Giftige Holzschutzmittel – die unsichtbare Gefahr im Holz
Um vor allem Dachstühle aus Holz vor Schäden durch tierische Holzschädlinge und Pilze zu schützen, wurden früher die verschiedensten Holzschutzmittel sehr großzügig auf die Oberflächen der verbauten Holzbalken aufgetragen. Bei so manchem der auf diese Art vor Schädlingen geschützten Dachstühle geriet dieser Schutzanstrich im Laufe der Jahrzehnte in Vergessenheit. Die Umwandlung vom bloßen Abstellraum zum aktiv genutzten Wohnraum ergibt aber ein Problem: Die im Holz gebundenen Giftstoffe gelangen insbesondere nach Renovierungsarbeiten oft umso leichter in die Raumluft und können mitunter schleichend zu gesundheitlichen Symptomen wie Kopfschmerzen und Müdigkeit führen.
Entsprechend sorgfältig sollten Sie es sich überlegen, wenn Sie heutzutage starke chemische Schutzanstriche als Mittel gegen Holzschädlinge verwenden wollen. Immerhin gibt es mittlerweile auch relativ ungiftige Holzschutzmittel, die vor allem Holzwurmarten die Einnistung erschweren.
Konstruktiver Holzschutz
Nicht nur Käferarten wie der Hausbock, sondern auch Pilzarten wie der Echte Hausschwamm finden vor allem ab einer gewissen MIndestfeuchtigkeit im Holz optimale Bedingungen vor. Deshalb kann ein Holzschutz gegen Schädlinge ohne chemische Schutzanstriche vor allem auch auf sogenannten konstruktiven Holzschutz abzielen.
Darunter versteht man eine bauliche Konstruktion, die dafür Sorge trägt, dass das an sich bereits getrocknete Totholz durch die Luftfeuchtigkeit oder Witterungseinflüsse von außen nicht erneut Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Dafür ist es nicht nur von zentraler Wichtigkeit, dass die Dichtigkeit des Daches mitsamt der Eindeckung regelmäßig auf mögliche Schäden kontrolliert wird. Es sollte auch bereits bei der Planung darauf geachtet werden, dass die tragenden Elemente der Dachkonstruktion in jedem Fall vor Feuchtigkeit durch die Witterung geschützt sind. Dazu trägt auch eine effektive Hinterlüftung von Dachkonstruktionen bei. Es ist aber auch wichtig, dass Dampfsperren so ausgeführt sind, dass sich die Feuchtigkeit nicht aus der Raumluft im Inneren des Hauses im Dachbereich anreichert.
Das richtige Holz kann vor Schäden durch Holzschädlinge schützen
Mitunter kann auch die Auswahl des Materials schon einen gewissen Schutz vor Holzschädlingen bieten. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn auf die folgenden Parameter geachtet wird:
- überwiegende Verwendung von besonders hartem Kernholz
- thermische Trocknung des Bauholzes vor der Verwendung als Baumaterial
- Auswahl bestimmter Holzarten
Vor allem die thermische Trocknung sollte heutzutage standardmäßig genutzt werden, um die Qualität von Holz als Baustoff zu sichern. Da da Holz hierbei auch erwärmt wird, sterben bereits im Holz befindliche Larven von Holzschädlingen beim Trocknungsvorgang ab. Der geringe Restfeuchtegrad macht außerdem später einen Befall mit Holzschädlingen unwahrscheinlicher.