere Rohrende mit einem Holzkeil verschließen. Die Füllung darf sich im Inneren des Rohrs nicht bewegen.
2. Erhitzen des Rohrs
Das Rohr mit Lötlampe oder Schweißbrenner an den zuvor markierten Biegestellen gleichmäßig Erhitzen. Das Material muss an der Biegestelle flexibel und nachgiebig werden.
Außerhalb der Biegestellen nicht erhitzen, da es sonst zu Beschädigungen des Rohrs kommen kann. Die Temperatur ist Gefühlssache und muss durch Probieren herausgefunden werden.
3. Biegen
Beim Biegen möglichst gleichmäßigen Druck anwenden. Vorteilhaft ist eine passende Biegematrize, da so sichergestellt ist, dass der gewünschte Biegungsdurchmesser und -winkel gleichmäßig erreicht werden.
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